Berlin. Amazons digitaler Assistent Echo kann Fragen nach dem Wetter oder Verkehr beantworten. Nun soll Echo in einem Mordfall weiterhelfen.

Für die Aufklärung eines Mordes im US-Bundesstaat Arkansas wollen die Ermittler laut Medienberichten auf Daten von Amazons digitalem Assistenten Echo zugreifen.

Die Polizei verlangt der Nachrichtenseite „The Information“ zufolge die Herausgabe von Audio-Daten, die das im Haus des Verdächtigen gefundene Gerät aufgezeichnet haben könnte. Der Mann war im Februar festgenommen worden. Ihm wird der Mord an einem Bekannten in seinem Haus vorgeworfen.

Ermittler hoffen auf aufgezeichnete Daten

Amazons Echo lässt sich etwa mit dem Standard-Befehl „Alexa“ aktivieren und zeichnet dann zur Ausführung des Befehls gesprochene Sprache auf, schickt sie zur Auswertung ins Internet und kann dann etwa Fragen nach Verkehr oder Wetter beantworten oder Musik abspielen. Offenbar erhoffen sich die Ermittler, dass das Gerät auch ohne Aktivierung Daten aufgezeichnet haben könnte.

Dem sei aber nicht so, wie das Unternehmen der „Washington Post“ mitteilte. Amazon Echo höre zwar ständig zu, zeichne aber ohne Aktivierung nichts auf. Deshalb gebe es keine brauchbaren Daten.

Eingriff in Privatsphäre

Amazon weigert sich laut einem Bericht auf der TV-Nachrichtenseite „5News“, auf den Servern des Unternehmens gespeicherte Informationen herauszugeben. Der Konzern habe der Polizei jedoch die Zugangsdaten des Mordverdächtigen gegeben.

Die Forderung auf Herausgabe der Echo-Daten sei ein tiefer Eingriff in die Privatsphäre ihres Kunden, zitierte die Nachrichtenseite die Anwältin des Verdächtigen. (dpa/jha)

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