Pune. Eine indische Familie teilte sich ihre Wohnung mit Kettenvipern und Kobras. Die Giftschlangen lebten in Holzkisten und Jutetaschen.

Eine giftige Entdeckung hat die Polizei in der indischen Geschäftsstadt Pune gemacht. Wie der zuständige Polizeichef Santosh Gosavi am Donnerstag bestätigte, fanden die Beamten bereits am Montag in einer Wohnung 72 Giftschlangen.

Neben 41 Kettenvipern und 31 Kobras wohnte dort eine ganze Familie: ein Mann, den die Polizei als Schlangengiftschmuggler identifizierte sowie seine Frau und seine beiden Töchter. Der Mann war zum Zeitpunkt der Razzia nicht zu Hause, ging den Polizisten aber später ins Netz.

Gifthandel wohl schon seit drei Jahren in Betrieb

„Es waren so viele Schlangen, dass wir die Familie aus der Wohnung holten und diese abschlossen“, sagte Gosavi. „Wir mussten am nächsten Morgen mit der Forstschutzbehörde zurückkommen, um die Tiere einzufangen.“

Das Schlangengift ist auf dem asiatischen Schwarzmarkt sehr begehrt – etwa als Zutat für Gegengifte oder als Potenzmittel. (Symbolfoto)
Das Schlangengift ist auf dem asiatischen Schwarzmarkt sehr begehrt – etwa als Zutat für Gegengifte oder als Potenzmittel. (Symbolfoto) © imago/blickwinkel | imago stock&people

Der Schmuggler und ein Komplize hätten die Schlangen in Holzkisten und Jutetaschen gehalten. Die Polizei schätzte, dass die beiden schon seit drei Jahren einen Gifthandel aus der Wohnung heraus betrieben.

Bis zu 200.000 Euro pro Liter Schlangengift

Schlangengift ist begehrte Ware auf dem asiatischen Schwarzmarkt. Es gilt etwa als Zutat für Gegengifte oder Potenzmittel und wird auch von Schlangenbeschwörern eingekauft. Laut Havocscope, einem Unternehmen zur Erfassung von Schwarzmärkten, wird ein Liter je nach Schlangenart für bis zu 200.000 Euro und mehr gehandelt. (dpa)