Berlin. Der ehemalige Tennisprofi Boris Becker ist ein gern gesehener Gast in TV-Shows. Am Mittwoch ist er in „Das Spiel beginnt!“ zu sehen.
Wer ihn in den TV-Shows sitzen sieht, kann sich kaum vorstellen, dass dieser eher gemütliche Mensch einer der größten Sportler Deutschlands war: Boris Becker galt als die Tennislegende schlechthin. In „Das Spiel beginnt!“ (ZDF, 20.15 Uhr) zählt er am Mittwochabend neben Ex-Schwimmerin Franziska van Almsick oder TV-Koch Horst Lichter zur illustren Gästerunde. Im Interview spricht Boris Becker (49) über Humor, Gesundheit und seinen Trainerjob.
Herr Becker, Sie sind ja ein gern gesehener Quiz-Gast. Vielleicht weil Sie nicht einer dieser typischen Besserwisser sind? Sie können sich zurückhalten. Oder täuscht der Eindruck?
Boris Becker: Ich denke nicht, dass Ihr Eindruck täuscht. Zu Themenbereichen, in denen ich mich nicht wirklich gut auskenne, halte ich mich in der Regel zurück.
Wissen Sie denn viel?
Becker: Ich halte mich für einen gut gebildeten Menschen. Das überrascht viele, ist aber durchaus richtig.
Müssen Sie sich für die TV-Shows verstellen, oder sind Sie auch privat so?
Becker: Ich bin der Meinung, dass die Zuschauer mitbekommen, ob jemand eine Rolle spielt oder authentisch ist. Ich sage auch immer ehrlich meine Meinung. Ich kann gar nicht anders.
Als es in einer Sendung mal um Sex im Flugzeug ging, haben Sie die Pointe geliefert. Lachen Sie denn gern über schmutzige Witze?
Becker: Ein Witz muss lustig sein. Dann lache ich darüber.
Lachen Sie zu Hause auch viel?
Becker: Man muss in einer Partnerschaft miteinander – aber auch übereinander lachen können.
Aber Sie können auch ernst sein. Einen Seitensprung Ihrer Frau würden Sie nicht verzeihen, haben Sie jüngst gesagt. Aus Ihrem Munde klingt das, sagen wir, mindestens streng. Flirten Sie nicht mehr?
Becker: Mit meiner Frau ständig.
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Spielen Sie zusammen Tennis?
Becker: Nein. Tennis aktiv spielen ist wegen meiner zahlreichen Verletzungen leider nicht mehr möglich.
Sie haben neue Hüften, mehrere Fuß-Operationen. Sie leiden unter Dauerschmerzen. Nehmen Sie Medikamente dagegen ein?
Becker: Das kommt vor. Hält sich aber Gott sei Dank in Grenzen.
Treiben Sie irgendeinen Sport?
Becker: Ich gehe ins Fitness-Studio.
Auch weil Sie auf Ihre Figur achten müssen?
Becker: Auf jeden Fall. Das fällt nicht immer leicht, aber bisher kam ich gut zurecht.
Sie haben Novak Djokovic trainiert. Jetzt wollen Sie lieber eine Frau trainieren? Wieso?
Becker: Ich habe gesagt, dass ich mir auch vorstellen kann, im Damentennis tätig zu werden. Ob ich das dann machen werde, wird sich zeigen.
Ist die Trainerarbeit nicht zu hart?
Becker: Als Trainer muss ich ja körperlich wenig Anstrengungen in Kauf nehmen. Von daher ist das überhaupt kein Problem.
Gibt es Momente, in denen Sie sich wünschen, einen Beruf gehabt zu haben, bei dem Sie jetzt noch gesund wären?
Becker: Nein! Ich bin dankbar, dass mein Leben so verlaufen ist, wie es ist.
Wollten Sie als Kind nie Lokführer oder so etwas werden?
Becker: Ich hatte keinen Wunschberuf in dem Sinne, und dann kam auch schon das Tennis.
Sie wirken unerschütterlich. Macht Ihnen nichts schlechte Laune?
Becker: Doch. Lügen!
Aber Sie sind auch eine Spielernatur. Sie pokern ja online. Haben Sie schon mal richtig heftig verloren?
Becker: Ich pokere nicht nur online, sondern auch sehr gerne am Tisch. Fragen sie einen Pokerspieler besser nie nach Geld. Sie kriegen niemals eine ehrliche Antwort.
Wie wichtig ist Geld für Sie?
Nicht sehr wichtig! Geld ermöglicht vieles, aber es kommt auf andere Dinge an. In meinem Leben gab es andere Highlights. Die Geburt meiner Kinder zum Beispiel.
Sie leben in London. Warum?
Becker: Für mich ist ein wichtiger Punkt, dass meine Privatsphäre erhalten bleibt. Das ist bei der Mentalität der Briten einfacher zu schaffen als in Deutschland.
Ist es möglich, auch in einer Patchworkfamilie den vier Kindern ein guter Vater zu sein?
Becker: Das hoffe ich doch sehr, aber die Frage müssen Sie meinen Kindern stellen. Nicht mir.
Was wollen Sie unbedingt erleben?
Becker: Dass meine Kinder ihre eigenen Familien gründen. Darauf freue ich mich!