Berlin. In einem Jahr voller Schock-Nachrichten gab es auch einige Geschichten zum Schmunzeln. Etwa die von Koalababys oder treuen Pinguinen.

Tiere spielten 2016 eine wichtige Rolle. Sie sorgten für einige kuriose und rührende Geschichten. Eine Auswahl.

Der pensionierte Maurer João Pereira de Souza freut sich über den Besuch von Pinguin Dindim.
Der pensionierte Maurer João Pereira de Souza freut sich über den Besuch von Pinguin Dindim. © dpa | Georg Ismar

PINGUIN: Im fünften Jahr in Folge kehrte in diesem Jahr ein Pinguin zu seinem Retter in Brasilien zurück. João Pereira de Souza half 2011 einem auf einer brasilianischen Atlantikinsel gestrandeten Pinguin, der mit Öl verklebt war und ein Bein gebrochen hatte. Normalerweise lebt das Tier – dem der Mittsiebziger den Namen Dindim gab – wohl rund 4000 Kilometer weiter südlich in Patagonien. 2016 tauchte er zum fünften Mal am Bambuszaun des Häuschens seines Retters auf der Ilha Grande auf.

Der Pinguin ist seit dem Gesundpflegen jedes Jahr schätzungsweise rund 8000 Kilometer unterwegs, spätestens im Februar ist er wieder weg, da der Sommer in Brasilien zu warm ist. Der Pinguinforscher Klemens Pütz nennt die Rückkehr ungewöhnlich, aber plausibel. Der Ort liegt an der Route der Magellan-Pinguine, nach dem Brüten in Patagonien schwimmen sie im Winter oft Tausende Kilometer in den wärmeren Norden bis Brasilien. Es komme immer wieder vor, dass sich Pinguine in Retter verliebten.

PINGUIN II: Ein Königspinguin namens Sir Nils Olav wurde in diesem Jahr zum Brigadegeneral befördert. Das Tier watschelte bei dieser Gelegenheit an mehr als 50 in Reih und Glied aufgestellten Soldaten der Leibgarde des norwegischen Königshauses entlang. Der Auftritt im Zoo der schottischen Hauptstadt Edinburgh gehörte zu einer Zeremonie mit langer Tradition.

Der schottischer Königspinguin Sir Nils Olav wird norwegischer General.
Der schottischer Königspinguin Sir Nils Olav wird norwegischer General. © imago/Xinhua | imago stock&people

Seit 1972 dient ein Königspinguin aus dem Edinburgher Zoo der norwegisch-königlichen Leibgarde „Hans Majestet Kongens Garde“ als Maskottchen. Alle paar Jahre, wenn das Regiment am „Royal Edinburgh Military Tattoo“ – einem Militärmusikfestival – teilnimmt, wird das Tier mit einem Ehrentitel ausgezeichnet. 2008 zum Beispiel war Nils Olav bereits zum Ritter geschlagen worden.

KOALA: Ein Koalababy namens Shayne wächst in Australien in der „Obhut“ eines Plüschtiers als Mutterersatz auf. Das Jungtier war allein am Straßenrand gefunden worden, nachdem seine Mutter von einem Auto getötet worden war. Shayne saß wohl auf dem Rücken der Mutter, als der Unfall passierte, und wurde ins Gebüsch am Straßenrand geschleudert.

Mitarbeiter des Australia Zoos im Bundesstaat Queensland bei Beerwah päppeln das Tier auf. Damit er sich im Körbchen nicht so allein fühlt, legten sie ihm einen Plüsch-Koala dazu. Babykoala Shayne scheint sich damit wohl zu fühlen. Der Zoo will ihn, wenn er größer ist, trainieren, damit er eines Tages wieder in die Wildnis zurückkehren kann.

PROBLEMSTORCH: Monatelang plagte der Problemstorch Ronny mit seinen Eskapaden das Dorf Glambeck in Brandenburg. Der Storch hatte den Sommer über mit Schnabelattacken gegen Autodächer und Fensterscheiben für zerkratzten Lack und blanke Nerven gesorgt. Damit wurden der rabiate Vogel und sein Dorf deutschlandweit bekannt.

HEUHAUFEN: Die Zeremonie „Sacre Gottardo“ des Deutschen Volker Hesse zur Eröffnung des 57 Kilometer langen Gotthard-Basistunnels passte nicht allen. Eine Politikerin der nationalkonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) monierte danach in einer Anfrage an die Regierung, dass „tanzende Derwische“ Teil der Zeremonie gewesen seien. Ein muslimischer Derwisch repräsentiere aber keinesfalls schweizerische Grundwerte.

Die knappe Antwort der Regierung bekam in den sozialen Medien viele Likes: Die Inszenierung mit dem Leitbild Mythos Gotthard habe sich ausschließlich an Figuren und Sagen der Alpenkultur orientiert. „Bei den angesprochenen Figuren handelte es sich nicht um Derwische, sondern um tanzende Heuhaufen.“

Jahresrückblick: So aufregend war 2016!

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    RIESEN-EI: Zur Ostereier-Saison zeigte eine Henne in Wolfenbüttel schon mal, was in ihr steckt: Im Stall fanden die Besitzer Ingrid und Günther Meyne eines der vielleicht schwersten Eier der Welt. 184 Gramm wog es – gut dreimal so viel wie ein gewöhnliches Hühnerei.

    Das Zweifinger-Faultier Julius aus Dortmund fiel einem sechsjährigen Jungen auf den Kopf.
    Das Zweifinger-Faultier Julius aus Dortmund fiel einem sechsjährigen Jungen auf den Kopf. © dpa | Marcel Kusch

    FAULTIER AUFM KOPF: Im Herbst sorgte ein kurioser Unfall im Dortmunder Zoo für Aufsehen. Einem sechsjährigen Jungen fiel dort ein Faultier auf den Kopf. Der elfjährige Julius kletterte gemächlich an einer Stange über dem Rundlauf des begehbaren Geheges, als er den Halt verlor und genau auf dem Kopf des jungen Besuchers landete. Für beide verlief der Unfall glimpflich.

    Der Junge kam mit einer Beule davon, das etwa sieben bis acht Kilo schwere Faultier kam auf die Krankenstation. Dort wurde klar, dass wohl eine Blasenentzündung das Faultier geschwächt hatte und es sich deshalb vergriffen hatte.

    AKTIONSKUNST MAL ANDERS: Eine Rentnerin fügte in einem Nürnberger Museum mit einem Kugelschreiber Buchstaben in ein Kreuzworträtsel ein, das Teil einer Collage des Künstlers Arthur Köpcke ist. Die 90-Jährige hatte offenbar die Aufforderung „Insert words“ („Setze Wörter ein“) am Bildrand des Kunstwerkes allzu wörtlich genommen.

    Der Vorfall rief sogar die Staatsanwaltschaft auf den Plan, die aber letztlich das Verfahren wegen „gemeinschädlicher Sachbeschädigung“ gegen die alte Dame einstellte. Auch für das Kunstwerk hatte die Aktion der Frau keinerlei Folgen: Das Bild „Reading-work-piece“ konnte mit Lösungsmitteln gereinigt werden. (dpa)

    Tierischer Jahresrückblick 2016

    Tiefe Freundschaft verbindet den Pinguin Dindim und den brasilianischen Maurer Joao Pereira de Souza. Im Jahr 2011 hatte der Maurer dem Pinguin das Leben gerettet, seither schwimmt dieser jährlich tausende Kilometer von Patagonien nach Brasilien um seinen großen Freund und Retter zu besuchen.
    Tiefe Freundschaft verbindet den Pinguin Dindim und den brasilianischen Maurer Joao Pereira de Souza. Im Jahr 2011 hatte der Maurer dem Pinguin das Leben gerettet, seither schwimmt dieser jährlich tausende Kilometer von Patagonien nach Brasilien um seinen großen Freund und Retter zu besuchen. © dpa | Georg Ismar
    Der Königspinguin Sir Nils Olaf III, Maskottchen der königlichen Garde Norwegens, wurde 2016 zum Brigadegeneral ernannt. Den Ritterschlag hatte er bereits im Sommer 2008 erhalten.
    Der Königspinguin Sir Nils Olaf III, Maskottchen der königlichen Garde Norwegens, wurde 2016 zum Brigadegeneral ernannt. Den Ritterschlag hatte er bereits im Sommer 2008 erhalten. © dpa | Mark Owens/Army/Mod/
    Ziege Timur erreichte im November 2015 ein Zoogehege im russischen Wladiwostock als lebendiges Futter für den Tiger Amur. Zur Überraschung aller verstanden sich die beiden großartig. Ende Januar gab es dann aber doch einen Streit, bei dem der Ziegenbock Bisswunden und Knochenbrüche erlitt. In einem Krankenhaus in Moskau erholte sich der Bock wieder. Mittlerweile ist er zurück im Zoo – allerdings leben die beiden ehemaligen Freunde nun getrennt.
    Ziege Timur erreichte im November 2015 ein Zoogehege im russischen Wladiwostock als lebendiges Futter für den Tiger Amur. Zur Überraschung aller verstanden sich die beiden großartig. Ende Januar gab es dann aber doch einen Streit, bei dem der Ziegenbock Bisswunden und Knochenbrüche erlitt. In einem Krankenhaus in Moskau erholte sich der Bock wieder. Mittlerweile ist er zurück im Zoo – allerdings leben die beiden ehemaligen Freunde nun getrennt. © dpa | Yuri Smityuk
    Dem sechsjährigen Mats ist in einem begehbaren Gehege im Dortmunder Zoo das Zweifinger-Faultier Julius auf den Kopf gefallen.
    Dem sechsjährigen Mats ist in einem begehbaren Gehege im Dortmunder Zoo das Zweifinger-Faultier Julius auf den Kopf gefallen. © dpa | Marcel Kusch
    Kater Schmidtchen aus einem Tierheim in Forst (Brandenburg) muss zusätzlich zu seinen Rollkragen-Pulli einen speziellen Halsschutz tragen. Der Kater leidet an einer Hautkrankheit, wegen der er sich ständig kratzen will.
    Kater Schmidtchen aus einem Tierheim in Forst (Brandenburg) muss zusätzlich zu seinen Rollkragen-Pulli einen speziellen Halsschutz tragen. Der Kater leidet an einer Hautkrankheit, wegen der er sich ständig kratzen will. © dpa | Anna Ringle-Brändli
    Ein Eichhörnchen klemmte im Dezember in München (Bayern) in einem Gullydeckel fest. Mithilfe von Olivenöl konnte das Eichhörnchen gerettet werden. Deshalb trägt es nun den Namen Olivio.
    Ein Eichhörnchen klemmte im Dezember in München (Bayern) in einem Gullydeckel fest. Mithilfe von Olivenöl konnte das Eichhörnchen gerettet werden. Deshalb trägt es nun den Namen Olivio. © dpa | Tierrettung München
    Eine spektakuläre Flucht gelang der Krake Inky aus einem Aquarium in Napier (Neuseeland). Der Krake quetschte sich durch einen schmalen Spalt, glitt eine zwei Meter hohe Wand hinunter und weiter über den Boden bis zu einem Abflussrohr, welches im Pazifik mündete. Zurück blieb lediglich eine nasse Spur auf dem Boden. Von Inky fehlt jede Spur.
    Eine spektakuläre Flucht gelang der Krake Inky aus einem Aquarium in Napier (Neuseeland). Der Krake quetschte sich durch einen schmalen Spalt, glitt eine zwei Meter hohe Wand hinunter und weiter über den Boden bis zu einem Abflussrohr, welches im Pazifik mündete. Zurück blieb lediglich eine nasse Spur auf dem Boden. Von Inky fehlt jede Spur. © dpa | Napier City Council
    Orang-Utans beim Online-Dating: Die Pflegerin Lesley Kirchner zeigte im Juni der Orang-Utan-Dame Sinta in der Wilhelma in Stutgart (Baden-Württemberg) Videos ihres zukünftigen Orang-Utan-Mannes Gempa aus dem belgischen Zoo Pairi Daiza.
    Orang-Utans beim Online-Dating: Die Pflegerin Lesley Kirchner zeigte im Juni der Orang-Utan-Dame Sinta in der Wilhelma in Stutgart (Baden-Württemberg) Videos ihres zukünftigen Orang-Utan-Mannes Gempa aus dem belgischen Zoo Pairi Daiza. © dpa | Harald Knitter
    Im Safaripark Beekse Bergen in Hilvarenbeek (Niederlande) freut sich ein Elefant über seinen Weihnachtsbaum
    Im Safaripark Beekse Bergen in Hilvarenbeek (Niederlande) freut sich ein Elefant über seinen Weihnachtsbaum © dpa | Robin Van Lonkhuijsen
    Einen ungewöhnlichen Kunden begrüßten zwei Apothekerinnen in Herzogenaurach (Bayern): Am 18. Juli stakste ein Storch herein. Dem Jungvogel, der zuvor stundenlang die Hauptstraße auf- und ab spaziert war, ging es gar nicht gut. Die Apothekerinnen leisteten mit Wasser erste Hilfe, danach versorgte ein Vogelkundler den ausgehungerten Vogel und brachte ihn in den Tiergarten nach Nürnberg.
    Einen ungewöhnlichen Kunden begrüßten zwei Apothekerinnen in Herzogenaurach (Bayern): Am 18. Juli stakste ein Storch herein. Dem Jungvogel, der zuvor stundenlang die Hauptstraße auf- und ab spaziert war, ging es gar nicht gut. Die Apothekerinnen leisteten mit Wasser erste Hilfe, danach versorgte ein Vogelkundler den ausgehungerten Vogel und brachte ihn in den Tiergarten nach Nürnberg. © dpa | Helmut Biehler
    In der Kieler Förde war für einige Tage im September beim Eingang zum Alten Schleusenkanal in Holtenau (Schleswig-Holstein) ein Delfin zu Besuch. Selbst die zahlreichen Badegäste schienen ihn nicht zu stören.
    In der Kieler Förde war für einige Tage im September beim Eingang zum Alten Schleusenkanal in Holtenau (Schleswig-Holstein) ein Delfin zu Besuch. Selbst die zahlreichen Badegäste schienen ihn nicht zu stören. © dpa | Thomas Eisenkrätzer
    Ein laufender Flokati – nein, nicht ganz: Es ist der siebenjährige ungarische Hütehund Derci. Anfang Januar rannte er auf den Olympiaberg in München (Bayern). Die auch als Puli bezeichnete Hunderasse hat von Natur aus ein dichtes zotteliges Fell.
    Ein laufender Flokati – nein, nicht ganz: Es ist der siebenjährige ungarische Hütehund Derci. Anfang Januar rannte er auf den Olympiaberg in München (Bayern). Die auch als Puli bezeichnete Hunderasse hat von Natur aus ein dichtes zotteliges Fell. © dpa | Matthias Balk
    Beim Ochsenrennen in Wallgau (Bayern) kamen nicht alle Ochsen mit ihrem Reiter im Ziel an. Ob das die Ochsen störte, blieb allerdings deren Geheimnis.
    Beim Ochsenrennen in Wallgau (Bayern) kamen nicht alle Ochsen mit ihrem Reiter im Ziel an. Ob das die Ochsen störte, blieb allerdings deren Geheimnis. © dpa | Angelika Warmuth
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