Berlin/Rom. Papst Franziskus wird an diesem Samstag 80 Jahre alt. Auf dem Pontifex ruhen die Hoffnungen vieler Katholiken auf einen Kurswechsel.

Er ist ein Papst auf Augenhöhe mit den Gläubigen. Franziskus hat die Umwandlung der katholischen Kirche zu seiner Mission gemacht: Raus aus dem Elfenbeinturm, ran an die Menschen. Zu seinem 80. Geburtstag am 17. Dezember, dreieinhalb Jahre nach Amtsantritt, ist noch nicht ausgemacht, ob der Pontifex damit Erfolg haben wird.

Franziskus kritisiert Regierungen und Wirtschaftsbosse, setzt sich für Flüchtlinge und Straftäter ein. Krieg und Gewalt setzt er Barmherzigkeit und Bescheidenheit entgegen. Er vertraut dabei auf die Macht der Worte und der Gesten. Manche seiner Zitate sind Leitlinien seines Pontifikats.

• „Buona sera.“

Guten Abend. So begrüßt Jorge Mario Bergoglio am 13. März 2013 um kurz nach 20 Uhr als Papst Franziskus die Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Keine Formalien, kein Latein. Ein schlichter Gruß.

Der bescheidene Auftritt zum Start in sein Pontifikat ist typisch für die Art, wie der Jesuit aus Argentinien, der sich nach einem Bettelmönch aus dem Mittelalter nennt, sein Amt an der Spitze der Katholischen Kirche sein Pontifikat seitdem ausfüllt: zurückhaltend, genügsam, sympathisch.

Auf den „Professor Papst“ Joseph Ratzinger folgt „Bruder Franziskus“, der Papst von nebenan. Franziskus sieht sich auf Augenhöhe mit den Gläubigen. Und er spricht eine Sprache, die die Menschen verstehen.

• „Ich möchte eine arme Kirche und eine Kirche für die Armen.“

Dieser Satz, den Franziskus schon bald nach seinem Amtsantritt vor Journalisten im Vatikan sagt, steht wie ein Motto über seinem Wirken. Bescheidenheit ist angesagt – was die Kurie schnell zu spüren bekommt. Franziskus entmachtet den einflussreichen Kardinalstaatssekretär, Tarcisio Bertone, der jahrelang im Vatikan die Strippen zog.

Seinen Kardinälen liest er gehörig die Leviten. Er wirft der behäbig-eitlen Garde der Oberhirten vor, sie würden „sich unsterblich fühlen“, litten unter „mentaler Erstarrung“ und „spirituellem Alzheimer“. Starker Tobak für die Würdenträger in den heiligen Hallen Roms.

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Der Papst fordert Demut statt Pomp. Er selbst geht mit gutem Beispiel voran, wäscht Strafgefangenen an Gründonnerstag die Füße, lässt sich bei seinem Besuch in den USA in einem Fiat 500 zum Weißen Haus fahren statt in einer Staatskarosse. Das Jahr 2016 ruft er zum Jahr der Barmherzigkeit aus. Franziskus, das wird schnell nach seinem Antritt deutlich, ist ein Papst, der auch auf die Macht der Gesten setzt. Doch deren Macht ist begrenzt.

• „Als ich klein war, habe ich gedacht, dass ich einmal Metzger werde. Das hätte mir gefallen.“

Aus diesem Berufswunsch des jungen Bergoglio wird nichts. Als Sohn italienischer Einwanderer am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires geboren, studiert er stattdessen Theologie. 1958 tritt er in den Jesuitenorden ein, wird 1969 zum Priester geweiht und steigt 1998 zum Erzbischof von Buenos Aires auf. 2001 wird Bergoglio Kardinal.

Eine steile Karriere – die ihn schon 2005 beinahe in den Vatikan führt. Doch im Konklave unterliegt er dem Deutschen Joseph Ratzinger. Seine zweite Chance bekommt Bergoglio, als Ratzinger 2013 seinen Rücktritt verkündet.

• „Wir erleben die schlimmste humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg.“

Im April 2016 reist Franziskus nach Lesbos. Auf der griechischen Insel leben Tausende Bootsflüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen. Zuvor war der Papst bereits auf Lampedusa, wo so viele Flüchtlinge stranden – wenn sie denn die gefährliche Reise überhaupt überleben.

„Es genügt nicht, sich darauf zu beschränken, dem augenblicklichen Notfall zu begegnen, sondern es müssen weitreichende und nicht einseitige politische Pläne entwickelt werden“, legt Franziskus in Lesbos die Finger in die Wunde der westlichen Politik, die immer mehr auf Abgrenzung setzt. Als Signal nimmt er am Ende zwölf Flüchtlinge mit nach Rom. Vor dem EU-Parlament hat er schon zuvor gemahnt: „Man kann nicht hinnehmen, dass das Mittelmeer zu einem Friedhof Europas wird.“

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Am Rande seines Besuchs in ehemaligen KZ Auschwitz im Juli 2016 findet Franziskus deutliche Worte für die polnische Regierung. Warschau hatte sich geweigert, Flüchtlinge aus Syrien und aus dem Irak aufzunehmen. Es sei „die Bereitschaft zur Aufnahme derer notwendig, die vor Kriegen und Hunger fliehen“.

An die polnische Bevölkerung appelliert Franziskus, „sich allen entgegenzustellen, die behaupten, es könne sich nicht ändern“. Eine kaum verklausulierte Aufforderung zum Widerstand. An der politischen Linie in Warschau ändert sie freilich nichts.

• „Ich habe mich schon dabei überrascht, dass ich bestimmten, sehr rigiden Gläubigen gewünscht habe, sie möchten doch einmal straucheln, denn dann könnten sie sich als Sünder erkennen und Jesus wirklich begegnen.“

Viele Katholiken erhofften sich alsbald nach seinem Amtsantritt von dem Papst, der so nah bei den Menschen zu sein scheint, dass er seine Kirche auf einen liberaleren Kurs führen möge. Zölibat, Frauenpriestertum, Homo-Ehe – für einen Moment scheint kein Tabu mehr unverrückbar. Doch wer solch große Hoffnungen hegt, wird enttäuscht. Eine Entwicklung, an der der Papst nicht unschuldig ist.

Papst Franziskus – Sein Leben in Bildern

Das war sein erster Auftritt als Papst Franziskus: Am Abend des 13. März 2013 zeigte sich der neu gewählte Pontifex auf der Loggia des Vatikans. Papst Franziskus ist der erste Lateinamerikaner und der erste Jesuit, der zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt wurde.
Das war sein erster Auftritt als Papst Franziskus: Am Abend des 13. März 2013 zeigte sich der neu gewählte Pontifex auf der Loggia des Vatikans. Papst Franziskus ist der erste Lateinamerikaner und der erste Jesuit, der zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt wurde. © © epd-bild / Cristian Gennari | Cristian Gennari
Seit seinem Amtsantritt hat Franziskus bei vielen Katholiken Hoffnungen geweckt. Dieses Schwarzweiß-Foto zeigt den jungen Argentinier Jorge Mario Bergoglio (hintere Reihe, 2. v.li.) mit Familienangehörigen in Buenos Aires.
Seit seinem Amtsantritt hat Franziskus bei vielen Katholiken Hoffnungen geweckt. Dieses Schwarzweiß-Foto zeigt den jungen Argentinier Jorge Mario Bergoglio (hintere Reihe, 2. v.li.) mit Familienangehörigen in Buenos Aires. © picture alliance / AP Photo | dpa Picture-Alliance / Uncredited
Schon bald nach seiner Wahl traf sich Franziskus mit seinem zurückgetretenen Vorgänger Benedikt XVI. Das Treffen zwischen dem amtierenden und dem emeritierten Papst gilt als „weltgeschichtliche Stunde
Schon bald nach seiner Wahl traf sich Franziskus mit seinem zurückgetretenen Vorgänger Benedikt XVI. Das Treffen zwischen dem amtierenden und dem emeritierten Papst gilt als „weltgeschichtliche Stunde". © © epd-bild / Osservatore Romano | Osservatore Romano
Mit einer feierlichen Messe auf dem Petersplatz in Rom trat der neue Papst sein Amt an. Der Dekan des Kardinalskollegiums, Angelo Sodano (re.), steckte Franziskus den Fischerring auf. Den Amtsring aus vergoldetem Silber ziert eine Darstellung des Apostel Petrus, dessen Nachfolger die Päpste sind. Hunderttausende Gläubige hatten sich versammelt, um mit dem Oberhaupt der weltweit mehr als einer Milliarden Christen die rund zweistündige Messe zu feiern.
Mit einer feierlichen Messe auf dem Petersplatz in Rom trat der neue Papst sein Amt an. Der Dekan des Kardinalskollegiums, Angelo Sodano (re.), steckte Franziskus den Fischerring auf. Den Amtsring aus vergoldetem Silber ziert eine Darstellung des Apostel Petrus, dessen Nachfolger die Päpste sind. Hunderttausende Gläubige hatten sich versammelt, um mit dem Oberhaupt der weltweit mehr als einer Milliarden Christen die rund zweistündige Messe zu feiern. © © epd-bild/Cristian Gennari/Agen | Cristian Gennari
Da durfte der Sombrero nicht fehlen: Im Februar 2016 besuchte Franziskus Mexiko. In der Basilika der Heiligen Jungfrau von Guadalupe zelebrierte er eine Messe.
Da durfte der Sombrero nicht fehlen: Im Februar 2016 besuchte Franziskus Mexiko. In der Basilika der Heiligen Jungfrau von Guadalupe zelebrierte er eine Messe. © picture alliance / ZUMAPRESS.com | dpa Picture-Alliance / Presidenciamx
Große Aufmerksamkeit erregte der Besuch des Papstes im April 2016 auf der griechischen Insel Lesbos. Dort waren Tausende Flüchtlinge gestrandet. Viele von ihnen begrüßten den Pontifex. Am Ende nahm Franziskus zwölf Flüchtlinge mit nach Rom.
Große Aufmerksamkeit erregte der Besuch des Papstes im April 2016 auf der griechischen Insel Lesbos. Dort waren Tausende Flüchtlinge gestrandet. Viele von ihnen begrüßten den Pontifex. Am Ende nahm Franziskus zwölf Flüchtlinge mit nach Rom. © imago/Independent Photo Agency Int. | imago stock&people
Ein Höhepunkt war der Besuch des Papstes in den USA im September 2015, wo er in Washington mit US-Präsident Barack Obama zusammentraf. Die beiden verstanden sich offenbar bestens.
Ein Höhepunkt war der Besuch des Papstes in den USA im September 2015, wo er in Washington mit US-Präsident Barack Obama zusammentraf. Die beiden verstanden sich offenbar bestens. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Karfreitag 2016 im Vatikan: Papst Franziskus begeht die Leiden Christi am Kreuz in tiefer Demut.
Karfreitag 2016 im Vatikan: Papst Franziskus begeht die Leiden Christi am Kreuz in tiefer Demut. © Getty Images | Franco Origlia
Papst Franziskus ist ein Mann der großen Gesten.
Papst Franziskus ist ein Mann der großen Gesten. © Getty Images | Franco Origlia
Es fällt ihm nicht schwer, die Menschen für sich einzunehmen.
Es fällt ihm nicht schwer, die Menschen für sich einzunehmen. © REUTERS | MAX ROSSI
Auf seiner Afrikareise besuchte Franziskus im November 2015 auch das Armenviertel Kangemi in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Beim Besuch des Slums am Stadtrand beklagte er die Ausgrenzung großer Bevölkerungsteile in Elendsvierteln am Rande von Metropolen.
Auf seiner Afrikareise besuchte Franziskus im November 2015 auch das Armenviertel Kangemi in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Beim Besuch des Slums am Stadtrand beklagte er die Ausgrenzung großer Bevölkerungsteile in Elendsvierteln am Rande von Metropolen. © Agenzia Romano Siciliani/O.R. | L'Osservatore Romano
Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau im Juli 2016. Schweigend durchschritt Franziskus das Eingangstor mit dem zynischen Motto „Arbeit macht frei
Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau im Juli 2016. Schweigend durchschritt Franziskus das Eingangstor mit dem zynischen Motto „Arbeit macht frei". © Agenzia Romano Siciliani/O.R. | Osservatore Romano
Das katholische Kirchenoberhaupt verharrte in stillem Gebet sitzend vor einer der KZ-Barracken.
Das katholische Kirchenoberhaupt verharrte in stillem Gebet sitzend vor einer der KZ-Barracken. © imago/epd | imago stock&people
Im Juli 2013 besuchte Papst Franziskus in Rio de Janeiro den Weltjugendtag. Am Strand der Copacabana feierte er in Anwesenheit von einer Million Menschen ein Begrüßungsfest mit brasilianischer Musik, Tanz und Feuerwerk.
Im Juli 2013 besuchte Papst Franziskus in Rio de Janeiro den Weltjugendtag. Am Strand der Copacabana feierte er in Anwesenheit von einer Million Menschen ein Begrüßungsfest mit brasilianischer Musik, Tanz und Feuerwerk. © © epd-bild / Cristian Gennari | Cristian Gennari
Wortgewandt und mit viel Witz übt Papst Franziskus sein Amt an der Spitze der katholischen Kirche aus.
Wortgewandt und mit viel Witz übt Papst Franziskus sein Amt an der Spitze der katholischen Kirche aus. © Thomas Lohnes
Im Mai 2016 erhielt der Pontifex den Internationalen Karlspreis. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (re.) gratulierte. Der Papst bekam die Auszeichnung „in Würdigung seines herausragenden Engagements für Frieden, Verständigung und Barmherzigkeit in einer europäischen Gesellschaft der Werte
Im Mai 2016 erhielt der Pontifex den Internationalen Karlspreis. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (re.) gratulierte. Der Papst bekam die Auszeichnung „in Würdigung seines herausragenden Engagements für Frieden, Verständigung und Barmherzigkeit in einer europäischen Gesellschaft der Werte". © Agenzia Romano Siciliani/O.R. | Osservatore Romano
Ein historischer Moment: Am Reformationstag 2016 trafen sich Franziskus und der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Bischof Munib Younan (li.), im schwedischen Lund zu einer gemeinsamen Messfeier.
Ein historischer Moment: Am Reformationstag 2016 trafen sich Franziskus und der Präsident des Lutherischen Weltbundes, Bischof Munib Younan (li.), im schwedischen Lund zu einer gemeinsamen Messfeier. © imago/Independent Photo Agency Int. | imago stock&people
Bei dem Treffen mit den Lutheranern in Lund, mit dem das Lutherjahr 2017 offiziell eingeläutet wurde, warb Franziskus für mehr Gemeinsamkeit zwischen Katholiken und Protestanten.
Bei dem Treffen mit den Lutheranern in Lund, mit dem das Lutherjahr 2017 offiziell eingeläutet wurde, warb Franziskus für mehr Gemeinsamkeit zwischen Katholiken und Protestanten. © Agenzia Romano Siciliani/O.R. | Osservatore Romano
Papst Franziskus rückt einen traditionellen Kopfschmuck zurecht, der ihm während einer Zeremonie in Kanada überreicht wurde. Dort bat Franziskus die Ureinwohner um Vergebung - einst wurden indigene Kinder ihren Familien entrissen und in kirchlich geführten Internaten untergebracht, wo sie Gewalt und Missbrauch erlebten.
Papst Franziskus rückt einen traditionellen Kopfschmuck zurecht, der ihm während einer Zeremonie in Kanada überreicht wurde. Dort bat Franziskus die Ureinwohner um Vergebung - einst wurden indigene Kinder ihren Familien entrissen und in kirchlich geführten Internaten untergebracht, wo sie Gewalt und Missbrauch erlebten. © Nathan Denette/The Canadian Press/AP/dpa
Tod seines Vorgängers: Franziskus berührt den Sarg Benedikts XVI.
Tod seines Vorgängers: Franziskus berührt den Sarg Benedikts XVI. © Ben Curtis/AP/dpa
Neuerung auf Twitter Anfang  2023: Nur noch zahlende Kunden bekommen das berühmte blaue Häkchen. Selbst Papst Franziskus wurde es weggenommen - er ist offenbar kein zahlender Abo-Kunde.
Neuerung auf Twitter Anfang 2023: Nur noch zahlende Kunden bekommen das berühmte blaue Häkchen. Selbst Papst Franziskus wurde es weggenommen - er ist offenbar kein zahlender Abo-Kunde. © Yui Mok/PA Wire/dpa
Kirche im Zeichen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine: Der ukrainische Präsident Selenskyj trifft im Vatikan Papst Franziskus (Mitte Mai 2023).
Kirche im Zeichen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine: Der ukrainische Präsident Selenskyj trifft im Vatikan Papst Franziskus (Mitte Mai 2023). © -/Vatican Media/dpa
Papst Franziskus muss im Juni 2023 notoperiert werden. Es handelt sich um einen Eingriff am Darm.
Papst Franziskus muss im Juni 2023 notoperiert werden. Es handelt sich um einen Eingriff am Darm.
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Bestes Beispiel: der Umgang der Kirche mit wieder verheirateten Geschiedenen. Sie sind von den Sakramenten ausgeschlossen, was für die Betroffenen oft ein großes Problem darstellt. Im päpstlichen Schreiben „Amoris Laetitia“ vom April 2016 heißt es, in einigen Fällen könnten diese Gläubigen die „Hilfe der Sakramente“ in Anspruch nehmen.

Seitdem ist die Verwirrung in der Amtskirche groß, was die nun konkret bedeutet. Dürfen Geschiedene, die erneut geheiratet haben, die Kommunion empfangen oder nicht? Auf ein klares Wort des Papstes warten die Geistlichen in den Kirchengemeinden bisher vergeblich.

Ähnlich diffuse Worte und Signale des Papstes gibt es in der Debatte um die Rolle der Frau in der Kirche oder um Verhütungsmittel. Dem scheinbaren Schritt nach vorn folgt alsbald der Rückzieher. Franziskus, der Zauderer.

• „Wir Katholiken und Lutheraner haben begonnen, auf dem Weg der Versöhnung voranzugehen. Wir dürfen uns nicht mit der Spaltung und der Entfremdung abfinden.“

Am Reformationstag 2016 reist Franziskus ins schwedische Lund zum Lutherischen Weltbund, um gemeinsam mit den Protestanten das Jahr Martin Luthers einzuläuten. Ein historischer Besuch, ohne Zweifel. Wieder solch eine Geste des Pontifex.

Doch auch unter Franziskus kommt die Ökumene nicht wirklich voran. Seinen Signalen der Annäherung, wie in Lund die herzliche Umarmung mit Martin Junge, dem Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, folgen keine Taten.

• „Ich habe das Gefühl, dass der Herr mich für eine kurze Sache eingesetzt hat. Es ist aber nur ein Gefühl.“

Als Jorge Mario Bergoglio an jenem Märzabend auf der Loggia des Vatikans sein Amt als 266. Papst in der Geschichte antrat, war der damals 76-Jährige der vielleicht älteste Erneuerer, den die katholische Kirche je erlebt hat. Franziskus hat seitdem manches angestoßen – etwa die Erneuerung der Kurie. Dass allzu große Hoffnungen enttäuscht wurden, war unvermeidlich.

Der Mann aus Lateinamerika ist nicht der Revoluzzer im Papstamt, den viele Katholiken in ihm sehen wollten. Sein Verdienst ist es, die oft abgehobene Amtskirche in der kurzen Zeit seines Pontifikats wieder geerdet zu haben. Franziskus hat mit seinen Worten und Signalen die Kirchentür für die Gläubigen wieder ein Stück weiter geöffnet.

Diese Prominenten sind 80 Jahre alt

Das Alter sieht und merkt man der Oscar-Preisträgerin nicht an: Auch mit 80 Jahren dreht Jane Fonda Filme und Serien und ist politisch wie eh und je. Diese Aufnahme zeigt den Hollywood Star bei der Verleihung der 52. Goldene Kamera im März 2017 in Hamburg. Sie wurde in der Kategorie „Lebenswerk International“ ausgezeichnet. Kinder, wie die Zeit vergeht. 80 Jahre sind kein Pappenstiel. Wie sich Prominente in diesem stolzen Alter halten, zeigen diese Fotos.
Das Alter sieht und merkt man der Oscar-Preisträgerin nicht an: Auch mit 80 Jahren dreht Jane Fonda Filme und Serien und ist politisch wie eh und je. Diese Aufnahme zeigt den Hollywood Star bei der Verleihung der 52. Goldene Kamera im März 2017 in Hamburg. Sie wurde in der Kategorie „Lebenswerk International“ ausgezeichnet. Kinder, wie die Zeit vergeht. 80 Jahre sind kein Pappenstiel. Wie sich Prominente in diesem stolzen Alter halten, zeigen diese Fotos. © dpa | Christian Charisius
Der „Barbarella“-Star der 60er Jahre wurde am 21. Dezember 1937 in New York City geboren.
Der „Barbarella“-Star der 60er Jahre wurde am 21. Dezember 1937 in New York City geboren. © dpa | Mario Torrisi
In den 80er Jahren löste Jane Fonda im Stretch-Outfit mit Aerobic-Videos eine riesige Fitnesswelle aus. Seit den 60er Jahren setzt sie sich neben der Schauspielerei für Frieden und Feminismus ein.
In den 80er Jahren löste Jane Fonda im Stretch-Outfit mit Aerobic-Videos eine riesige Fitnesswelle aus. Seit den 60er Jahren setzt sie sich neben der Schauspielerei für Frieden und Feminismus ein. © picture-alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Susan Ragan
Er war Picasso, Hitchcock, Nixon und Hannibal Lector, der grausame Kannibale aus „Das Schweigen der Lämmer“:  Am 31. Dezember 2017 feierte Sir Anthony Hopkins  seinen 80. Geburtstag.
Er war Picasso, Hitchcock, Nixon und Hannibal Lector, der grausame Kannibale aus „Das Schweigen der Lämmer“: Am 31. Dezember 2017 feierte Sir Anthony Hopkins seinen 80. Geburtstag. © dpa | Facundo Arrizabalaga
Der britische Schauspieler begeistert die Cineasten seit Jahrzehnten.
Der britische Schauspieler begeistert die Cineasten seit Jahrzehnten. © imago/United Archives | imago stock&people
Otto Rehagel gehört zu den erfolgreichsten Trainern des deutschen Fußballs. Er wurde am 9. August 1938 in Essen (Nordrhein-Westfalen) geboren.
Otto Rehagel gehört zu den erfolgreichsten Trainern des deutschen Fußballs. Er wurde am 9. August 1938 in Essen (Nordrhein-Westfalen) geboren. © imago/Nordphoto | nordphoto / Rauch
Rehagel im März 1978 – damals Trainer bei Borussia Dortmund.
Rehagel im März 1978 – damals Trainer bei Borussia Dortmund. © imago/Rust | Rust
Die italienische Schauspielerin Claudia Cardinale („Der Leopard“, „Spiel’ mir das Lied vom Tod“) feierte am 15. April ihren 80. Geburtstag. Diese Aufnahme zeigt die Unesco-Botschafterin auf dem roten Teppich der 70. Internationalen Filmfestspiele von Cannes im Mai 2017.
Die italienische Schauspielerin Claudia Cardinale („Der Leopard“, „Spiel’ mir das Lied vom Tod“) feierte am 15. April ihren 80. Geburtstag. Diese Aufnahme zeigt die Unesco-Botschafterin auf dem roten Teppich der 70. Internationalen Filmfestspiele von Cannes im Mai 2017. © REUTERS | REUTERS / STEPHANE MAHE
Cardinale gehört neben Gina Lollobrigida und Sophia Loren zu den Filmdiven der 60er Jahre. Sie wurde als Sexsymbol gefeiert, hat den Weg nach Hollywood geschafft und spielte mit allen wichtigen Schauspielern ihrer Zeit.
Cardinale gehört neben Gina Lollobrigida und Sophia Loren zu den Filmdiven der 60er Jahre. Sie wurde als Sexsymbol gefeiert, hat den Weg nach Hollywood geschafft und spielte mit allen wichtigen Schauspielern ihrer Zeit. © Getty Images | Keystone
Prinzessin Beatrix der Niederlande war von 1980 bis 2013 Königin. Mittlerweile hält ihr Sohn Willem-Alexander das Zepter in der Hand. Die 80-Jährige wurde am 31. Januar 1938 in der niederländischen Gemeinde Baarn als Beatrix Wilhelmina Armgard geboren.
Prinzessin Beatrix der Niederlande war von 1980 bis 2013 Königin. Mittlerweile hält ihr Sohn Willem-Alexander das Zepter in der Hand. Die 80-Jährige wurde am 31. Januar 1938 in der niederländischen Gemeinde Baarn als Beatrix Wilhelmina Armgard geboren. © dpa | Jerry Lampen
Am 30. April 1980 wurde Beatrix in der Nieuwe Kerk in Amsterdam neben ihrem Ehemann Prinz Claus zur neuen Monarchin der Niederlande ernannt.
Am 30. April 1980 wurde Beatrix in der Nieuwe Kerk in Amsterdam neben ihrem Ehemann Prinz Claus zur neuen Monarchin der Niederlande ernannt. © dpa | Ruud Hoff
Spätestens seit der „Schönen Maid“ galt er als Muntermacher der Nation: Tony Marshall. Der 80-Jährige – er wurde am 3. Februar 1938 geboren – denkt an das Alter, aber nicht an den Ruhestand – und bringt für Senioren eine CD heraus.
Spätestens seit der „Schönen Maid“ galt er als Muntermacher der Nation: Tony Marshall. Der 80-Jährige – er wurde am 3. Februar 1938 geboren – denkt an das Alter, aber nicht an den Ruhestand – und bringt für Senioren eine CD heraus. © dpa | Uli Deck
Tony Marshall in den Anfangsjahren seiner Karriere als Schlagersänger, aufgenommen im April 1972. Der an den Musikhochschulen in Freiburg und Karlsruhe ausgebildete Künstler, der eigentlich Opernsänger werden wollte, gibt seit mehr als 60 Jahren auf der Bühne die Stimmungskanone. Seinem Durchbruch mit „Schöne Maid“ im Jahr 1971 folgten Hits wie „Komm’ gib mir Deine Hand“, „Ich fang’ für Dich den Sonnenschein“ oder „Heute hau'n wir auf die Pauke“.
Tony Marshall in den Anfangsjahren seiner Karriere als Schlagersänger, aufgenommen im April 1972. Der an den Musikhochschulen in Freiburg und Karlsruhe ausgebildete Künstler, der eigentlich Opernsänger werden wollte, gibt seit mehr als 60 Jahren auf der Bühne die Stimmungskanone. Seinem Durchbruch mit „Schöne Maid“ im Jahr 1971 folgten Hits wie „Komm’ gib mir Deine Hand“, „Ich fang’ für Dich den Sonnenschein“ oder „Heute hau'n wir auf die Pauke“. © picture-alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Ossinger
Adriano Celentano konnte am 6. Januar 2018 seinen 80. Geburtstag feiern. Er wurde im Jahr 1938 in Mailand in Italien geboren.
Adriano Celentano konnte am 6. Januar 2018 seinen 80. Geburtstag feiern. Er wurde im Jahr 1938 in Mailand in Italien geboren. © imago stock&people | Granata Images
Der italienischer Sänger, Schauspieler und Moderator wurde im Ausland vor allem mit dem von Paolo Conte komponierten Popsong „Azzurro“ (1968) bekannt.
Der italienischer Sänger, Schauspieler und Moderator wurde im Ausland vor allem mit dem von Paolo Conte komponierten Popsong „Azzurro“ (1968) bekannt. © imago stock&people | imago stock&people
Juan Carlos I. ist seit seinem Thronverzicht im Juni 2014 ein König ohne Krone. Den Titel durfte er zwar behalten – aber spanisches Staatsoberhaupt ist er nicht mehr. Dafür hat er die 80 erreicht. Am 5. Januar 1938 wurde er in Rom geboren.
Juan Carlos I. ist seit seinem Thronverzicht im Juni 2014 ein König ohne Krone. Den Titel durfte er zwar behalten – aber spanisches Staatsoberhaupt ist er nicht mehr. Dafür hat er die 80 erreicht. Am 5. Januar 1938 wurde er in Rom geboren. © dpa | Europa Press
Juan Carlos`große Stunde: Im November 1975 wird er – nach Francos Tod – als König und Staatschef eingesetzt. Das Foto zeigt ihn während seiner Thronrede im Ständeparlament in Madrid, hinter ihm sitzt Königin Sofia. Der Monarch überrascht alle Kritiker, als er entscheidet, die Diktatur zu beenden und den Anstoß zu demokratischen Reformen zu geben.
Juan Carlos`große Stunde: Im November 1975 wird er – nach Francos Tod – als König und Staatschef eingesetzt. Das Foto zeigt ihn während seiner Thronrede im Ständeparlament in Madrid, hinter ihm sitzt Königin Sofia. Der Monarch überrascht alle Kritiker, als er entscheidet, die Diktatur zu beenden und den Anstoß zu demokratischen Reformen zu geben. © dpa | UPI
CDU-Politiker Klaus Töpfer wurde am 29. Juli 1938 in Schlesien geboren.
CDU-Politiker Klaus Töpfer wurde am 29. Juli 1938 in Schlesien geboren. © imago/Sven Simon | Malte Ossowski/SVEN SIMON
Er war unter anderem von 1987 bis 1994 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in der Regierung von Helmut Kohl.
Er war unter anderem von 1987 bis 1994 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in der Regierung von Helmut Kohl. © imago stock&people | sepp siegel
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