Charleston. Er hatte in einer Kirche neun Schwarze erschossen. Nach dem Schuldspruch geht es um die Todesstrafe für den Charleston-Schützen.

Ein Bundesgericht im US-Bundesstaat South Carolina hat den Todesschützen von Charleston, Dylann Roof, schuldig gesprochen. Der 22-Jährige hatte im Juni 2015 während einer Bibelstunde auf schwarze Gläubige geschossen. Er hatte sich selbst als Rassist bezeichnet und dazu bekannt, neun Menschen getötet zu haben.

Nun wird über das Strafmaß entschieden. Die Staatsanwaltschaft hatte die Todesstrafe gefordert. Roof war vor dem Bundesgericht in 33 Punkten angeklagt, unter anderem wegen Mordes und Hassverbrechens. Nach einem Bericht der Zeitung „The Post and Courier“ wurde Roof in allen Punkten schuldig gesprochen.

Mehr als 70 Schüsse abgefeuert

Das Bezirksgericht hatte zahlreiche Fotos von Dylann Roofes verbreitet, die ihn mit Waffen und Südstaaten-Flagge zeigten. Der 22-Jährige hat sich selbst als Rassist bezeichnet.
Das Bezirksgericht hatte zahlreiche Fotos von Dylann Roofes verbreitet, die ihn mit Waffen und Südstaaten-Flagge zeigten. Der 22-Jährige hat sich selbst als Rassist bezeichnet. © REUTERS | HANDOUT

Staatsanwalt Jay Richardson zufolge feuerte Roof mehr als 70 Mal auf seine Opfer. In seinem Eröffnungsplädoyer hatte Richardson an die Opfer erinnert. Er beschrieb die kaltblütige Vorgehensweise Roofs: „Er hat sich entschieden, neun gute und unschuldige Frauen und Männer hinzurichten (...), aus gefühllosem Hass auf ihre Hautfarbe.“

Im Prozess hatten Überlebende die Tat in bewegenden Worten geschildert. Als Bilder der Tat gezeigt wurden, brachen Mitglieder der Jury laut Medienberichten in Tränen aus.

Obama sang für Opfer „Amazing Grace“

Das Video einer Sicherheitskamera zeigt Roof beim Betreten und Verlassen der Kirche. Er hatte ausgesagt, sich dazu fast nicht getraut zu haben – dann aber habe er sich doch entschlossen. Er betrat die Kirche und feuerte mit seiner Waffe, einer Glock Pistole, auf die wehrlosen Gläubigen.

Die Tat löste über die USA hinaus Entsetzen aus. Sie bewegte US-Präsident Barack Obama dazu, bei einer Gedenkfeier für die Opfer das bekannte Lied „Amazing Grace“ zu singen. (dpa)

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