Berlin. Rot zeigen statt nur zusehen: Mit einer ungewöhnlichen Aktion rufen jetzt zwei Publizisten zum Protest gegen das Morden in Aleppo auf.
Im syrischen Aleppo tobt die bislang blutigste Schlacht im syrischen Bürgerkrieg. Zu Hunderten sterben die Menschen im Hagel der Bomben und Granaten, die syrische Regierungstruppen und russische Bomber auf den Ostteil der Stadt abfeuern. Oft trifft es Zivilisten, darunter viele Frauen und Kinder.
Doch während etwa der Streit um das Freihandelsabkommen TTIP in Deutschland Hunderttausende auf die Straße trieb, gibt es keinen ansatzweise ähnlichen Protest gegen die Massaker von Aleppo. Der in Berlin lebende syrische Filmemacher Firas Alshater und der TV-Moderator Constantin Schtreiber („Marhaba – Ankommen in Deutschland“) ergreifen nun die Initiative.
Mit ihrer Kampagne #maketwitterred #makefacebookred fordern sie in einem Video, das über Twitter verbreitet wird, zum stummen Protest gegen das Morden in Syrien auf. User bei Twitter und Facebook sollen als Zeichen ihr Profilbild auf rot setzen. Motto: „Fühle mit Aleppo“.
„Zeig den Menschen, dass du an sie denkst“
Seit Tagen erreichen uns über die sozialen Netzwerke Bilder vom Krieg aus Aleppo und von den Opfern in der total zerstörten Stadt. „Ich finde es schlimm, dass wir quasi live dabei sind und zuschauen, wie dort Menschen vor unseren Augen hingerichtet werden“, sagt Schreiber, der von der RTL-Group zur ARD wechselt und dort ab Januar die „Tagesschau“ präsentieren wird. Familien würden auseinander gerissen, Kinder weinten neben ihren sterbenden Eltern.
Gemeinsam fragen Schreiber und Alshater: Was können wir tun? Ihre Antwort: „Wir können mit fühlen, Solidarität zeigen. Wir rufen euch auf: Stell eure Profilbilder bei Facebook, Twitter und sonstigen sozialen Netzwerken auf rot.“ Und: „Zeig den Menschen in Aleppo, dass du an sie denkst.“ (W.B.)