Caryville. Weltweit wurde über ein Kind berichtet, das in den Armen eines Weihnachtsmanns starb. Doch dessen Geschichte kann niemand bestätigen.

Die Geschichte hat Menschen weltweit bewegt, aber nun gibt es mehr und mehr Zweifel, ob sie sich wirklich so zugetragen hat: Der Weihnachtsmann Eric Schmitt-Matzen hatte US-Medien erzählt, dass er einem todkranken Fünfjährigen seinen letzten Wunsch erfüllt habe. Angeblich sei der Junge in seinen Armen gestorben, nachdem er noch ein letztes den Weihnachtsmann habe sehen können.

Nun hat die Lokalzeitung Knoxville News Sentinel, die die Geschichte zuerst veröffentlicht hatte, diese allerdings zurückgezogen. Die Angaben ließen sich nicht verifizieren, heißt es in der Begründung der Zeitung. Schmitt-Matzen weigert sich demnach, die Namen der Familie des Jungen und der Krankenschwester, die ihn nach seiner Aussage angerufen hat, preiszugeben. Schmitt-Matzen begründe das damit, dass er versprochen habe, die Identitäten geheim zu halten.

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Recherchen können Geschichte nicht bestätigen

In der Erklärung schreibt der Knoxville News Sentinel, dass man durch zusätzliche Recherchen versucht habe, die Geschichte von unabhängiger Seite zu bestätigen – ohne Erfolg. CNN berichtet, dass Journalisten des US-Senders alle Krankenhäuser in der Gegend von Knoxville, die Kinder behandeln, angerufen haben. Mit dem gleichen Ergebnis. Niemand konnte Schmitt-Matzens Geschichte bestätigen.

Außerdem hätten die Journalisten auch alle Todesanzeigen durchsucht, die seit Beginn des Jahres in Zeitungen des US-Bundesstaates Tennessee veröffentlicht wurden. Keine Spur von einem fünfjährigen Verstorbenen, auf den die Geschichte passt.

Schmitt-Matzen unbeeindruckt von Zweifeln

Auch die Zeitung Washington Post kontaktierte verschiedene Kliniken in der Nähe von Schmitt-Matzens Wohnort. Die einhellige Antwort: „In unserem Krankenhaus ist es nicht passiert“. Ein Freund von Schmitt-Matzen sagte der Washington Post dagegen, dass er die Geschichte weiterhin glaube: „Eric ist nicht die Art von Person, die so etwas erzählen würde, wenn es nicht tatsächlich so wäre“.

Auch Schmitt-Matzen selbst zeigt sich unbeeindruckt von den Zweifeln. „Wenn manche Leute mich einen Lügner nennen wollen, dann kann ich damit besser umgehen als mit einem Kind, das in meinen Armen stirbt“, sagte er der Washington Post. (kge)