Berlin. In Freiburg soll ein 17-Jähriger eine Frau getötet haben. Möglicherweise war es nicht seine erste Gewalttat, berichtet der „Stern“.

Im Mordfall um eine Freiburger Studentin prüft die Polizei Hinweise, wonach der tatverdächtige 17 Jahre alte Flüchtling Jahre zuvor in Griechenland bereits ein Gewaltverbrechen begangen haben soll. Diese seien aber bislang nicht verifiziert. Über ein Rechtshilfeersuchen versuchten die Ermittler, Klarheit zu bekommen, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag in Freiburg.

Nach einem Bericht des Magazins „Stern“ soll es sich bei dem Afghanen um einen vorbestraften Gewalttäter handeln. Der demnach unter dem Namen Hussein K. bekannt gewordene Verdächtige soll 2013 auf der griechischen Insel Korfu eine 20-jährige Studentin überfallen und eine Steilküste hinabgestoßen haben. Das Opfer habe den Angriff überlebt, verletzte sich aber schwer.

In Griechenland zu zehn Jahren verurteilt?

Griechische Medien berichteten laut „Stern“ über die Festnahme des jungen Mannes. „Damals kamen Zweifel an der Richtigkeit der Angaben des Flüchtlings auf. So schien es den Ermittlern unwahrscheinlich, dass er zum Tatzeitpunkt erst 17 Jahre alt war. Sie konnten dies aber nicht widerlegen“, heißt es indem Bericht weiter.

Der Flüchtling ließ demnach damals über seine Anwältin bekannt machen, dass er die Tat bereue. In einem Prozess im Februar 2014 soll er zu zehn Jahren Haft verurteilt worden sein. Warum ihn die griechische Justiz frühzeitig aus dem Gefängnis entließ und ob sie ihn abschob, sei unklar.

Fotos von Tattoo sollen ihn verraten

Jedenfalls erreichte der Mann im November 2015 Deutschland und wurde unter dem Namen Hussein K. als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling registriert. Damals gab er an, dass er 16 Jahre alt sei.

Dem „Stern“ zufolge beschrieben zwei Flüchtlinge aus dem Nahen Osten die bislang unbekannte Vorgeschichte von Hussein K. Sie hätten unabhängig voneinander auf Korfu Kontakt zu ihm gehabt. Weitere Recherchen stützten die Angaben der Männer. So zeigten Fotos den Verurteilten von Korfu. Auf dessen rechter Brust sei ein Tattoo in Kerzenform sichtbar. Dasselbe Tattoo tauche auf einem Foto des mutmaßlichen Mörders von Freiburg auf. (dpa/W.B.)