Hull. Um Ruhe zu haben, gab eine Mutter ihrer vierjährigen Tochter Heroin und Schlafmittel. Sie und ihr Ex-Freund stehen nun vor Gericht.

In England ist eine Vierjährige an einem Herzstillstand gestorben, weil ihre Eltern ihr Heroin und andere Drogen verabreicht haben sollen. Wie die britische Tageszeitung „The Independent“ berichtet, müssen sich ihre 37-jährige Mutter Michala Pyke und ihr 40-jähriger Freund John Rytting für den sich im Juli 2013 ereigneten Vorfall derzeit vor einem Gericht in Hull verantworten.

Der Prozess bringt schreckliche Details ans Tageslicht: An dem Tag, an dem Poppy Widdison starb, soll ihre Mutter ihrem damaligen Freund John Rytting geschrieben haben, dass sie ihrer Tochter einen „blauen Smartie“ zum Schlafen geben wolle. „Mache ihr den blauen Smartie fertig, den, den sie mag“, soll sie laut Staatsanwalt Gordon geschrieben haben.

„Blauer Smartie“ war wohl Schlafmittel Diazepam

Wie aus weiteren Chatverläufen des Paares zu entnehmen ist, handelt es sich dabei um das Medikament Diazepam. Es wird in der Medizin vor allem gegen Angstzustände oder als Schlafmittel eingesetzt.

In medizinischen Tests seien zudem Rückstände von Heroin, Methadon und Ketamin in ihrem Blut nachgewiesen worden, heißt es weiter. Welche Droge davon genau zum Tod der Vierjährigen führte, ist nicht bekannt.

Mehr Zeit für ihren Freund

Laut Staatsanwaltschaft Gordon ist das Kind für längere Zeit misshandelt und vernachlässigt worden. Ihre Mutter habe mehr Zeit mit ihrem Freund verbringen wollen. „Sie betrachtete ihr Kind, ihre eigene Tochter, als ein Ärgernis und als etwas, das ihre Beziehung zu ihrem Freund störte“, sagte er.

Mutter Michala Pyke und ihr Ex-Freund John Rytting wurden für schuldig befunden. Wann das Urteil gesprochen wird, ist unklar. Der Prozess wird fortgesetzt, berichtet „The Independent“. (bekö)