London. 89 Jahre alt ist der Kriegsveteran Joe Bartley, aber fit genug, um in Teilzeit zu arbeiten. Für die Jobsuche hat er besondere Gründe.

Eigentlich könnte sich Joe Bartley zurücklehnen und seine Rente genießen. Immerhin ist der Kriegsveteran aus dem südenglischen South Devon schon 89 Jahre alt. Doch er hat Angst. Angst, vor Langeweile zu sterben.

Deshalb entschied sich der ehemalige Luftwaffe-Soldat, eine Anzeige im „Torquay Herald Express“ zu schalten, der Lokalzeitung seiner Heimat, wie englischsprachige Medien berichten.

„Bewahren Sie mich davor, vor Langeweile zu sterben!“

„Arbeit gesucht. Senior, 89, sucht Anstellung in der Region Paignton. 20 Stunden oder mehr die Woche. Immer noch fähig, sauber zu machen, leichte Gartenarbeit und Do-it-Yourself-Arbeit oder ähnliches zu verrichten. Referenzen vorhanden. Alter Soldat, Luftwaffe. Bewahren sie mich davor, vor Langeweile zu sterben!“, lautet der Text der Anzeige frei übersetzt.

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Und sein Inserat findet Interesse. Seit die Zeitungsannonce in der Ausgabe vom 16. November sowie am 23. November erschienen ist, stehe Bartleys Telefon nicht mehr still, berichtet etwa CNN. „Ich war sehr erstaunt“, sagte der 89-Jährige dem Sender, „wer beachtet schon einen Arbeitssuchenden, der schon 89 ist?“

Annonce findet Beachtung – über Europas Grenze hinaus

Über fehlende Beachtung kann sich der arbeitswillige Senior jedenfalls nicht beklagen. Nicht nur englische Medien, sondern Zeitungen und TV-Sender weit über die Grenzen Großbritanniens und Europas hinaus berichten über seine erfolgreiche Jobsuche. Seine Reinigungskraft, die einmal in der Woche seine Wohnung putzt, habe sogar schon um ein Autogramm gebeten, erzählte Bartley CNN.

Bartleys Frau Cassie war vor gut zwei Jahren gestorben. Das Paar hatte keine Kinder. Zu Hause, allein in seiner Wohnung, viel dem Mann offenbar sprichwörtlich die Decke auf den Kopf. „Ich vermisse meine Frau fürchterlich“, erzählte er dem „Guardian“. „Wenn man alleine lebt, hat man niemandem zum Reden.“ Zudem war es ihm wichtig, für seine Miete allein aufzukommen.

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Zwei Angebote ausgeschlagen

„Ich bekomme Unterstützung, das ist toll“, sagte er CNN, „aber ich wollte meinen eigenen Lohn verdienen, selbst zahlen, damit ich mich mehr wie ein Mann fühlen kann.“ Deshalb hat Bartley auch Ansprüche an einen Job. Einmalige Hilfsarbeiten wie Wände streichen oder Schränke zusammenbauen, habe er dem „Guardian“ zufolge schon ausgeschlagen.

Inzwischen hat Bartley sich auch für einen Job entschieden: Er bedient in einem Café in der englischen Küstenstadt Paignton. Die Sache war nach einem kurzen Bewerbungsgespräch geritzt. Am Sonntag hat er seinen ersten Einsatz.