Straubing. Im Zentrum der Stadt Straubing in Bayern ist am Freitag ein Feuer ausgebrochen. Das mehr als 600 Jahre alte Rathaus droht einzustürzen.
Am historischen Rathaus von Straubing ist am Freitag ein Feuer ausgebrochen. In sozialen Netzwerken wurden Fotos und Videos von dem Großbrand geteilt.
Die Flammen schlugen mehrere Meter hoch aus dem Dach des mittelalterlichen Rathauses. Ein Video eines Augenzeugen bei Twitter zeigt das Ausmaß des Feuers:
Löscharbeiten können noch andauern
Nach Angaben der Polizei waren die Flammen bis zu 15 Meter hoch. Die Löscharbeiten dürften nach Angaben der Behörden noch bis Samstagmorgen andauern. Bis zum Abend hatte es keine Verletzten gegeben, teilte die Polizei mit. Neben 300 Feuerwehrleuten waren 60 Helfer der Rettungsdienste und rund 60 Polizisten im Einsatz.
Zur Brandursache gibt es bisher keine Informationen. „Es ist sicherlich nicht der komplette Gebäudeteil betroffen, aber der historische Teil auf alle Fälle“, sagte Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU). Der gesamte Rathauskomplex sei einsturzgefährdet, melden die Rettungskräfte. Deshalb wurde eine Pressekonferenz im nahegelegenen Stadtturm aus Sicherheitsgründen verlegt. Nach Angaben des „Straubinger Tagblattes“ stünden nur noch die Außenmauern des historischen Gebäudes sowie das Erdgeschoss. Dieses sei allerdings vom Löschwasser beschädigt.
Das Rathaus werde sicher wieder aufgebaut, aber „jetzt schauen wir erstmal, dass wir Herr der Lage werden, dass es keine Verletzten gibt. Das ist das Allerwichtigste.“, so der Oberbürgermeister.
Bürger hatten aus Handelshaus Rathaus gemacht
Die Einsatzkräfte baten Anwohner über soziale Netzwerke und Lautsprecher, Gassen in der vollen Innenstadt zu bilden. Zudem forderte die Polizei Straubinger Bürger auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Christkindlmarkt, der in der Innenstadt läuft, wurde geräumt, die Innenstadt soll gemieden werden.
Nach Angaben der Stadt hatten die Straubinger Bürger im Jahr 1382 das gotische Handelshaus erworben und es zum Rathaus umgebaut. Im 19. Jahrhundert wurde in dem dreigeschossigen Gebäude der gotische Giebel abgebrochen und eine neogotische Fassade errichtet. (ac/dpa)