Peking. In China sind bei einem schweren Unglück in einem Kohlekraftwerk zahlreiche Menschen gestorben. Eine Bauplattform war eingestürzt.

Bei einem schweren Unglück auf der Baustelle eines Kraftwerkes sind im Osten Chinas 67 Menschen ums Leben gekommen. Zunächst war von mindestens 40 Toten berichtet worden. Wie die Online-Ausgabe der Zeitung „Jiangxi Xinwen“ berichtete, stürzte eine Plattform mit 70 Arbeitern aus großer Höhe an einem Kühlturm des Kohlekraftwerkes Fengcheng in der Provinz Jiangxi ein. Das Unglück passierte am Donnerstagmorgen.

Rettungskräfte bei den Bergungsarbeiten an der Unglücksstelle im Kohlekraftwerk.
Rettungskräfte bei den Bergungsarbeiten an der Unglücksstelle im Kohlekraftwerk. © dpa | Hu Chenhuan

Viele Arbeiter wurden unter einem Haufen aus verbogenen Gerüsten, Brettern, Zement und Baustahl begraben.

Immer wieder kommt es in China zu tödlichen Unfällen

Die Ursache des Unglücks war zunächst nicht bekannt. Verantwortliche der Baufirma Hebei Yineng räumten ein, dass der Bau in Eile vorangetrieben worden sei, wie die Zeitung „Pengpai Xinwen“ berichtete. „Wir haben unter Zeitdruck gearbeitet“, sagte demnach eine nicht näher genannte Quelle.

Das Unglück reiht sich in eine Serie von schweren Industrieunfällen ein, die in der schnell wachsenden zweitgrößten Volkswirtschaft immer wieder geschehen. In einem fahrlässig verwalteten Lagerhaus im Hafen von Tianjin waren im August 2015 tonnenweise Chemikalien explodiert, wobei 173 Menschen ums Leben kamen.

Nicht alle Unfälle werden gemeldet

Im Dezember starben 73 Menschen in Shenzhen in Südchina, als eine Halde mit Bauschutt ins Rutschen kam, nachdem Inspektoren zuvor noch vor Instabilität gewarnt hatten. Viele Tausend Menschen sterben jedes Jahr bei Industrieunfällen in China.

Die Zahl ist nach amtlichen Angaben in der ersten Hälfte dieses Jahres aber um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 14.136 zurückgegangen, wie die nationale Arbeitsschutzbehörde berichtet hatte. Ob aber alle tödlichen Unfälle auch tatsächlich den staatlichen Stellen gemeldet wurden, bezweifeln Experten. (dpa/jei)