Berlin. Der XXL-Advent steht vor der Tür. Weil der Kalender es so will, ist diese Zeit 2016 besonders lang. Aber Adventmuffel dürfen hoffen.

Wer auf Jingle Bells und vorweihnachtliche Stimmung steht, der kommt in diesem Jahr wieder besonders auf seine Kosten. Denn die Adventszeit 2016, die an diesem Sonntag, dem 1. Advent, beginnt, ist so lang – länger geht’s nicht. Und das kommt so:

Heiligabend fällt in diesem Jahr auf einen Samstag. Und weil der 4. Advent immer auf den Sonntag vor dem 1. Weihnachtsfeiertag fällt, ist dies diesmal der 18. Dezember. Also muss der erste Advent schon im November gefeiert werden – sonst würde das alles nicht hinhauen. Daher die ausgedehnte Zeit vom 1. Advent bis zum Weihnachtsfest.

2017 sieht es ganz anders aus

Am kommenden Sonntag ist der 1. Advent.
Am kommenden Sonntag ist der 1. Advent. © dpa | Monika Skolimowska

Wem dagegen nicht so sehr der Sinn nach adventlicher Stimmung steht, der darf sich auf das kommende Jahr freuen. Dann fällt Heiligabend auf einen Sonntag – und ist damit laut der Regel gleichzeitig der 4. Advent. Statt wie dieses Jahr am 27. November, beginnt 2017 die Adventszeit mit dem ersten Adventssonntag erst am 3. Dezember – gerade einmal drei Tage vor dem Nikolaustag. Die Adventszeit ist damit dann fast eine Woche kürzer als in diesem Winter.

Im Christentum steht Advent übrigens für die Zeit der Vorbereitung, des Wartens auf die Ankunft (lateinisch: adventus), also die Geburt Christi zu Weihnachten. Jeder Adventssonntag hat dabei seine eigene Bedeutung. Der 1. Advent steht für den Einzug Jesu in Jerusalem, der 2. Advent für die Wiederkunft Christi, der 3. Advent ist Johannes dem Täufer gewidmet und der 4. Advent schließlich steht im Zeichen von Maria, der Mutter Jesu.

Einst wurde im Advent gefastet

Wann die Adventszeit in der Kirche genau eingeführt wurde, ist heute nicht mehr mit Sicherheit festzustellen. Erste Belege aus Spanien und Gallien gehen auf das 4. Jahrhundert zurück. Zu jener Zeit dauerte diese Vorbereitungszeit noch drei Wochen, in denen die Gläubigen Gottesdienste besuchten, aber auch fasteten. Fleischverzehr, aber auch Hochzeiten oder Tanzvergnügen, waren während der Zeit verboten. Erst seit dem Konzil von Trient (1545 – 1563) schreiben die Kirchenregeln einen vierwöchigen Advent vor.