Berlin. Heute soll der Mond der Erde nah wie nur selten kommen. Stimmt das überhaupt? Wir klären diese und weitere Fragen zum Erdtrabanten.

Mit einem Abstand von nur 356.523 Kilometern wird der Mond der Erde so nah sein wie seit 68 Jahren nicht mehr. In vielen Medien ist daher vom „Supermond“ die Rede. Doch die Astronomen lässt das Geschehen eher kalt. Der Mond wird kaum größer erscheinen als der Vollmond im Oktober, wo er nur etwa 2000 Kilometer weiter entfernt war als jetzt.

Denn eigentlich kommt der Mond der Erde in etwa alle 29,5 Tage so nah wie jetzt während des Supermondes. Das Besondere daran ist, dass er den Punkt mit dem zur Erde niedrigsten Abstand seiner elliptischen Umlaufbahn am 14. November um 14.52 Uhr in seiner Vollmondphase erreicht und damit 30 Prozent heller und 14 Prozent größer als sonst wirkt. Vergleicht man alle Vollmonde eines Jahres miteinander, fällt dieser Unterschied aber nur absoluten Mondkennern auf.

Weitere Fakten über unseren Erdtrabanten haben wir hier zusammengefasst.

Wie weit ist der Mond von der Erde entfernt?

An seinem erdnahesten Punkt ist der Mond im Durchschnitt etwa 357.000 Kilometer von der Erde entfernt. Heute sind es etwa 1500 Kilometer weniger. Verantwortlich dafür ist seine elliptische Umlaufbahn. Der Abstand variiert, weil sich die Anziehungskräfte verschiedener Himmelskörper im Sonnensystem auf ihn auswirken und er somit mal weiter und mal näher zur Erde steht.

In Millionen von Jahren sind es wohl 40 Kilometer mehr als jetzt: Denn pro Jahr entfernt sich der Mond etwa 4 Zentimeter von der Erde. Weil er die Rotation der Erde abbremst und einen Teil von ihr übernimmt, treibt er von unserem Planeten weg.

Welche Auswirkungen hat der XXL-Mond auf die Erde?

Auf die Gezeiten hat der Supermond auch Auswirkungen – zumindest ein bisschen. Dadurch, dass Sonne, Mond und Erde auf einer Linie stehen, summiert sich ihre Anziehungskraft. Das sorgt unter anderem dafür, dass es bei den Gezeiten zu Springfluten kommt und die Tide höher aufläuft. Das ist allerdings bei jeder Vollmondphase so.

Wie ist der Mond entstanden?

Vor etwa 4,5 Milliarden kam es im Sonnensystem zu einem gigantischen Crash zwischen der Protoerde und dem Himmelskörper Theia. Theia war so groß wie in etwa der Mars und kreuzte die Umlaufbahn des Vorläufers der Erde. Der dadurch entstandene Staub formte den Mond über Millionen Jahre so, wie wir ihn heute kennen.

Über Europa leuchtet der Supermond

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    Wie würde die Erde aussehen, wenn es den Mond nicht geben würde?

    Gäbe es den Mond nicht, würde unser Leben komplett anders aussehen – falls es uns in der Form überhaupt geben würde. Denn durch das Fehlen des Mondes würden die in der Hochatmosphäre vorherrschenden Jetstreams eine Geschwindigkeit von 800 bis 900 Kilometer pro Stunde haben. Auf der Erde läge die Windgeschwindigkeit dann bei etwa 300 Stundenkilometer. Die Lebewesen auf der Erde müssten in dem Fall sehr flach sein, um überhaupt überleben zu können.

    Auch auf die Tageszeit hätte das Fehlen des Mondes Auswirkungen: Da der Mond die Bewegung der Erde abbremst, würde sie sich viel schneller um sich selbst drehen. Das würde dazu führen, dass der Tag nur noch neun bis zehn statt 24 Stunden hätte.

    Wie viele Monde gibt es im Sonnensystem?

    Dass sich um Planeten Monde drehen, ist nichts Besonderes. Im Gegenteil: Der Mars hat zwei, der Jupiter sogar 67 Monde. Und nicht nur Planeten können von einem Mond begleitet werden – sogar Asteroiden haben Monde. Zählt man sie und die Monde, die um Zwergplaneten wie dem Pluto kreisen, dazu, gibt es insgesamt 415 Monde im Sonnensystem. Im Vergleich zu allen anderen Monden ist der Erdtrabant der fünftgrößte in unserem Sonnensystem.

    Wieso sieht man immer dieselbe Seite vom Mond?

    Während er die Erde umrundet, dreht er sich gleichzeitig um die eigene Achse – er ist sozusagen synchronisiert. In der Astronomie bezeichnet man dieses Phänomen auch als gebundene Rotation, was dazu führt, dass man seine Rückseite nie sieht.

    Wie groß ist der Mond?

    Der Mond hat einen Durchmesser von 3476 Kilometern. Das sind etwa 27 Prozent des Durchmessers der Erde. Er hat eine 81 mal kleinere Masse als die Erde und besitzt rund ein Sechstel ihrer Anziehungskraft. Wiegt ein Mensch auf der Erde 80 Kilo, wären es auf dem Mond nur etwa 13 Kilogramm.

    Welchen Einfluss haben Mondphasen?

    Bis ein Mond auf der Erde als Vollmond wahrgenommen wird, dauert es 29 Tage, zwölf Stunden und 43 Minuten. Dazwischen passiert er die Phasen abnehmender Mond, Neumond, zunehmender Halbmond, ehe er wieder als Vollmond auf der Erde sichtbar wird.

    Auf die Erde und ihre Lebewesen haben die unterschiedlichen Mondphasen entgegen anderslautender Meldungen aber keine Auswirkungen – zumindest aus wissenschaftlicher Sicht.

    Was versteht man unter einer Mondtäuschung?

    Sobald der Mond am Himmel aufsteigt, sieht er meist viel größer aus, als wenn er hoch am Himmel steht. Schuld daran ist eine optische Täuschung: Denn der Mond ist gar nicht größer. Durch seine nahe dem Horizont liegende Position, wird er zum Teil etwa von Häusern und Bäumen verdeckt. Dadurch wird er von unserem Gehirn lediglich größer wahrgenommen.

    Warum sind die Fußabdrücke von Neil Armstrong, dem ersten Menschen auf dem Mond, noch immer zu sehen?

    Als Neil Armstrong am 21. Juli 1969 die Oberfläche des Mondes berührte, sagte er den legendären Satz: „Es ist ein kleiner Schritt für einen Mann, aber ein großer für die Menschheit.“ Und diese und weitere Spuren der Apollo-Missionen bleiben für immer sichtbar: Da es auf dem Mond keine Atmosphäre gibt, kann auch kein stürmisches Wetter entstehen, das Fußabdrücke wegwehen könnte.

    Verantwortlich dafür ist die geringe Anziehungskraft des Mondes, die nur bei etwa einem Sechstel der Erde liegt. Dadurch kann der Mond keinen Sauerstoff oder andere Gase binden.