Solingen. 20.000 Schuss Munition, Langwaffen, Dolche, Macheten: Die Solinger Polizei hat ein Waffenarsenal von „Reichsbürgern“ sichergestellt.

Die Polizei hat bei zwei selbst ernannten „Reichsbürgern“ in Solingen große Mengen Waffen und Munition beschlagnahmt. Bei der von Gericht angeordneten Durchsuchung der beiden Wohnungen fanden die Beamten am Mittwoch unter anderem zwölf Langwaffen, neun Kurzwaffen, drei Luftdruckwaffen, eine Halbautomatikwaffe sowie mehrere erlaubnisfreie Waffen: Speer, Machete, Gaspistolen, Messer, Dolche und Pfefferspray.

Außerdem stellten sie mehr als 20.000 Schuss Munition und zahlreiches Zubehör zum Fertigen weiterer Munition sicher, wie die zuständige Wuppertaler Polizei berichtete.

Großaufgebot der Polizei angerückt

Die beiden Männer im Alter von 40 und 57 Jahren seien als Sportschützen aktiv und Inhaber von Waffenbesitzkarten. Sie hätten sich aber offen zu den selbst ernannten „Reichsbürgern“ bekannt und in Schriftsätzen deutlich gemacht, dass sie die bundesdeutschen Gesetze nicht anerkennen, teilte die Polizei mit.

Weil das Zweifel an ihrer Eignung weckte, sei ihnen ein Bescheid zugestellt worden, dass ihr Waffenschein widerrufen werden solle. Da zu vermuten gewesen sei, dass die beiden das nicht akzeptieren würden, sei am Mittwoch ein Großaufgebot der Polizei einschließlich Spezialkräften angerückt. Das Amtsgericht hatte eine Durchsuchung angeordnet. Mehr als 80 Beamte waren im Einsatz.

Im Oktober hatte ein „Reichsbürger“ einen Polizisten in Bayern erschossen. Die rechte Gruppierung erkennt die Bundesrepublik und deren Gesetze nicht an. (dpa)