Plön/Stettin. In Schleswig-Holstein und an der deutsch-polnischen Grenze sind mehr als 200 Vögel verendet. Ursache ist laut Behörden die Vogelgrippe.

Die Vogelgrippe hat höchstwahrscheinlich das mysteriöse Vogelsterben an mehreren Seen in Schleswig-Holstein und an der deutsch-polnischen Grenze ausgelöst. Das für Tierseuchen zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) habe in der Nacht zu Dienstag bei Tieren, die in Plön gefunden worden waren, Erreger des Subtyps H5N8 nachgewiesen, teilte das schleswig-holsteinische Umweltministerium am Dienstag in Kiel mit.

Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, es handele sich um eine Geflügel stark krankmachende Variante, die deswegen auch Geflügelpest genannt wird. Als Vorsichtsmaßnahme ordnete Habeck eine Stallpflicht für Geflügel wie Hühner, Puten oder Gänse im gesamten Land sowie Sperr- und Beobachtungsgebiete an.

Insgesamt mehr als 200 tote Vögel gefunden

Zunächst hatte NDR 1 Welle Nord über den nachgewiesenen Vogelgrippen-Erreger H5N8 berichtet. Seit dem Wochenende seien inzwischen mehr als 200 tote Wasservögel – vor allem Reiherenten – am Großen Plöner See sowie an umliegenden kleineren Seen gefunden worden, berichtete der Sender.

Auch an der deutsch-polnischen Grenze in der Nähe von Stettin ist die Vogelgrippe ausgebrochen. Bei fünf Enten und einer Möwe sei der Erreger des Subtyps H5N8 nachgewiesen worden, teilte das Veterinär-Inspektorat in Polen am Dienstag mit. Demnach waren vergangene Woche in der Ortschaft Lubczyna am Dammscher See (Jezioro Dabie) etwa 70 tote Wildvögel gefunden worden.

Ausbreitung des Virus durch Zugvögel

Das polnische Veterinäramt schloss einen Zusammenhang zu den jüngst entdeckten Vogelgrippe-Fällen in Deutschland nicht aus. Die Ausbreitung des Virus sei durch die Wanderung der Zugvögel nicht zu kontrollieren.

In den vergangenen Jahren gab es in Deutschland bereits mehrere Fälle der Vogelgrippe vom Typ H5N8. Bislang ist nach Angaben des FLI kein Fall bekannt, bei dem H5N8 auf den Menschen übertragen wurde. Dennoch könne eine Empfänglichkeit des Menschen nicht völlig ausgeschlossen werden. (dpa)