San Francisco. Ein Tütchen Asche des toten Bandmitglieds zum Album: Die kalifornische Band Negativland hat nun ein ganz spezielles Marketingkonzept.

Die kalifornische Band Negativland verkauft nach eigenen Angaben Alben mit der Asche eines toten Bandmitglieds. Die Überreste von Don Joyce, der im Juli 2015 im Alter von 71 Jahren starb, seien zwischen der experimentellen Band und seiner Familie aufgeteilt worden, bestätigte Peter Conheim von Negativland der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.

Fans müssten bei Bestellung des Albums „The Chopping Channel“ angeben, ob sie eines der kleinen Plastiktütchen mit zwei Gramm Asche erhalten wollten.

Album handelt von der Kommerzialisierung des Lebens

„Don hat sein ganzes Leben seinem künstlerischen Schaffen gewidmet“, sagte Conheim. Er habe dabei keine Grenzen gekannt. „Seine Asche wegzugeben ist integraler Teil des ganzen Albums und dessen Inhalt, der sich komplett um die Kommerzialisierung des gesamten Lebens dreht.“

Das Online-Magazin „Pitchfork“ berichtete, dass es für die Asche des im April mit 57 Jahren an Krebs gestorbenen Bandmitglieds Richard Lyons ähnliche Pläne gebe. Im Januar 2015 war zudem Bandmitglied Ian Allen nach einer Herzoperation im Alter von 56 Jahren gestorben.

Die 1980 gegründete Band mischt in ihrer experimentellen Musik eigenes Material mit fremden Ton-Ausschnitten zu Sound-Collagen. Neben ihrer Musik haben sie unter anderem auch Videos und Bücher veröffentlicht und eine Radiosendung produziert. (dpa)