Berlin. Sein Auftritt beim zweiten US-TV-Duell machte Ken Bone zu einem Star im Netz. Doch so nett, wie er wirkte, ist er offenbar gar nicht.

Mit seiner Frage zur Energiepolitik während der zweiten TV-Debatte im US-Wahlkampf eroberte Ken Bone das Internet im Sturm. Vor allem der rote Pulli des 34-jährigen Kraftwerksangestellten hatte es den Zuschauern angetan, dazu noch sein freundliches, unprätentiöses Auftreten – fertig war das neue Netz-Phänomen. Ein paar Tage später hat das Bild des aufrechten Bürgers jedoch Risse bekommen.

Auslöser war, so berichtet es zum Beispiel die Nachrichten- und Meinungsseite „The Daily Beast“, eine Frage-Antwort-Runde, die Bone am Donnerstag auf der Diskussionsplattform Reddit abhielt. Dort verwendete er einen Nutzernamen, den er auch bei früheren Einträgen gebrauchte – und die sind zum Teil alles andere als freundlich.

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Trayvon Martins Tod „juristisch gerechtfertigt“

So äußerte sich Bone etwa zu den gehackten Nacktfotos von Schauspielerin Jennifer Lawrence. Er schrieb: „Vielleicht hätte sie vorsichtiger mit ihren Bildern sein sollen, aber die bösen Jungs sind immer noch die, die sie gesucht und angeschaut haben. Womit ich Typen wie mich meine.“ Auch was er genau gesehen hat, schilderte Bone, und fügte hinzu: „Es hat mir gefallen.“

In einem weiteren Kommentar vertrat er die Meinung, dass der Tod des Afro-Amerikaners Trayvon Martin „juristisch gerechtfertigt“ gewesen sei. Das berichtet etwa die „New York Daily News“. Der unbewaffnete 17-Jährige war im Februar 2012 vom Nachbarschaftswächter George Zimmerman erschossen worden, woraufhin eine landesweite Rassismusdiskussion entbrannte.

Bone äußert sich despektierlich über Schwangere

Bone machte jedoch auch klar, dass er Zimmerman für keinen guten Menschen halte. „Böser Typ tötet rechtmäßig Kind in Notwehr“, schrieb er. „Das ist ätzend für jeden, uns eingeschlossen wegen des Geschwätzes in den Medien.“

Darüber hinaus trieb sich Bone in sogenannten NSFW-Foren herum („Not Safe for Work“). Dort geht es um Inhalte, die man sich besser nicht auf dem Computer am Arbeitsplatz ansieht – zum Beispiel, weil viel nackte Haut zu sehen ist. Unter anderem bezeichnete Bone dort schwangere Frauen als „schöne menschliche U-Boote“. (cho)