Home Aus aller Welt Beate Zzchäpe und der NSU-Prozess NSU-Prozess Der NSU-Prozess um Beate Zschäpe 13.10.2016, 21:20 Uhr • Lesezeit: 1 Minute Es ist ein historisches Urteil: Nach mehr als fünf Jahren NSU-Prozess ist Beate Zschäpe am 11. Juli 2018 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Es ist ein historisches Urteil: Nach mehr als fünf Jahren NSU-Prozess ist Beate Zschäpe am 11. Juli 2018 wegen zehnfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. © REUTERS | MICHAELA REHLE Das Oberlandesgericht München stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest – damit ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren rechtlich zwar möglich, in der Praxis aber so gut wie ausgeschlossen. © REUTERS | MICHAELA REHLE „Die Verurteilung Frau Zschäpes wegen Mittäterschaft an den von Böhnhardt und Mundlos begangenen Morden und Raubstraftaten ist nicht tragfähig begründbar. Wir werden gegen das Urteil Revision einlegen“, teilte der Verteidiger Wolfgang Heer in einer Verhandlungspause mit. © dpa | Matthias Balk Mehr als 430 Prozesstage, Hunderte Zeugen, mehrere Hundert Aktenordner: Der Münchner NSU-Prozess ist so oder so ein Fall für die Geschichtsbücher. Beate Zschäpe ist die Hauptangeklagte. © Getty Images | Joerg Koch Am 3. Juli hatte sich Zschäpe im Gerichtssaal des Oberlandesgerichts noch einmal von den Morden und Anschlägen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ distanziert. Diese Aufnahme zeigt sie zwischen ihren Anwälten Hermann Borchert (l.) und Mathias Grasel (r). © dpa | Peter Kneffel „Bitte verurteilen Sie mich nicht stellvertretend für etwas, was ich weder gewollt noch getan habe“, sagte sie in ihrem rund fünfminütigen persönlichen Schlusswort. © REUTERS | POOL Zschäpe sagte aber auch: „Ich wollte und will die Verantwortung für die Dinge übernehmen, die ich selbst verschuldet habe, und entschuldige mich für das Leid, was ich verursacht habe.“ © Getty Images | Joerg Koch Mehr als 430 Prozesstage, Hunderte Zeugen, mehrere Hundert Aktenordner: Mit mehr als fünf Jahren handelt es sich um einen der längsten und aufwendigsten Indizienprozesse der Nachkriegsgeschichte. © REUTERS | MICHAEL DALDER Die Anklageschrift im NSU-Prozess umfasst 480 Seiten. In 650 Aktenordnern sind die Ermittlungsergebnisse gesammelt. © REUTERS | © Michael Dalder / Reuters Mit dem Urteilsspruch folgte das Gericht dem Antrag der Bundesanwaltschaft und verurteilte Zschäpe als Mittäterin an den Morden und Anschlägen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU). © dpa | Peter Kneffel Zschäpe hatte fast 14 Jahre lang mit ihren Freunden Uwe Mundlos (r.) und Uwe Böhnhardt im Untergrund gelebt. In dieser Zeit ermordeten die beiden Männer neun Gewerbetreibende türkischer oder griechischer Herkunft und eine deutsche Polizistin, zudem verübten sie zwei Bombenanschläge in Köln mit Dutzenden Verletzten. Dieses Fahndungsfoto des Trios stammt aus dem Jahr 1997. © dpa | Frank Doebert Im November 2011 setzte Zschäpe zudem die letzte Fluchtwohnung des NSU in Zwickau in Brand – nachdem sich Mundlos und Böhnhardt nach einem gescheiterten Banküberfall in Eisenach selbst erschossen hatten. © dpa | Michaela Rehle Am 6. Mai 2013 begann der Prozess gegen Zschäpe und die vier Mitangeklagten Ralf Wohlleben, André E., Cartsen S. und Holger G. Am 14. Mai wurde die Anklage verlesen. © dpa | Peter Kneffel Im Vorfeld des Prozesses hatte es einen Streit um Journalisten-Akkreditierungen gegeben. Damals waren die 50 Plätze für nationale und internationale Medienvertreter nach dem Windhundprinzip vergeben worden, also nach der zeitlichen Reihenfolge der Anträge. Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts mussten die Plätze neu vergeben werden. Dabei entschied das Los. © REUTERS | © Michaela Rehle / Reuters In einem Wohnwagen im thüringischen Eisenach waren 2011 die Leichen von Uwe Bönhardt und Uwe Mundlos entdeckt worden. Die beiden Männer hatten sich selbst umgebracht. Daraufhin war die Neonazi-Terrorzelle NSU aufgeflogen. © dpa | Carolin Lemuth In der Zwickauer Wohnung, in der das NSU-Trio Zschäpe, Bönhardt und Mundlos wohnten, wurde damals Feuer gelegt. Sie brannte komplett aus. © BM | imago/Eibner Insgesamt zehn Morde sollen auf das Konto des NSU gehen. © REUTERS | © Reuters Staff / Reuters In der Keupstraße in Köln-Mülheim wurde ein Frisiersalon beim Nagelbombenattentat am 9. Juni 2004 vollständig verwüstet. 22 Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Seit November 2011 ist klar, dass der Anschlag auf das Konto des NSU geht. © imago/Revierfoto | imago stock&people In der Bad Schachener Straße in München wurde der Obsthändler Habil K. im August 2001 vom NSU ermordet. © imago stock&people | imago stock&people In der Dortmunder Mallinckrodtstraße wurde 2006 Mehmet Kubasik in seinem Kiosk erschossen. Auch diese Tat wurde der NSU-Mordserie zugeschrieben. © REUTERS | © Wolfgang Rattay / Reuters Enver Şimşek war das erste Opfer in der Mordserie des NSU. Adile Şimşek (Mitte), die Witwe des hessischen Blumenhändlers verfolgte den Prozessauftakt am 6. Mai 2013. © REUTERS | © Michael Dalder / Reuters Halit Yozgat (Poster) war das neunte und vermutlich vorletzte Opfer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“. Er wurde am 6. April 2006 in seinem Geschäft in Kassel umgebracht. © REUTERS | © Lisi Niesner / Reuters In Hamburg ist im Juni 2014 eine Straße im Stadtteil Bahrenfeld nach dem NSU-Mordopfer Süleyman Taşköprü benannt worden. © BM | imago/Lars Berg Auch die Heilbronner Polizistin Michèle Kiesewetter ist vom NSU getötet worden. Am Tatort auf der Theresienwiese sicherten Beamte Spuren. © dpa | Bernd Weißbrod REUTERS