London. Eine Metalltür hatte Harrison Ford beim „Star Wars“-Dreh schwer verletzt. Nun zieht ein Gericht die Produktionsfirma zur Verantwortung.

Eine Filmproduktionsfirma muss für einen Unfall des Hollywoodstars Harrison Ford (74) am „Star-Wars“-Filmset eine Millionenstrafe zahlen. Der US-Schauspieler hatte sich 2014 bei Dreharbeiten für „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ in den Pinewood Studios nahe London unter anderem ein Bein gebrochen. Die hydraulische Metalltür eines Raumschiffs hatte sich unversehens geschlossen, den damals 71-Jährigen erfasst und zu Boden geworfen.

Wie das zuständige Gericht im englischen Aylesbury am Mittwoch mitteilte, muss die Firma Foodles Production nun wegen Verstößen gegen Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen 1,6 Millionen Britische Pfund (1,8 Millionen Euro) Strafe zahlen. Die britische Arbeitsschutz-Behörde HSE hatte die Produktionsfirma verklagt und den Fall vor Gericht gebracht.

Unfall hätte auch tödlich enden können

„Wäre Mr. Ford oder eine andere Person von der Tür am Kopf getroffen worden, als sie sich schloss, hätte es leicht tödlich enden können“, begründete Richter Francis Sheridan das Urteil. Die Funktionsweise der Tür habe den Sicherheitsanforderungen nicht entsprochen und der Schauspieler hätte besser über die Risiken am Film-Set aufgeklärt werden müssen, sagte der Richter.

Ford, der in der siebten Episode der „Star Wars“-Saga wieder den Piloten Han Solo spielte, musste damals in ein Krankenhaus geflogen werden. Foodles Productions ist eine Tochterfirma des Disney-Konzerns und hatte sich außerhalb des Gerichtsverfahrens bereits mit Harrison Ford auf eine Entschädigungszahlung geeinigt. Es soll sich Richter Sheridan zufolge um eine „große“ Summe handeln. „Das Erwachen der Macht“ kam im Dezember 2015 in die Kinos und wurde zu einem der größten Erfolge aller Zeiten.

Flugzeugunfall nur wenig später

Nach seinem Unfall am Set, im März 2015, hatte Ford („Indiana Jones“, „Air Force One“) einen Flugzeugunfall: Er verunglückte bei der Landung mit einem Oldtimer-Flugzeug und erlitt Knochenbrüche und Schnittwunden. Damals wurde der Schauspieler mehrere Wochen im Krankenhaus behandelt. (dpa)