Bamenohl/Elspe. Gegen einen Ex-Kandidaten der RTL-Show „Bauer sucht Frau“ wird ermittelt. Er gestand, eine Tankstelle im Sauerland überfallen zu haben.

Vom Hühnerbauern zum verhinderten Tankstellen-Räuber? Der Bauer, der zusammen mit seiner Freundin aus dem sauerländischen Bamenohl vor zwei Jahren in der RTL-Show „Bauer sucht Frau“ für liebesglückliche Schlagzeilen gesorgt hatte, soll am 1. Oktober im nahegelegenen Elspe eine Tankstelle überfallen haben. Das berichteten am Dienstag mehrere Medien.

Der Tankstellen-Räuber war am 1. Oktober gegen 13.40 Uhr, maskiert mit einer Strickmütze mit Sehschlitzen, in den Kassenraum einer Tankstelle in Elspe gestürmt und hatte die Angestellte aufgefordert, das Geld aus der Kasse herauszugeben. Die 52-Jährige habe zuerst einen üblen Scherz vermutet, teilte die Polizei mit. Erst, als er nochmals „Geld her“ rief, sei ihr klar geworden, dass es sich um einen Überfall handelte.

Tankstellen-Angestellte gab kein Geld heraus

Die couragierte Frau verweigerte das Geld und sagte, sie habe bereits per Alarmknopf die Polizei gerufen. Daraufhin flüchtete der Mann aus dem Kassenraum und flüchtete mit seinem Auto. In diesem Moment kam der Lebensgefährte der Angestellten auf das Gelände und nahm die Verfolgung auf.

Als der Täter vor einer roten Ampel anhielt, stellte der Verfolger seinen Wagen vor das Täterauto, stieg aus und wollte durch das geöffnete Fenster den Schlüssel des Fluchtfahrzeugs abziehen. Es kam zu einer Rangelei. Passanten eilten zur Hilfe und hielten den Täter bis zum Eintreffen der Polizei fest.

Polizei: Bauer hat die Tat gestanden

Der 40-Jährige aus Niedersachsen gestand die Tat. Polizeisprecher Stephan Clemens: „In der Vernehmung sprach er von einer spontanen Entscheidung, weil er ziemlich klamm war.“

Die Beziehung zwischen dem Bauern und seiner Freundin stand offenbar seit längerer Zeit unter keinem guten Stern mehr. Unrühmlicher Höhepunkt war eine Geburtstagsfeier am 2. Juli einer Bekannten seiner Traumfrau. Der Bauer war zwar nicht eingeladen, erschien aber trotzdem und musste von der dreimal um Unterstützung gebetenen Polizei des Platzes verwiesen werden.

Er soll finanziell recht großzügig gewesen sein, um seine Zuneigung unter Beweis zu stellen, heißt es. Dass er damit bis an die Schmerzgrenze gegangen sein muss, belegt nicht erst der Tankstellen-Überfall. Anwohner berichten, dass er im Auto vor der Tür seiner Angebeteten übernachtete, wenn die Beziehung einerseits auf einem Tiefpunkt war, anderseits Tank und Portemonnaie so leer waren, dass eine Rückkehr auf den Hühnerhof unmöglich war.

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde der Täter auf freien Fuß gesetzt, weil er weder Gewalt angewendet noch die Angestellte mit einer Waffe bedroht hatte. Noch am vergangenen Wochenende hielt er sich wieder in Finnentrop auf.