Berlin. 90 Millionen Euro lagen am Freitag im Eurojackpot. Fünf Spieler hatten die richtigen Zahlen – sie gewinnen jeweils 18 Millionen Euro.

Wochenlang hat keiner den Eurojackpot geknackt – jetzt ist es gleich fünf Tippern gelungen. Die Zahlen 13, 15, 18, 39 und 45 und die beiden Eurozahlen 5 und 6 brachten ihnen Glück – sie teilen sich den höchstmöglichen Gewinnbetrag von 90 Millionen Euro.

Seit dem Start des Eurojackpots im Jahr 2012 hat die europäische Lotterie sechsmal die gesetzlich festgelegte Obergrenze von 90 Millionen Euro erreicht, davon dreimal allein in diesem Jahr.

Laut Eurojackpot kommen die fünf Gewinner aus Hamburg, Hessen, Spanien, Italien und Finnland. Jeder bekommt 18 Millionen Euro.

Spielteilnehmer in Baden-Württemberg, gleich zweimal in Niedersachsen sowie in Norwegen, Italien und Finnlandgewannen in Klasse 2 und erhalten dafür jeweils 3.848.561,50 Euro.

• Eurojackpot – wie funktioniert da eigentlich das Tippen?

Fünf plus zwei Kreuzchen müssen auf dem Eurojackpot-Spielschein gesetzt werden – und zwar wählt der Spieler fünf aus 50 Zahlen im oberen Kästchen A sowie zwei sogenannte Eurozahlen aus zehn Zahlen im darunter liegenden Feld B. Insgesamt werden also pro Spielfeld sieben Zahlen angekreuzt.

Wer sein Glück versuchen und den Jackpot knacken will, muss seinen Tipp bis Freitag in der Lotto-Annahmestelle oder online abgegeben haben. Der Annahmeschluss variiert dabei von Bundesland zu Bundesland. Die Ziehung der Gewinnzahlen erfolgt immer freitags in Helsinki. Teilnehmen können Spieler in 17 europäischen Ländern. Ein Gewinn von zehn Millionen Euro im Jackpot ist garantiert.

Glücksspiel: So wahrscheinlich ist ein Lotto-Gewinn

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    • Wann ist der Jackpot geknackt?

    Um den Jackpot zu knacken, müssen alle fünf plus zwei Zahlen richtig getippt werden. Fünf richtige Zahlen im oberen Feld mit einer richtigen Zahl unten reichen immerhin noch für Gewinnklasse 2.

    Insgesamt gibt es zwölf Gewinnklassen. Für die niedrigste Gewinnklasse reichen zwei Richtige oben plus eine richtige Zahl im unteren Feld. Die Gewinnquoten hängen vom Gesamtspieleinsatz und von der Anzahl der Gewinner innerhalb der Gewinnklassen ab.

    • Wie hoch kann der Eurojackpot maximal sein?

    Die gesetzliche Obergrenze für den Eurojackpot ist 90 Millionen Euro. Anders als beim Lotto 6 aus 49 gibt es beim Eurojackpot allerdings keine Zwangsausschüttung. Da der Jackpot in der Gewinnklasse 1 nicht weiter wachsen darf, sobald er 90 Millionen Euro erreicht hat, wandern alle weiteren Einnahmen aus den Spieleinsätzen in die Gewinnklasse 2, solange der Hauptgewinn nicht geknackt wird. Dort entsteht dann sozusagen ein zweiter Jackpot.

    In der vergangenen Woche war selbst dieser „kleine“ Jackpot auf 22 Millionen Euro angewachsen. Das gab es zuvor erst einmal im Jahr 2015. Es ist das sechste Mal in der Geschichte des Eurojackpots, dass er auf die maximale Größe angewachsen ist.

    • Wie hoch war der bisherige Rekordgewinn beim Eurojackpot?

    Der höchste bisherige Eurojackpot-Gewinn in Deutschland betrug tatsächlich exakt 90.000.000,00 Euro. Im Oktober 2016 tippte ein Spieler aus dem Schwarzwald die richtigen Glückszahlen: 7, 10, 25, 39 und 42 sowie die beiden Eurozahlen 3 und 6. Größer kann ein Lottogewinn durch eine gesetzliche Obergrenze nicht sein.

    Bis dato galt der richtige Lotto-Tipp eines Hessen im Juli 2016 als deutscher Rekord. Mit den Gewinnzahlen 4, 8, 22, 36 und 44 sowie die beiden Eurozahlen 5 und 10 sicherte er sich genau 84.777.435,80 Euro.

    Der maximale Eurojackpot von 90 Millionen Euro wurde – vor Freitagabend – seit 2012 fünfmal ausgeschüttet, davon ging er nur zweimal an einzelne Tipper: Neben dem Glückspilz aus dem Schwarzwald, der im Oktober abräumte, durfte sich 2015 ein Tipper aus Tschechien über den Rekordgewinn freuen.

    • Wie hoch ist die Chance, zu gewinnen?

    Die Gewinnwahrscheinlichkeit beim Eurojackpot liegt bei 1:95 Millionen. Das ist zwar immer noch relativ gering, allerdings höher als etwa beim Lotto 6 aus 49, wo die Chance bei nur 1:140 Millionen liegt. In der zweiten Gewinnklasse des Eurojackpots steigen die Gewinnwahrscheinlichkeiten auf 1:6 Millionen. In der niedrigsten Gewinnklasse 12 liegt die Gewinnwahrscheinlichkeit bei immerhin 1:42.

    • Der Jackpot wird geknackt – und dann?

    Wird der Jackpot geknackt, beginnt eine neue Spielphase und der Eurojackpot sinkt auf die garantierte Mindesthöhe von 10 Millionen Euro. Gewinne bis zu 250 Euro werden in der Annahmestelle direkt bar ausgezahlt. Gewinne ab 250 Euro bis 1000 Euro können bar oder per Überweisung ausgezahlt werden. Für die Auszahlung höherer Gewinnsummen müssen sich die Glücklichen bei der Lotto-Gesellschaft melden.

    Bei sogenannten Großgewinnen, also ab Gewinnsummen von 100.000 Euro, können Lottogewinner ein Beratungsangebot in Anspruch nehmen. „Die Verhaltenstipps sind dabei das Wichtigste“, sagt Bodo Kemper von Westlotto. „Wenn die Kinder gerade mitten im Studium oder Abi stecken, ist es vielleicht gar nicht so ratsam, ihnen vom Lottogewinn zu erzählen“, erklärt er. Zudem gäben die Berater Tipps rund um die richtige Bank, Steuerangelegenheiten oder auch zum Thema Erbschaft.

    • Kann der Jackpot-Gewinn verfallen?

    Wenn sich ein Lottogewinner nicht meldet, kann er seinen Anspruch auf die Auszahlung verlieren. Allerdings liegt die gesetzliche Frist bei zwei Jahren zum Jahresende. Verstreicht diese Zeit, wandert die Gewinnsumme in Sonderauslosungen.

    • Was, wenn jemand die Kontrolle über das Spielen verliert?

    Wer bemerkt, dass er sein Lotto-Spielverhalten nicht mehr im Griff hat, findet im Netz auf Seiten der Lotto-Anbieter Hilfsangebote und den Kontakt zu Beratungsstellen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet etwa eine kostenlose und anonyme Hotline an; sie ist unter 0800 - 37 27 00 erreichbar.

    Ebenfalls kostenfrei ist die Hotline für ein türkischsprachiges Beratungsangebot: 0800 - 326 47 62. Unter dem Namen „Check dein Spiel“ bietet die BZgA auch Hilfe im Internet. Gemeinsam mit den Gesellschaften des Deutschen Lotto- und Totoblocks bietet die BZgA Hilfsangebote und Informationen für Betroffene und Angehörige auch auf der Internetseite spielen-mit-verantwortung.de. Zudem bietet der Verein Glücksspiel Selbsthilfe auf seiner Internetpräsenz eine Sammlung verschiedenster Beratungsstellen, Kliniken und Selbsthilfegruppen in Deutschland.