Port-au-Prince. Hurrikan „Matthew“ hat in der Karibik gewütet, Tausende verloren ihre Häuser, mindestens 26 starben. Nun hält der Sturm auf die USA zu.

Mindestens 26 Menschen sind durch den Hurrikan „Matthew“ in der Karibik ums Leben gekommen. Mit Windgeschwindigkeiten von 230 Kilometern pro Stunde war der Sturm über Haiti, die Dominikanische Republik und Kuba hinweggefegt. Vor allem im Süden Haitis hatte er große Schäden angerichtet und mindestens 22 Menschen getötet. Mindestens acht Menschen wurden nach Behördenangaben von umstürzenden Bäumen erschlagen, sechs wurden von den durch Regenfälle angeschwollenen Flüssen mitgerissen. Inzwischen wütet „Matthew“ auf den Bahamas.

Am härtesten traf der Wirbelsturm die Departments Sud und Grand’Anse im Südwesten auf Haiti. „Wir wissen noch nicht wie die Lage in der Region ist. Die Kommunikation ist zusammengebrochen und die wichtigste Verbindungsbrücke eingestürzt. Das Gebiet ist völlig abgeschnitten“, erzählt die Augenzeugin Doris Wasmeier der Deutschen Presseagentur, die nach dem schweren Erdbeben 2010 für die Caritas in Haiti arbeitete und derzeit privat vor Ort ist.

"Matthew" trifft Karibik mit voller Wucht

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    Präsidentschaftswahl auf Haiti verschoben

    Das Land verschob wegen der Katastrophe seine Präsidentenwahl, die am Sonntag hätte stattfinden sollen. „Die jüngsten Vorkommnisse machen die Wahl unmöglich“, sagte Behördenchef Léopold Berlanger am Mittwoch. „Wir werden gemeinsam mit der Regierung und den nationalen und internationalen Partnern am Mittwoch kommender Woche oder später einen neuen Wahltermin bekanntgeben.“ Im gesamten Karibikraum sind Gebiete von der Außenwelt abgeschnitten.

    Mehrere US-Bundesstaaten rufen Notstand aus

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    In den USA wurden 1,5 Millionen Menschen aufgefordert, die südöstlichen Küstengebiete zu verlassen. Floridas Gouverneur Rick Scott warnte die Bevölkerung: Man müsse sich darauf vorbereiten, direkt von dem Sturm getroffen zu werden. „Matthew“ werde sich in Florida voraussichtlich wieder auf einen Sturm der Kategorie 4 auswachsen, schrieb Scott auf Twitter.

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    Sturm „extrem gefährlich“

    In Florida und South Carolina sowie Teilen von Georgia und North Carolina verhängten die Behörden den Notstand. US-Präsident Barack Obama sagte eine geplante Wahlkampfveranstaltung in Florida ab. Er wollte sich stattdessen im Hauptquartier der nationalen Katastrophenschutzbehörde FEMA über die Vorbereitungen informieren. Die Ausläufer des Wirbelsturmes könnten bis nach New York reichen.

    Das US-Hurrikanzentrum NHC bezeichnete den Sturm, den stärksten in der Region seit einem Jahrzehnt, als „extrem gefährlich“. (dpa/rtr)

    Hurrikan „Matthew“ wütet in der Karibik

    Hurrikan „Matthew“ fegte über die Karibik hinweg. Zerstörte Häuser, entwurzelte Bäume und Überschwemmungen waren die Folge – Hunderte Menschen starben.
    Hurrikan „Matthew“ fegte über die Karibik hinweg. Zerstörte Häuser, entwurzelte Bäume und Überschwemmungen waren die Folge – Hunderte Menschen starben. © REUTERS | NASA
    In Playa Gelee, Haiti, hat der Hurrikan schwere Verwüstungen angerichtet.
    In Playa Gelee, Haiti, hat der Hurrikan schwere Verwüstungen angerichtet. © dpa | Orlando Barría
    Der Wirbelsturm drückte die Wassermassen über die Mauern an der Küste von Charleston, South Carolina.
    Der Wirbelsturm drückte die Wassermassen über die Mauern an der Küste von Charleston, South Carolina. © REUTERS | JONATHAN DRAKE
    An einer Tankstelle in Daytona Beach, Florida, hat der Hurrikan für schwere Schäden gesorgt.
    An einer Tankstelle in Daytona Beach, Florida, hat der Hurrikan für schwere Schäden gesorgt. © dpa | Willie J. Allen Jr
    In der Stadt ist auch eine Shopping-Mall durch den schweren Sturm in Mitleidenschaft gezogen worden.
    In der Stadt ist auch eine Shopping-Mall durch den schweren Sturm in Mitleidenschaft gezogen worden. © dpa | Willie J. Allen Jr
    Der Sturm zerrte an Bäumen in Les Cayes, Haiti.
    Der Sturm zerrte an Bäumen in Les Cayes, Haiti. © REUTERS | ANDRES MARTINEZ CASARES
    In Les Cayes versuchten die Menschen, sich in Sicherheit zu bringen.
    In Les Cayes versuchten die Menschen, sich in Sicherheit zu bringen. © REUTERS | ANDRES MARTINEZ CASARES
    Starke Überschwemmungen erschwerten die Evakuierungen, hier in Grand Goave, Haiti.
    Starke Überschwemmungen erschwerten die Evakuierungen, hier in Grand Goave, Haiti. © dpa | Orlando Barria
    „Matthew“ zerstörte nicht nur Häuser in Haiti, auch ganze Brücken kollabierten im Sturm.
    „Matthew“ zerstörte nicht nur Häuser in Haiti, auch ganze Brücken kollabierten im Sturm. © REUTERS | CARLOS GARCIA RAWLINS
    Schadensbegutachtung am Tag danach in Haiti.
    Schadensbegutachtung am Tag danach in Haiti. © REUTERS | CARLOS GARCIA RAWLINS
    Überschwemmte Straßen in den Orten Grand Goave...
    Überschwemmte Straßen in den Orten Grand Goave... © dpa | Orlando Barria
    ...und Les Cayes.
    ...und Les Cayes. © REUTERS | ANDRES MARTINEZ CASARES
    Von der Straße ist nichts mehr zu sehen, stattdessen fließt ein reißender Fluss durch Legane, Haiti.
    Von der Straße ist nichts mehr zu sehen, stattdessen fließt ein reißender Fluss durch Legane, Haiti. © dpa | Orlando Barria
    Kaum hatte sich der Sturm abgeschwächt, begannen die Reparaturen an den Häusern.
    Kaum hatte sich der Sturm abgeschwächt, begannen die Reparaturen an den Häusern. © REUTERS | ANDRES MARTINEZ CASARES
    Bis die Häuser wieder bewohnbar sind, dürfte viel Zeit vergehen.
    Bis die Häuser wieder bewohnbar sind, dürfte viel Zeit vergehen. © REUTERS | CARLOS GARCIA RAWLINS
    In Jeremie flüchteten die Menschen mit ihren Habseligkeiten. Haiti liegt wie die Dominikanische Republik auf der Insel Hispaniola.
    In Jeremie flüchteten die Menschen mit ihren Habseligkeiten. Haiti liegt wie die Dominikanische Republik auf der Insel Hispaniola. © REUTERS | CARLOS GARCIA RAWLINS
    Auch über Kuba ist „Matthew“ hinweggezogen. Am Tag danach bot sich in Baracoa ein Bild der Zerstörung.
    Auch über Kuba ist „Matthew“ hinweggezogen. Am Tag danach bot sich in Baracoa ein Bild der Zerstörung. © dpa | Alejandro Ernesto
    Aus Angst vor Plünderern kehrten die Menschen auf Kuba schnell aus den Notunterkünften in ihre Häuser zurück.
    Aus Angst vor Plünderern kehrten die Menschen auf Kuba schnell aus den Notunterkünften in ihre Häuser zurück. © REUTERS | ALEXANDRE MENEGHINI
    Hohe Wellen und starke Winde kündigten „Matthew“ an, hier in Baracao, Kuba.
    Hohe Wellen und starke Winde kündigten „Matthew“ an, hier in Baracao, Kuba. © dpa | Alejandro Ernesto
    Nur ein paar hundert Kilometer von Kuba entfernt: Experten betrachten Radarbilder von „Matthew“ im National Hurricane Center in Miami, Florida.
    Nur ein paar hundert Kilometer von Kuba entfernt: Experten betrachten Radarbilder von „Matthew“ im National Hurricane Center in Miami, Florida. © dpa | Cristobal Herrera
    In South Carolina trafen die Menschen Vorkehrungen gegen den Wirbelsturm.
    In South Carolina trafen die Menschen Vorkehrungen gegen den Wirbelsturm. © REUTERS | RANDALL HILL
    Die Menschen deckten sich mit Lebensmitteln ein, um sich auf den Sturm vorzubereiten, hier in Miami, Florida.
    Die Menschen deckten sich mit Lebensmitteln ein, um sich auf den Sturm vorzubereiten, hier in Miami, Florida. © dpa | Cristobal Herrera
    Leer gefegt sind die Getränkeregale in einem Supermarkt in South Daytona, Florida.
    Leer gefegt sind die Getränkeregale in einem Supermarkt in South Daytona, Florida. © REUTERS | PHELAN EBENHACK
    Auch an den Tankstellen bildeten sich lange Schlangen.
    Auch an den Tankstellen bildeten sich lange Schlangen. © dpa | Cristobal Herrera
    Staus auf den Autobahnen ins Inland, hier in South Carolina – rund eine Million Menschen wurden aufgerufen, von der Küste ins Landesinnere zu fahren.
    Staus auf den Autobahnen ins Inland, hier in South Carolina – rund eine Million Menschen wurden aufgerufen, von der Küste ins Landesinnere zu fahren. © dpa | Sean Rayford
    Stau auf der Autobahn aus Charleston in Richtung Westen.
    Stau auf der Autobahn aus Charleston in Richtung Westen. © REUTERS | JONATHAN DRAKE
    Menschen schlafen im Flur einer Schule, die als Notunterkunft genutzt wird, während der Hurrikan Richtung Melbourne, Florida, zieht.
    Menschen schlafen im Flur einer Schule, die als Notunterkunft genutzt wird, während der Hurrikan Richtung Melbourne, Florida, zieht. © REUTERS | HENRY ROMERO
    Am Freitag sind Ausläufer des Sturms auf Daytona Beach in Florida getroffen.
    Am Freitag sind Ausläufer des Sturms auf Daytona Beach in Florida getroffen. © REUTERS | PHELAN EBENHACK
    Auch in Port Fierce gab es erste Auswirkungen. Bäume wurden entwurzelt.
    Auch in Port Fierce gab es erste Auswirkungen. Bäume wurden entwurzelt. © dpa | Cristobal Herrera
    In dem Ort wurde auch eine Tankstelle in Mitleidenschaft gezogen als umherfliegende Teile die Zapfsäulen trafen.
    In dem Ort wurde auch eine Tankstelle in Mitleidenschaft gezogen als umherfliegende Teile die Zapfsäulen trafen. © dpa | Cristobal Herrera
    Die Warnungen in den USA gelten für insgesamt zwölf Millionen Menschen. Bewohner von Küstengebieten sind aufgerufen, sich ins Landesinnere zu begeben.
    Die Warnungen in den USA gelten für insgesamt zwölf Millionen Menschen. Bewohner von Küstengebieten sind aufgerufen, sich ins Landesinnere zu begeben. © dpa | Cristobal Herrera
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