Bochum. Aus dem Verdacht wird nun Gewissheit: Eine Patientin löste den Großbrand in einer Bochumer Klinik aus. Die Frau zündete sich selbst an.

Das verheerende Feuer im Bochumer Krankenhaus Bergmannsheil ist nach Erkenntnissen der Polizei durch eine Patientin verursacht worden. Die 69-jährige Frau habe sich „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ in suizidaler Absicht mit flüssigem Desinfektionsmittel übergossen und angezündet, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.

Das Motiv für die Tat ist der Polizei noch nicht bekannt, die Ermittlungen dazu seien noch nicht abgeschlossen, hieß es weiter.

Feuerwehr vermutet „Kaminwirkung“ bei Brand

Bei dem Brand in der Klinik waren am vergangenen Freitag zwei Menschen ums Leben gekommen: die Verursacherin des Feuers und ein 41-jähriger bettlägeriger Patient im Nachbarzimmer, der an giftigen Rauchgasen erstickte. Zehn Menschen waren zudem verletzt worden.

Noch offen ist, warum sich das Feuer im Krankenhaus so schnell ausbreiten konnte. Die Polizei widersprach Gerüchten, wonach auf der Station über der Brand-Etage Betten gelagert worden seien. Ein solches Lager gebe es dort nicht.

Das Feuer hatte sich in kurzer Zeit auf das Dach des Gebäudes übertragen und breitete sich, vermutlich durch eine „Kaminwirkung“ innerhalb des Daches, sehr schnell auf den gesamten Dachstuhl aus. Die Feuerwehr war 20 Stunden im Einsatz, bevor der Brand endgültig gelöscht war. (we)

Dieser Artikel erschien zuerst bei derwesten.de