Orlando. Die frühere Moschee des „Pulse“-Attentäters Omar Mateen hat gebrannt. Die Polizei geht von Vorsatz aus. Es hatte Drohungen gegeben.

Nach einem Feuer in einer Moschee in Orlando gibt es Spekulationen über einen möglichen Racheakt wegen des Anschlags im Nachtclub „Pulse“. Die Polizei geht von Brandstiftung in der Einrichtung aus, die auch der Attentäter Omar Mateen besucht hatte.

Das Sheriff-Büro von St. Lucie County berichtet von einem Überwachungsvideo. Es zeige, wie sich jemand der Moschee nähere. Augenblicke später sei ein Blitz zu sehen und das Feuer greife um sich. Es werde wegen Brandstiftung ermittelt. Major David Thompson vom Sheriff-Büro hatte zunächst noch erklärt, die Ursache des Feuers stehe noch nicht fest.

Islamische Gemeinde hatte Drohungen erhalten

FBI-Kräfte untersuchen das „Pulse“ nach dem Terrorangriff vom 12. Juni. 49 Menschen waren dort gestorben.
FBI-Kräfte untersuchen das „Pulse“ nach dem Terrorangriff vom 12. Juni. 49 Menschen waren dort gestorben. © REUTERS | ADREES LATIF

Mateen hatte am 12. Juni in dem Nachtclub um sich geschossen und 49 Menschen getötet, 53 wurden verletzt. Der Attentäter wurde schließlich von der Polizei erschossen. Während seiner Tat hatte er den Notruf gewählt und sich zu einem Soldaten des sogenannten Islamischen Staats erklärt. Mateen hatte in dem Ort 200 Kilometer südlich von Orlando gelebt.

In dem Ort hatte es bereits Befürchtungen gegeben, das etwas geschehen könnte. Der „Orlando Sentinel“ berichtet, dass die Führungsriege des Islamischen Zentrums seit dem Massaker in dem Nachtclub Drohungen erhalte. Die Sicherheitsvorkehrungen seien deshalb bereits verschärft worden.

Hasserfüllte Kommentare im Netz

Zwei Wochen nach dem Anschlag war bereits ein Mitglied der Gemeinde vor der Moschee von einem Unbekannten angegriffen worden. Auf Facebook hatte das Islamische Zentrum in einem Beitrag ihre Mitglieder aufgefordert, vorsichtig zu sein. Man bete weiterhin für das Wohlergehen der Gemeinschaft, von Florida, den USA und der ganzen Welt. Zu der Gemeinde gehören nach eigenen Angaben rund 150 Gläubige.

In Kommentaren schreiben Nutzer hasserfüllt, der aktuelle Löscheinsatz sei eine Verschwendung von Wasser, die Feuerwehr hätte das Gebäude brennen lassen sollen. Andere zeigen sich entsetzt über Rassismus. (law)