Auckland. Räuber überfallen in Neuseeland ein Elektrogeschäft. Mit einer Axt geht ein Täter auf einen Mann los – bis eine Sechsjährige auftaucht.
Mit ihren sechs Jahren gilt Sarah Patel als das mutigste Mädchen weltweit. Das dunkelhaarige Kind aus Neuseeland legte sich mit Einbrechern an. Eine kurze Videoaufnahme der Aktion geht jetzt um die Welt.
Sarah Patels Familie gehört ein kleines Elektrogeschäft in Auckland. Am Montag brachen dort sechs maskierte Männer ein. Mit Äxten und Brechstangen bewaffnet stürmen die Räuber in einen kleinen Raum, bedrohen und schlagen die Angestellten des Shops. Ein Mitschnitt einer Überwachungskamera zeigt den Überfall – und den mutigen Einsatz von Sarah.
Sarah rennt auf bewaffneten Angreifer zu
Das Mädchen rennt auf einen der Räuber zu, der über einem am Boden liegenden Mitarbeiter des Elektroladens steht und ihn mit einer Axt bedroht. Wie der lokale Sender TVNZ berichtet, handelte es sich dabei eigentlich um eine Verwechslung.
Im Chaos dachte Sarah erst, bei dem Angreifer handle es sich um ihren Vater. Im Video greift die Sechsjährige dem Mann an sein Bein. Sie habe aber schnell bemerkt, dass der Mann nicht ihr Vater sei und eine Axt in der Hand halte. Da sei sie sofort weggerannt, so das Mädchen zu TVNZ.
Vater ist stolz auf seine Tochter
Ab Sekunde zwölf ist in der Aufnahme dann zu erkennen, wie Sarah mit ihrem Großvater an der Hand aus dem Raum läuft. Dem „New Zealand Herald“ erzählte sie später, dass sie nie Angst gehabt habe.
Sarahs Vater, Suhail Patel, sagte TVNZ, er sei sehr stolz auf seine Tochter. Allerdings habe sie der Überfall doch mehr mitgenommen, als sie zugebe. „Letzte Nacht war sie sehr traurig, ja geschockt. Wir reden ihr gut zu und sagen immer wieder, dass sie das mutigste Mädchen sei“, so Suhail Patel.
Mutter liefert sich Verfolgungsjagd mit Räubern
Ihr Draufgängertum hat die Sechsjährige anscheinend von ihrer Mutter. Die lieferte sich nach dem Überfall eine Verfolgungsjagd mit den Räubern, „um der Polizei sagen zu können, wo sie hingefahren sind“, wie Nashrin Patel dem „New Zealand Herald“ erzählte. Jedoch seien die Täter so rücksichtslos gefahren, dass sie sie verloren hätte.
Wie der „Guardian“ schreibt, konnte die Polizei bereits fünf Täter festnehmen. Allesamt seien erst 16 Jahre alt. (jha)