Berlin. In einem Facebook-Video nahm Jennifer Rostock das Programm der AfD auseinander. Nun erhielt Sängerin Jennifer Weist einen Drohbrief.
Mit einem Facebook-Video hatte sich die Band Jennifer Rostock musikalisch gegen die AfD positioniert. Frontfrau Jennifer Weist und Kollege Joe Werner nahmen in einem etwa zweiminütigen Song das Wahlprogramm der Partei auseinander. Nun wird die 29-jährige Sängerin für ihr Engagement bedroht.
Auf Instagram teilte Jennifer Weist am Freitag das Foto eines Zettels, auf dem Beleidigungen und Beschimpfungen zu lesen sind. So steht unter anderem auf dem Papierstück: „Genau wegen solcher Schlampen wie dir wähle ich AfD! Von Politik keine Ahnung aber mitreden wollen.“ Am Ende beschimpft der Absender noch Bundeskanzlerin Angela Merkel und die CDU.
Drohbrief wurde an private Adresse geschickt
Wie Jennifer Weist aufgebracht schreibt, fand sie den Drohbrief im Briefkasten ihrer Privatadresse. Dazu schreibt sie: „Es reicht ja nicht, dass diese ganzen Idioten sich schon im Internet unter einem Pseudo-Namen verstecken, wenn sie ihre rechte Scheiße verbreiten. Jetzt auch noch sowas! Was ist...willst du mir Angst machen?“
Mundtot werde sie sich aber nicht machen lassen, erklärt die Sängerin weiter. Stattdessen fordert Jennifer Weist in ihrem Instagram-Post den Absender zu einer sachlichen Unterhaltung auf: „Klingel doch das nächste Mal einfach und versteck dich nicht hinter einem Blatt Papier, eine sachliche Unterhaltung hat noch keinem geschadet.“
Jennifer Rostock hinterfragen Wahlprogramm der AfD
Die Band will sich nun aber auch juristisch gegn Drohungen wehren: „Das ist nicht unser erster Shitstorm und sicherlich auch nicht unser letzter. Wenn Jennifer in ihrem Briefkasten Drohungen auffindet, ist das allerdings etwas anderes. Alles, was strafrechtlich relevant ist, wird von uns deshalb verfolgt“, sagten Bandmitglieder dem „Spiegel“.
Am Dienstag hatte Jennifer Weist mit ihrer Band Jennifer Rostock das Facebook-Video „Wähl die AfD“ geteilt, in dem sie die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Positionen der AfD hinterfragt. Mehr als zwölf Millionen Mal wurde der Clip schon angesehen. (jha)