Berlin. Männer begehen öfter Suizid als Frauen. Die meisten nehmen keine Hilfe in Anspruch. Ein Ire will das ändern – mit einem Handzeichen.

Depressionen, eine Trennung oder der Jobverlust – es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen so verzweifelt sind, dass sie ihr Leben beenden wollen. Deutlich ist aber: Weltweit begehen öfter Männer als Frauen Selbstmord. Das zeigt der Welt-Suizid-Report der WHO. In reicheren Staaten ist die Suizidrate bei Männern sogar dreimal so hoch wie bei Frauen.

Ein Grund ist laut Studien, dass sich in vielen Fällen Männer seltener Hilfe suchen. Dabei sei das Sprechen über Probleme ein präventiver Faktor.

#ItsOkayToTalk geht viral

Der irische Rugby-Spieler Luke Ambler möchte das ändern und hat die Kampagne #ItsOkayToTalk gestartet. Ausschlaggebend war der Selbstmord eines Familienmitglieds. „Mein Schwager hat sich im April umgebracht. Das kam total unerwartet“, erzählte Ambler dem der britischen Zeitung „Independent“. Der Suizid habe enorme Auswirkungen auf seine eigenen Kinder, seine Familie und Freunde gehabt. „Also entschied ich, etwas zu unternehmen.“ Er habe die Facebook-Seite „Andy’s Man Club“ gegründet. Es solle für Männer ein sicheres Umfeld sein, in dem sie über ihre Probleme sprechen können.

Danach twitterte Luke Ambler ein Selfie, auf dem er mit seinen Fingern das Okay-Zeichen macht, mit der Aufforderung, es ihm gleich zu tun. Dazu schrieb er den Hashtag #ItsOkayToTalk. Seine Botschaft ging daraufhin nicht nur in Großbritannien, sondern auch in Australien und in den USA viral.

Prominente machen bei Aktion mit

Inzwischen teilen weltweit Männer ihre Selfies mit der Okay-Geste mit dem Hashtag #ItsOkayToTalk. Auch Prominente posteten bereits ihre Fotos, so wie der britische Komiker Ricky Gervais.

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Männer wollen nicht mehr über Thema Suizid schweigen

Jeder nominiert dabei fünf weitere Freunde, es ihnen gleichzutun. Dazu schreiben viele Internetnutzer über eigene Probleme oder ihre Erfahrungen mit dem Thema Selbstmord. Andere teilen die Botschaft: „Die häufigste Todesursache von Männern unter 45 Jahren ist Suizid“.

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Das Feedback sei positiv, erzählte Luke Ambler dem „Independent“. Besonders gerührt sei er gewesen, als er auf Facebook von einem Mann kontaktiert wurde mit den Worten: „Du hast mich gerettet“.

Hashtag erinnert an #NotJustSad

Auch Frauen haben sich inzwischen dem Trend angeschlossen und plädieren dafür, über Probleme zu reden – denn das könne Leben retten.

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Die Aktion erinnert an den populären Hashtag #NotJustSad, den 2014 die Berliner Bloggerin Jana Seelig prägte, als sie öffentlich über ihre Krankheit schrieb. Viele Frauen zogen nach und schreiben seitdem unter dem Hashtag öffentlich über ihre Depression.