Berlin. Der Youtuber „PewDiePie“ – rund 8 Millionen Follower – scherzte, er sei dem IS beigetreten. Dann legte Twitter seinen Account still.
Der Kurznachrichtendienst Twitter hat einen der bekanntesten Youtuber mit mehr als 47 Millionen Abonnenten im Videonetzwerk und 8 Millionen Twitter-Followern vorübergehend gesperrt. Der Schwede @PewDiePie kam mit einem Scherz zur Terrormiliz IS offenbar in Konflikt mit den Kontrollmechanismen von Twitter.
Account war zeitweilig verschwunden
@PewDiePie, dessen richtiger Name Felix Kjellberg ist, hatte in einem Tweet geschrieben, er und sein Youtube-Kollege „Jack Sceptic Eye“ seien dem IS beigetreten. Offenbar deshalb wurde sein Account zeitweise stillgelegt. Dem britischen Journalisten Ned Donovan fiel auf, dass der Account nicht mehr erreichbar und gesperrt war. @PewDiePie verlor auch seinen Status als verifizierter Nutzer.
Fotomontage von Satire-Account retweetet
Der Youtuber hatte zudem einen Post des Fake-Accounts „SkyNeiws“ retweetet, auf dem ein Foto des Schweden vor mehreren IS-Kämpfern zu sehen ist. Darunter ist die Nachricht zu lesen: „Bekannter Youtuber @PewDiePie unverifiziert wegen vermuteter Verbindung zum IS“.
Die Tweets des Youtube-Stars lösten bei den Followern gemischte Reaktionen aus. Viele reagierten mit Entsetzen und kritisierten den Youtuber, er sei mit seinem Scherz zu weit gegangen. Sein Account ist inzwischen wieder freigeschaltet, den blauen Haken als verifizierter Nutzer hat er hingegen bislang nicht zurückerlangt – obwohl ihm mehr als 8 Millionen Menschen bei Twitter folgen.
Account-Sperrung durch automatischen Anti-Terror-Algorithmus
Bei der Account-Sperrung griff offenbar ein automatischer Algorithmus von Twitter, über den extremistische Inhalte im Netz erkannt und blockiert werden können. Zu dem konkreten Fall gab Twitter keine Auskunft.
Der Kurznachrichtendienst hatte erst vor Kurzem bekannt gegeben, dass seit Mitte vergangenen Jahres 360.000 Benutzerkonten wegen der Androhung oder der Förderung von terroristischen Handlungen gesperrt worden seien. Allein zwischen Februar und Mitte August seien es 235.000 Konten gewesen. (schrö)