Riad. Nutzer aus Saudi-Arabien rufen zum Boykott von Microsoft und Bing auf. Grund ist ein peinlicher Übersetzungsfehler der Suchmaschine.

Der Übersetzungsdienst der Suchmaschine Bing soll die häufig für den Islamischen Staat verwendete Bezeichnung „Daesh“ automatisch in „Saudi Arabien“ verwandelt haben. Das berichten mehrere arabische Medien in Berufung auf das Nachrichtenportal „Khaberni“. Demzufolge sei für das in arabischen Schriftzeichen eingegebene Wort Daesh (“داعش”) fälschlicherweise die englische Übersetzung „Saudi Arabia“ erschienen.

Als einigen saudi-arabischen Nutzern die falsche Übersetzung auffiel, riefen sie zum Boykott von Bing und Betreiber Microsoft auf. „Wir wollen keinen unterstützen, der das Bild von Saudi-Arabien verzerrt“, twitterte ein Nutzer mit einer Grafik, in der das Logo von Bing aus einem Mülleimer herausragt.

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Microsoft entschuldigt sich

Laut „Khaberni“ habe es sich bei der Übersetzung um einen Fehler gehandelt, der schnell behoben worden sei. Microsoft habe das Königreich Saudi-Arabien bereits um Entschuldigung gebeten. Zudem teilte der Computerhersteller mit, eine Untersuchung einleiten zu wollen, um ähnliche Fehler in der Zukunft zu vermeiden.

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Saudi-Arabien steht mit anderen Golfstaaten immer wieder unter Verdacht, die Terrorgruppe IS zu unterstützen. Erst im Mai sorgte eine Aktion der Organisation „PixelHELPER“ für Aufsehen, als sie mit einer Lichtinstallation die Wörter „Daesh Bank“ auf die Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate projiziert hatte.

Saudi-Arabien steht für Wahhabismus

Zudem steht Saudi-Arabien für den Wahhabismus, eine ultra-orthodoxe, sehr konservative Auslegung des sunnitischen Islams. Dschihadisten und Wahhabisten berufen sich auf nahezu identische Glaubensgrundsätze.