Karlsfeld. Betrunken hat sich ein Mann ins Gleisbett gelegt und sich von einer Bahn überfahren lassen. Er überlebte die gefährliche Mutprobe.

Die Warnung, die die Bundespolizei in ihrer Mitteilung hinterließ, ist mehr als deutlich: „LEBENSGEFÄHRLICHER Leichtsinn“, schreiben die Beamten in Großbuchstaben zu einem Vorfall, der sich als irre Mutprobe entpuppte. Ein betrunkener Mann hatte sich absichtlich von einer Regionalbahn überrollen lassen und mit Glück überlebt. Der 23-Jährige habe sich längs ins Gleis gelegt und auf Warnsignale des herannahenden Zuges nicht reagiert, teilte die Bundespolizei München am Montag mit.

Obwohl der Lokführer noch eine Schnellbremsung einleitete, fuhr die Bahn am Samstag im Münchner Vorort Karlsfeld über den Mann. Dieser stand unverletzt mit einem Bekannten am Rand der Gleise, als der Lokführer nach ihm sehen wollte. „Diese ‘Mutprobe’ ist lebensgefährlicher Irrsinn“, warnte die Bundespolizei. Sie funktioniere eigentlich nur in Wild-West-Filmen. „Je nach Geschwindigkeit und Stärke des Sogs, nach Bauart der Züge oder einfach nach der Statur der Person enden solche ‘Experimente’ mit lebensgefährlichen Verletzungen!“ Der glimpfliche Ausgang des Falls ist aus Sicht der Beamten pures Glück.

Strecke wurde zeitweise gesperrt

Weil der 23-Jährige 0,98 und sein 25 Jahre alter Begleiter 1,4 Promille intus hatten, konnten die Beamten sie zunächst nicht zu den Motiven befragen. Gegen den Mann wird jetzt wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. Hinzu können Forderungen der Deutschen Bahn kommen. Zwölf Züge hätten insgesamt 222 Minuten Verspätung, weil die Strecke zeitweise gesperrt wurde. (bekö/dpa)