Berlin. Kanzlerin Merkel hat Jérôme Boateng im Kanzleramt interviewt. Sie befragte ihn zu Fußball und Integration. Und sie sprach ein Lob aus.
Sonst steht die Kanzlerin Rede und Antwort, beim Tag der offenen Tür im Kanzleramt drehte Angela Merkel die Gesprächssituation um: Sie interviewte Nationalspieler Jérôme Boateng und befragte ihn zum Thema Integration und Fußball.
Auf der Bühne im Bundeskanzleramt bedauerte Merkel am Sonntag, dass sie es nicht zur Fußball-EM nach Frankreich geschafft habe. Das Gespräch drehte sich auch um die Biografie des „Fußballer des Jahres“: Sein Vater stammt aus Ghana, seine Mutter aus Deutschland, er ist in Berlin-Charlottenburg aufgewachsen.
Merkel verteidigte Boateng gegen Gauland
Wirbel hatte es zuletzt vor der EM um den Nationalspieler gegeben. AfD-Mann Alexander Gauland hatte in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ gesagt, die Leute fände ihn zwar als Fußballspieler gut, „aber sie wollen einen Boateng nichts als Nachbarn haben.“
Schon damals hatte sich Kanzlerin Merkel hinter den Fußballer gestellt und den Satz des AfD-Politikers „niederträchtig“ genannt. Am Sonntag sagte sie nun ins Publikum, denn dort saß auch der Vater des Verteidigers: „Tollen Sohn haben Sie, können Sie stolz sein!“ (les)