Brüssel. In Brüssel hat es einen Anschlag gegeben. Ziel war das kriminologische Institut. Fünf Verdächtige wurden nach Verhören freigelassen.

Ein Brandanschlag auf das kriminologische Institut in Brüssel hat erhebliche Schäden angerichtet, aber niemanden verletzt. Die Staatsanwaltschaft vermutet Kriminelle hinter der Tat, wie sie am Montag mitteilte. „Das Ziel wurde nicht zufällig ausgewählt“, sagte eine Sprecherin. Hinweise auf Terror gab es demnach zunächst nicht. Fünf Verdächtige seien festgenommen worden und nach Vernehmungen wieder freigelassen.

Die Sender RTBF und Bel RTL hatten nach dem Zwischenfall, der sich in der Nacht zum Montag gegen 2.15 Uhr früh ereignete, zunächst von einer Bombenexplosion berichtet. Später meldete die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf Polizeiquellen, dass es keine Detonation gegeben habe. Vielmehr seien Täter ins Gebäude eingedrungen und hätten Feuer gelegt.

Hintergründe noch unklar

Laut Staatsanwaltschaft gaben Zeugen an, eine Explosion gehört zu haben. Die Hintergründe der Tat seien noch nicht geklärt. Wegen der Schäden habe das Gebäude zunächst nicht betreten werden können.

Polizisten sichern den Ort des Anschlags ab.
Polizisten sichern den Ort des Anschlags ab. © dpa | Stephanie Lecocq

Das „Nationale kriminalistische und kriminologische Institut“ (INCC) ist eine wissenschaftliche Einrichtung, die dem Justizministerium untersteht. Dort werden unter anderem Beweismittel für polizeiliche Ermittlungen gesichert und ausgewertet. Dabei handele es sich um „sensible Daten“, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Sicherheitskräfte in erhöhter Alarmbereitschaft

Nach Medienberichten soll ein Wagen auf das Gelände gefahren sein, bevor das Feuer ausbrach. Die Behörden bestätigten das, dementierten allerdings, dass ein Fahrzeug als Rammbock genutzt worden sei. Die Umgebung des Instituts wurde abgeriegelt.

Die belgischen Sicherheitskräfte sind seit den Selbstmordanschlägen vom März in erhöhter Alarmbereitschaft. Damals waren bei Bombenanschlägen am Flughafen und in einer Metro-Station im EU-Viertel 35 Menschen gestorben. (jei/rtr)