Solingen. Auf der A3 ergriff ein Fahrer Unfallflucht, obwohl er ein verletztes Kind an Bord hatte. Die Polizei ermittelt wegen mehrerer Vergehen.

Trotz eines lebensgefährlich verletzten Kleinkindes auf seiner Rückbank hat ein Autofahrer nach einem schweren Unfall auf der A3 das Weite gesucht. Der 47-jährige Düsseldorfer, der keinen Führerschein hat, wollte nach ersten Erkenntnissen der Polizei in Höhe der Rastanlage Ohligser Heide einen Lieferwagen unerlaubt rechts überholen.

Dabei stieß er am Donnerstagabend mit einem vorausfahrenden Lastwagen zusammen. Obwohl sein Auto erheblich beschädigt wurde und sich das Kleinkind dabei verletzte, setzte der 47-Jährige seine Fahrt fort, teilte die Polizei am Freitag mit. Der Fahrer verließ die Autobahn an der Anschlussstelle Solingen und stoppte erst dann.

A3 drei Stunden lang gesperrt

Rettungskräfte brachten den schwer verletzten knapp zweijährigen Jungen in eine Spezialklinik. Seinen Zustand beschrieb die Polizei am Freitag als weiterhin kritisch. Der leicht verletzte 47-Jährige musste zu einer Blutprobe gezwungen werden.

Gegen ihn wird unter anderem wegen des Verdachts der Unfallflucht und Körperverletzung ermittelt. Ebenfalls leicht verletzt wurde bei dem Autobahnunfall die 30-jährige Mutter des Kindes auf dem Beifahrersitz des Autos. Sie ist eine nahe Verwandte des in Gewahrsam genommenen Autofahrers. Die A3 war an der Unfallstelle in Richtung Köln drei Stunden gesperrt. (dpa)