Warschau. Ist der vermeintliche Goldzug aus der Nazizeit doch nur ein Fantasieprodukt? Auch die Schatzgräber in Polen sind inzwischen skeptisch.

Bei der bisher erfolglosen Suche nach einem angeblichen Nazi-Goldzug in Polen macht sich bei den Hobbyschatzgräbern Ernüchterung breit. „Die Ergebnisse sind bislang schon etwas enttäuschend, das müssen wir zugeben“, sagte Sprecherin Christel Focken am Freitag. „Aber es geht uns schließlich darum, den Mythos zu klären: Ist da etwas unter der Erde oder nicht?“.

Seit mehreren Tagen gräbt das Team rund um die Hobbyhistoriker Andreas Richter und Piotr Koper im niederschlesischen Walbrzych (Waldenburg) nach einem vermeintlichen unterirdischen Tunnel, in dem Gerüchten zufolge ein deutscher Panzerzug aus dem Zweiten Weltkrieg sein soll. „Aber wir haben noch Hoffnung“, sagte Focken. Schließlich seien erst etwa ein Drittel der geplanten Grabungen abgeschlossen.

Experten zweifeln an Radarbildern

Das Schatzgräber-Duo Richter und Koper behauptet, Tunnel und Zug auf Bodenradarbildern entdeckt zu haben. Einer Legende nach sollen die Nazis damit ihre Kriegsbeute vor der heranrückenden Sowjet-Armee versteckt haben. Beweise dafür gibt es keine. Experten aus Krakau zweifelten sogar daran, ob die Bodenaufnahmen der Schatzsucher echt seien. (dpa)