Frankfurt/Main. Der mutmaßliche Waffenverkäufer der Pistole von München sitzt in Haft und äußert sich nicht. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig.

Das Ausmaß der Waffengeschäfte des mutmaßlichen Verkäufers der Amok-Pistole von München ist noch unklar. „Wir stehen am Anfang der Ermittlungen“, sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Alexander Badle, am Donnerstag in Frankfurt. Bislang habe sich der 31 Jahre alte Verdächtige nicht weiter zu den Vorwürfen geäußert. Maßgeblich für die Entwicklung des Falls sei zudem die noch ausstehende Auswertung des beschlagnahmten Beweismaterials, sagte Badle.

Wie sich der Beschuldigte die Amok-Waffe und die anderen Gewehre und Pistolen besorgte, sei ebenfalls noch nicht geklärt. „Woher die Waffen stammen, wird die Ermittlungsarbeit der nächsten Wochen und Monate sein.“ Die Waffenhändlerszene sei stark vernetzt und durch den Ermittlungserfolg alarmiert.

Waffenkiste in Waldstück entdeckt

Die Ermittler hatten nach Hinweisen des 31-Jährigen eine Waffenkiste in einem Waldstück am Autobahnkreuz Köln-Ost ausgegraben und sichergesellt. In der Kiste entdeckten die Ermittler eine Maschinenpistole, vier halbautomatische Pistolen und Munition. „Von dem Zubringer, der auf die A3 nach Oberhausen führt, mussten unsere Einsatzkräfte etwa zehn Meter in diesen Waldbereich gehen und haben dort die mit Ästen und Erde bedeckte Waffenkiste entdeckt“, beschrieb der Sprecher der Zollfahndung Frankfurt, Hans-Jürgen Schmidt, den Fundort. „Aufgrund der detaillierten Hinweise des Beschuldigten konnten wir die Waffenkiste nach einigem Suchen ausfindig machen.“

Der 31-Jährige war am Dienstag in Marburg bei einem Scheingeschäft von einer Spezialeinheit des Zollkriminalamts Köln überführt worden. Seit Mittwoch sitzt der arbeitslose Verkäufer in Untersuchungshaft. Er soll dem Amokläufer von München die Pistole Modell Glock 17 samt Munition für 4350 Euro verkauft haben. (dpa)