Anchorage. Die Erosion der Küsten hat ein Inseldorf in Alaska zu einer schweren Entscheidung gezwungen. Es stimmte für einen Umzug aufs Festland.

Im US-Bundesstaat Alaska hat ein 600-Seelen-Dorf per Volksentscheid einen Komplettumzug von seiner Insel aufs Festland beschlossen. Die Bevölkerung will damit den Folgen des Klimawandels entkommen, meldete das Umwelt-Magazin „Grist“ unter Berufung auf die Gemeindeverwaltung. Demnach stimmten 89 Menschen für den Umzug, 78 dagegen.

Die Insel, auf der das Inuit-Dorf Shishmaref liegt, ist schwer vom steigenden Meeresspiegel gezeichnet. Ein Großteil der Strände wurde bereits vom Ozean verschluckt, neues Bauland für die wachsende Bevölkerung kann nicht mehr gewonnen werden. Das Dorf hatte sich bereits in einer Abstimmung 2002 für einen Umzug entschieden. Dies war dann jedoch an mangelnder staatlicher Förderung gescheitert.

Umzug nicht sofort

Die Insel ist etwa 18 Quadratkilometer groß, die Bewohner leben hauptsächlich vom Fischfang und der Jagd. Eine Gemeindemitarbeiterin sagte dem Magazin, sie gehe nicht von einer schnellen Umsiedelung aus. „Wir wollen aber bereits jetzt die richtigen Weichen für die Zukunft unserer Kinder stellen.“ (dpa/aba)