Berlin. Ein Beutel in der Berliner U-Bahn stellt mit arabischer Schrift Reisende auf die Probe. Wer eine Koransure vermutet, liegt ganz falsch.

In der geschäftigen und multikulturellen U-Bahn Berlins ist er vielleicht gar nicht aufgefallen und hat seinen Zweck vielleicht noch gar nicht erfüllt. Karriere macht ein Stoffbeutel aus der Linie U8 aber jetzt doch noch – im Internet. Weil er auf witzige Art den Menschen einen Spiegel vorhält. Die Geschichte dahinter:

Der aus dem palästinensischen Beit Jala stammende und seit 1998 in Deutschland lebende Journalist Nader Alsarras hatte bei der Fahrt in der U-Bahn die Tasche gesehen und fotografiert – er versteht den Text. Es ist ein augenzwinkerndes Aufbegehren gegen Vorurteile: „Dieser Text hat keine andere Bedeutung, als die zu erschrecken, die Angst vor der arabischen Sprache haben.“

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Diese Übersetzung bestätigte unserer Redaktion auch noch einmal das Berliner Übersetzungsbüro Rushiti. Das von Alsarras getwitterte und auf Facebook verbreitete Foto ist bereits tausendfach geteilt. Kritik daran gibt es auch: „Ein passenderer Text wäre ,Frieden mit denen zu schließen, die Angst vor der arabischen Sprache habe’“, schreibt ihm eine offenbar aus Pakistan stammende Frau mit Kopftuch.

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Tasche stammt von Shop in Haifa

Wer da in der U-Bahn mit der Stofftasche ist und ob dahinter eine Kampagne steckt, ist derzeit noch völlig unklar. Verkauft werden solche Taschen aber von einem Printshop im israelischen Haifa, wo etwa jeder zehnte Einwohner Araber ist. Als der Shop das Foto der Tasche auf Facebook und Instagram verbreitete, kamen Anfragen aus aller Welt.

Gerade war der Shop auch auf einem Open-Air-Festival zur Kultur des Mittleren Ostens am Kunsthaus Urban Spree in Berlin zu Gast. Wie die Tasche in Berlins U-Bahn gekommen ist, dürfte damit fast klar sein. In dem Geschäft in Haifa lief am Mittwochnachmittag nur der Anrufbeantworter.

Und die Lektion: Offenheit gegenüber Fremdem kann vor Blamagen bewahren.

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