Puerto Vallarta. Seit der Drogenboss „El Chapo“ in Haft sitzt, sollen die Geschäfte von seinen Söhnen geführt worden sein. Einer wurde nun verschleppt.

Unbekannte haben in Mexiko einen Sohn des inhaftierten Drogenbosses Joaquín „El Chapo“ Guzmán entführt. Jesús Alfredo Guzmán Salazar sei unter denen, die am frühen Montagmorgen aus einem Restaurant im Badeort Puerto Vallarta verschleppt worden waren, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.

In der Nacht zu Montag hatten bewaffnete Männer das Restaurant „La Leche“ in Puerto Vallarta an der Pazifikküste gestürmt und sechs Menschen entführt. Neun Frauen ließen die Täter gehen, die Männer verschleppten sie. In den zurückgelassenen Autos fanden die Ermittler Hinweise auf die Identität der Entführten.

Anklage gegen Jesús Alfredo Guzmán wegen Drogenhandels

Staatsanwalt Eduardo Almaguer sagte, bei den Opfern handele es sich um Mitglieder des Sinaloa-Kartells. Die Tat stehe offenbar im Zusammenhang mit Verteilungskämpfen in der Unterwelt. Alles deute darauf hin, dass die Täter zum Cártel Jalisco Nueva Generación gehörten, sagte der Chefermittler.

Das US-Finanzministerium hat dieses Flugblatt herausgegeben. Darauf zu sehen: Joaquín „El Chapo“ Guzmán und sein Sohn Jesús Alfredo.
Das US-Finanzministerium hat dieses Flugblatt herausgegeben. Darauf zu sehen: Joaquín „El Chapo“ Guzmán und sein Sohn Jesús Alfredo. © dpa | Us Department Of The Treasury

„El Chapo“, der Chef des Sinaloa-Kartells, war nach einem spektakulären Gefängnisausbruch im Januar erneut verhaftet worden und wartet derzeit auf seine Auslieferung in die USA. Gegen Jesús Alfredo Guzmán liegt eine Anklage wegen Drogenhandels in den USA vor. Gemeinsam mit seinem Bruder Ivan Archivaldo Guzmán Salazar hatte er eine Schlüsselposition in dem Kartell inne.

Die Gruppe und das Sinaloa-Kartell waren einst verbündet, zuletzt mehrten sich jedoch Hinweise auf einen Bruch der Allianz. Das Kartell Jalisco Nueva Generación hat seinen Einfluss zuletzt erheblich ausgebaut und gehört mittlerweile zu den mächtigsten Verbrecherbanden des Landes. (dpa)