München. Stärkere Grenzkontrollen sollen seit 2015 Menschen an der illegalen Einreise hindern. Nun zeigt sich: Auch Tiere werden geschmuggelt.

Seit Wiedereinführung der Grenzkontrollen im September vergangenen Jahres fliegen laut Deutschem Tierschutzbund immer häufiger illegale Tiertransporte an Deutschlands Außengrenzen auf. „Die Tierheime entlang der Grenze und speziell in Bayern sind voll. Die Entwicklung ist besorgniserregend“, sagte Verbandspräsident Thomas Schröder der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am Montag.

Allein im ersten Halbjahr 2016 seien mehr als 350 Welpen bei Kontrollen entdeckt und an Tierheime weitergegeben worden. Dies seien bereits jetzt mehr als im gesamten Jahr 2015, berichtet Schröder. Hinzu kämen Exoten wie Vögel oder Schildkröten, die immer wieder über die Grenze geschmuggelt werden sollen.

Tierheime sind mit Kosten überfordert

Nach Angaben des Verbandspräsidenten stellt die Mehrbelastung die Tierheime in Grenznähe vor enorme Probleme. Pro Welpe kämen schnell 1.500 Euro an Kosten für Tierarztkosten, Betreuung und die Unterbringung in Quarantäne zusammen.

Aufgrund der steigenden Fallzahlen hat der Tierschutzbund nach Angaben seines Präsidenten zehn Seecontainer gekauft. Die sollen zu Quarantänestationen umgebaut und dann auf Tierheime in der Nähe der Grenze verteilt werden.

Die Tierheime dürften mit den Kosten nicht alleingelassen werden, forderte Schröder. Es sei aber auch nicht zielführend, dass die grenznahen Landkreise als Veterinärbehörden sämtliche Kosten alleine tragen müssten. Die zuständige bayerische Umweltministerin verweigere jede Hilfe. „Damit ist sie im Amt einer Tierschutzministerin, die sie ist, nicht länger tragbar.“ (epd)