Berlin. Jedes Jahr im August regnen die meisten Sternschnuppen auf die Erde nieder. Was es mit dem Strom der Perseiden genau auf sich hat.

In Deutschland waren sie nur an wenigen Orten zu sehen, meist verdeckten Wolken den Blick auf den Himmel – schade. Denn in der Nacht zu Freitag sollten bis zu 130 Sternschnuppen pro Stunde leuchten. Der August gilt seit jeher als Sternschnuppen-Monat. Was Sie zu dem hübsch anzusehendem Himmelsphänomen wissen müssen:

• Bis wann sind noch Sternschnuppen zu sehen?

Noch bis zum 24. August könnten zahlreiche Sternschnuppen am Nachthimmel beobachtet werden, teilt der Deutsche Wetterdienst (DWD) auf seiner Website mit. Am besten sind sie übrigens da zu sehen, wo wenig Licht aus der Umgebung die Sicht stört, etwa auf dem Land.

Perseiden-Regen am Nachthimmel

Jedes Jahr im August regnet es die meisten Sternschnuppen. In der Nacht zu Freitag sollten pro Stunde bis zu 130 von ihnen zu sehen sein – wie hier am Neusiedlersee nahe Mörbisch am See in Österreich.
Jedes Jahr im August regnet es die meisten Sternschnuppen. In der Nacht zu Freitag sollten pro Stunde bis zu 130 von ihnen zu sehen sein – wie hier am Neusiedlersee nahe Mörbisch am See in Österreich. © dpa | Lisi Niesner
Der Sternschnuppen-Regen wird auch Perseiden-Schwarm genannt. Namensgeber ist das Sternbild Perseus, aus dessen Richtung die Sternschnuppen kommen.
Der Sternschnuppen-Regen wird auch Perseiden-Schwarm genannt. Namensgeber ist das Sternbild Perseus, aus dessen Richtung die Sternschnuppen kommen. © dpa | Lisi Niesner
Auch im polnischen Jankowo in der Nähe von Posen leuchteten die Sterne an einem klaren Himmel. Glück für die Bewohner, denn ...
Auch im polnischen Jankowo in der Nähe von Posen leuchteten die Sterne an einem klaren Himmel. Glück für die Bewohner, denn ... © dpa | Lukasz Ogrodowczyk
... angeblich lassen Sternschnuppen Wünsche in Erfüllung gehen.
... angeblich lassen Sternschnuppen Wünsche in Erfüllung gehen. © dpa | Lukasz Ogrodowczyk
In Radmilje, südlich von Sarajevo in Bosnien-Herzegowina, herrschten ebenfalls beste Bedingungen zum Sternegucken. Zu späterer Stunde ...
In Radmilje, südlich von Sarajevo in Bosnien-Herzegowina, herrschten ebenfalls beste Bedingungen zum Sternegucken. Zu späterer Stunde ... © REUTERS | DADO RUVIC
... gab’s die Belohnung: Über mittelalterlichen Grabmalen verglüht eine Sternschnuppe.
... gab’s die Belohnung: Über mittelalterlichen Grabmalen verglüht eine Sternschnuppe. © REUTERS | DADO RUVIC
Zu verdanken haben wir die übrigens dem Kometen Swift-Tuttle. Wenn er sich der Sonne nährt, ...
Zu verdanken haben wir die übrigens dem Kometen Swift-Tuttle. Wenn er sich der Sonne nährt, ... © REUTERS | DADO RUVIC
... taut er auf und hinterlässt eine Abgas-Spur aus Gesteinsreisten. Jedes Jahr im August ...
... taut er auf und hinterlässt eine Abgas-Spur aus Gesteinsreisten. Jedes Jahr im August ... © REUTERS | DADO RUVIC
... kreuzt die Erde diese Abgas-Spur, die Staubpartikel gelangen in die Atmosphäre, wo sie verglühen. Zugegeben, das klingt ...
... kreuzt die Erde diese Abgas-Spur, die Staubpartikel gelangen in die Atmosphäre, wo sie verglühen. Zugegeben, das klingt ... © REUTERS | DADO RUVIC
... zwar nicht mehr sonderlich romantisch, aber hübsch anzusehen bleiben die Sternschnuppen trotzdem.
... zwar nicht mehr sonderlich romantisch, aber hübsch anzusehen bleiben die Sternschnuppen trotzdem. © REUTERS | DADO RUVIC
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• Woher kommen die vielen Sternschnuppen im August?

Die Sternschnuppen im August gehören zum Perseusstrom, einem der aktivsten Meteorlieferanten. Die Perseiden sind ein Meteorstrom, der vom Kometen 109P/Swift-Tuttle stammt. Es handelt sich dabei um Auflösungsprodukte, die der Komet hinter sich her zieht. Bei ihrer Bahn um die Sonne kreuzen die Perseiden einmal jährlich den Weg der Erde. Treten die Meteoriten – Partikel wie Sand, Staub oder kleine Steinchen – in die Erdatmosphäre ein, glühen sie durch die hohe Geschwindigkeit und die dadurch entstehende Reibungswärme als Meteore auf und verdampfen anschließend. Das, was für den Beobachter als Sternschnuppe sichtbar ist, ist das sich auf mehrere Tausend Grad aufheizende Gas um die verglühenden Partikel.

• Woher haben die Perseiden ihren Namen?

Der Name Perseiden geht auf das Sternbild Perseus zurück. Beim Blick in den Himmel tauchen die Sternschnuppen vor diesem Sternbild auf. Sobald das Sternbild Perseus am Abend aufgeht, sind nach Eintritt der Dunkelheit die ersten Sternschnuppen zu beobachten.

Nachthimmel über Rostock mit den Sternbildern Perseus (l.) und Kassiopeia. Der Name Perseiden geht auf das Sternbild Perseus zurück.
Nachthimmel über Rostock mit den Sternbildern Perseus (l.) und Kassiopeia. Der Name Perseiden geht auf das Sternbild Perseus zurück. © Wikipedia: Creative Commons | Andreas Kosmehlwww.a-d-k.de

• Was macht den Perseidenstrom in diesem Jahr so besonders?

Fachleute sagen voraus, dass die Perseiden in diesem Jahr besonders spannend werden könnten. Alle zwölf Jahre beeinflusse der Planet Jupiter mit seiner Schwerkraft die Bahnen der Meteoriten und verschiebe diese Richtung Erdbahn, heißt es beim DWD. Nach 1992 und 2004 sei es also in diesem Jahr wieder so weit. Die Aktivität steige, die stündliche Fallrate könnte zwischenzeitlich bei bis zu 130 Sternschnuppen liegen.

• Sind Sternschnuppen nur im August zu sehen?

Nein, bei klarer, wolkenfreier Sicht könnten Sternschnuppen in jeder Nacht des Jahres beobachtet werden, sagen die DWD-Experten. Die meisten dieser Meteore stammten aus dem Asteroidengürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter, heißt es auf der DWD-Website. Dort tummelten sich unterschiedlich große Gesteinsbrocken; die meisten von ihnen würden beim Eintritt in die Erdatmosphäre vollständig verglühen. Nur wenige erreichten als Meteoriten den Boden der Erde. (mit dpa)