Florenz. Erbitterter Handtuchkrieg in Italien: Deshalb geht die Küstenwache nun hart gegen Urlauber vor, die sich Plätze am Strand reservieren.

Wer kennt es nicht: Da geht man nach dem Frühstück im Urlaub ganz entspannt an den Strand – und es ist keine Liege mehr frei. Wobei das eigentlich nicht der Wahrheit entspricht. Auf den meisten Plätzen brutzelt noch kein Tourist in der Sonne, sondern lediglich ein Handtuch. Szenen, über die sich jeder Urlauber sicher schon einmal geärgert hat. In Italien will man sich das nicht mehr bieten lassen. Deshalb macht die italienische Küstenwache nun Jagd auf Reservierer.

Wie die Zeitung „La Repubblica“ berichtet, haben die Ordnungshüter von Livorno am frühen Samstagmorgen 37 Liegestühle, 30 Sonnenschirme, Badetücher und sogar Schwimmbekleidung von einem 100 Meter langen Strandabschnitt eingesammelt, die von Touristen noch am Vorabend oder im Morgengrauen dort abgelegt wurden.

Hohe Bußgelder für Strand-Reservierer

Wer sich beim Sichern eines guten Platzes am Strand erwischen lässt, darf tief in die Tasche greifen. 200 Euro kostet in Italien das Bußgeld, wie die Zeitung weiter berichtet – mehr als das Überfahren einer roten Ampel. Denn öffentliche Strände sind in Italien im Besitz des Staates, das unrechtmäßige Blockieren nicht gestattet. Nur der Staat selbst darf Strandabschnitte an Liegestuhlverleiher verpachten.

Obwohl in Italien regelmäßig vor dem unrechtmäßigen Blockieren von Staatseigentum gewarnt wird, endet der Handtuchkrieg nicht. Also fährt die Küstenwache nun schwerere Geschütze auf – auch mit strengeren Verordnungen. In manchen Regionen sind die Auflagen besonders strikt. Im toskanischen Cecina ist es beispielsweise untersagt, vor 8.30 Uhr, dem offiziellen Schwimmstart, Badezubehör wie Handtücher oder Sonnenschirme am Strand unbeaufsichtigt zu lassen.

Ganz vorne mit dabei beim Reservieren sind übrigens die Deutschen, genau wie die Briten und Niederländer. (jei)