Essen. Telekom-Berater Ömer Eryigit scheiterte beim RTL-Quiz an einer Geografie-Frage. Vorher lüftete er für Günther Jauch noch ein Geheimnis.

Stromboli! Stromboli!! Jetzt sag’ es doch bitte! STROM-BO-LI!!! Dramatische Szenen im Wohnzimmer: Kniefall vor dem Fernseher, gefaltete Hände. Möge der Quiz-Gott doch bitte ein Einsehen haben und dem Kandidaten die richtige Antwort zuflüstern. Aber nach fünf Sekunden steht fest: Aus. Schluss. Vorbei. Ömer Eryigit kann die Frage nach der italienischen Insel und dem gleichnamigen Vulkan nicht beantworten und ist raus aus dem Rennen um den Titel des ultimativen Quiz-Champions. Nach 186 Fragen war Schluss bei der RTL-Show „500 – Die Quiz-Arena“.

Der Ausbruch aus der sonst üblichen abendlichen Fernsehunterhaltungs-Lethargie hat selbstverständlich einen Grund: In der vorerst letzten Folge des neuen Quizformates gab es doch tatsächlich leichte Spannungen. Nach vier vergleichsweise harmlosen und von Kritikern eher sparsam mit Lob überschütteten Ausgaben rieb sich das Publikum an der Person eines Herausforderers. Auf der einen Seite: Ömer Eryigit, grundsympathischer Essener mit Witz und Wissen, Telekom-Berater und Blumenstrauß-per-SMS-Verschicker. Auf der anderen Seite: Marcus Gärtner, der eigentlich nichts falsch gemacht hat, beim Publikum aber nicht ganz so gut ankam. Vielleicht lag’s am Tiger, den er gleich zu Beginn seines Auftrittes imitiert hat – quasi als Kampfansage. Oder an der Kapuze, die er sich irgendwann über den Kopf zog – als ob Gangster-Rapper bekannt für großes Allgemeinwissen wären. Oder an seinem Blick, den er ständig gen Studiodecke richtete – als langweilten ihn die Fragen.

Weißer Russe und griechische Göttin

107.000 Euro durfte Ömer Eryigit trotz Ausscheidens mit nach Hause nehmen. So viel hatte er bereits in der vergangenen Sendung erspielt. Und auch dieses Mal sah alles danach aus, als komme der Essener souverän in die nächste Runde – trotz kleiner Schwächel-Phasen. Frage für Frage beantwortete er richtig. War mal eine falsche Antwort dabei, rettete er sich durch eine richtige. Denn, so das Konzept der Sendung: Beantwortet man eine Frage falsch, bekommt man ein rotes X. Beantwortet man eine Frage richtig, steht man wieder X-los da. Bei drei falschen Antworten in Folge ist man raus.

Dass er nicht wusste, dass der Tafelberg über Kapstadt thront, machte er mit seinem Wissen um den Cocktail White Russian wett. Dass das F in FCKW für Fluor steht, rettete ihn, nachdem er bei der griechischen Göttin Iris und bei beliebten Cocktails scheiterte. Bei den direkten Duellen schenkten sich die Kontrahenten nichts. Jeweils unentschieden endeten sie – Punkt für den Essener Kandidaten.

Die Karriere von Günther Jauch

Quizshows, Sport-Events, Talkrunden – Günther Jauch zählt zu den erfahrensten Männern im deutschen Fernsehen. Nach über 40 Jahren als Journalist, Moderator und Produzent in Hörfunk und Fernsehen ist der gebürtige Münsteraner einer der bekanntesten Medienmacher Deutschlands. Seine Vita in Bildern.
Quizshows, Sport-Events, Talkrunden – Günther Jauch zählt zu den erfahrensten Männern im deutschen Fernsehen. Nach über 40 Jahren als Journalist, Moderator und Produzent in Hörfunk und Fernsehen ist der gebürtige Münsteraner einer der bekanntesten Medienmacher Deutschlands. Seine Vita in Bildern. © dpa | Paul Zinken
1975 bewarb sich der am 13. Juli 1956 geborene Günther Jauch an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München – der Auftakt einer langen und erfolgreichen Medien-Karriere. Nach einigen Jahren beim Radio, wo er unter anderem an der Seite von Thomas Gottschalk moderierte, wechselte er Mitte der Achtziger Jahre vor die Kamera.
1975 bewarb sich der am 13. Juli 1956 geborene Günther Jauch an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München – der Auftakt einer langen und erfolgreichen Medien-Karriere. Nach einigen Jahren beim Radio, wo er unter anderem an der Seite von Thomas Gottschalk moderierte, wechselte er Mitte der Achtziger Jahre vor die Kamera. © imago stock&people | imago stock&people
„So ein Zoff“ gehörte zu den ersten Shows, die Günther Jauch moderierte. Die erste Sendung der Spiel- und Talkshow gab es 1986 zu sehen.
„So ein Zoff“ gehörte zu den ersten Shows, die Günther Jauch moderierte. Die erste Sendung der Spiel- und Talkshow gab es 1986 zu sehen. © imago stock&people | imago stock&people
Immer wieder traf Jauch auf seinen ehemaligen Radio-Kollegen Thomas Gottschalk – hier im Jahr 1987 in Gottschalks Show „Na sowas“. Von 1987 bis 1989 gab es die Sendung „Na siehste!“, die als Nachfolger der Gottschalk-Show konzipiert war und von Jauch moderiert wurde.
Immer wieder traf Jauch auf seinen ehemaligen Radio-Kollegen Thomas Gottschalk – hier im Jahr 1987 in Gottschalks Show „Na sowas“. Von 1987 bis 1989 gab es die Sendung „Na siehste!“, die als Nachfolger der Gottschalk-Show konzipiert war und von Jauch moderiert wurde. © imago stock&people | imago stock&people
1988 führte Jauch zum ersten Mal durch das „Aktuelle Sportstudio“ im ZDF – und traf dabei unter anderem auch Königin Silvia von Schweden.
1988 führte Jauch zum ersten Mal durch das „Aktuelle Sportstudio“ im ZDF – und traf dabei unter anderem auch Königin Silvia von Schweden. © imago stock&people | imago stock&people
Immer wieder Jauch und Gottschalk – hier bei der ZDF-Livesendung „Zwei im Zweiten“ im August 1989. Gottschalk ist bis heute einer der wenigen Menschen, den Jauch im Fernsehen nicht mit „Sie“ anredet.
Immer wieder Jauch und Gottschalk – hier bei der ZDF-Livesendung „Zwei im Zweiten“ im August 1989. Gottschalk ist bis heute einer der wenigen Menschen, den Jauch im Fernsehen nicht mit „Sie“ anredet. © imago/STAR-MEDIA | imago stock&people
1990 ging Jauch erstmals für RTL vor die Kamera. Am 4. April 1990 startete „stern TV“ – die erste von insgesamt 891 Folgen. Jauch moderierte das Magazin über 20 Jahre – bis zum 5. Januar 2011.
1990 ging Jauch erstmals für RTL vor die Kamera. Am 4. April 1990 startete „stern TV“ – die erste von insgesamt 891 Folgen. Jauch moderierte das Magazin über 20 Jahre – bis zum 5. Januar 2011. © imago stock&people | imago stock&people
Noch so ein Riesenerfolg des deutschen Fernsehens, der von Günther Jauch moderiert wird. Die RTL-Quizshow „Wer wird Millionär?“ feierte am 3. September 1999 Premiere – und läuft seitdem ohne Unterbrechung.
Noch so ein Riesenerfolg des deutschen Fernsehens, der von Günther Jauch moderiert wird. Die RTL-Quizshow „Wer wird Millionär?“ feierte am 3. September 1999 Premiere – und läuft seitdem ohne Unterbrechung. © imago/teutopress | imago stock&people
Günther Jauch im Jahr 2000 mit seiner Lebensgefährtin Thea Sihler, die er 2006 heiratete. Ein schöner Tag mit einem langen juristischen Nachspiel: Das Paar wollte die Berichterstattung über die Hochzeit verbieten, schließlich berichtete die „Bunte“ doch. Nach langem Hin und Her vor diversen Gerichten lief die Schadenersatzklage von Jauch und seiner Frau ins Leere.
Günther Jauch im Jahr 2000 mit seiner Lebensgefährtin Thea Sihler, die er 2006 heiratete. Ein schöner Tag mit einem langen juristischen Nachspiel: Das Paar wollte die Berichterstattung über die Hochzeit verbieten, schließlich berichtete die „Bunte“ doch. Nach langem Hin und Her vor diversen Gerichten lief die Schadenersatzklage von Jauch und seiner Frau ins Leere. © imago stock&people | imago stock&people
Günther Jauchs Wohnhaus (rechts) am Heiligen See in Potsdam. Jauch war in Berlin aufgewachsen und zur Schule gegangen. Sein Nachbar in der weißen Villa links: Wolfgang Joop.
Günther Jauchs Wohnhaus (rechts) am Heiligen See in Potsdam. Jauch war in Berlin aufgewachsen und zur Schule gegangen. Sein Nachbar in der weißen Villa links: Wolfgang Joop. © imago stock&people | imago stock&people
Kuscheln auf der Couch: Günther Jauch im Jahr 2004 bei einem seiner zahlreichen Auftritte bei „Wetten, dass..?“ mit der Sängerin Anastacia im Arm.
Kuscheln auf der Couch: Günther Jauch im Jahr 2004 bei einem seiner zahlreichen Auftritte bei „Wetten, dass..?“ mit der Sängerin Anastacia im Arm. © imago stock&people | imago stock&people
Günther Jauch mit dem Bambi im November 2004 – nur eine von zahlreichen Auszeichnungen für den Moderator. Mehrfach gab es für Jauch den Bambi – genauso wie die Goldene Kamera, die Goldene Henne, den Deutschen Fernsehpreis und den Herbert-Award für den besten Sportmoderator.
Günther Jauch mit dem Bambi im November 2004 – nur eine von zahlreichen Auszeichnungen für den Moderator. Mehrfach gab es für Jauch den Bambi – genauso wie die Goldene Kamera, die Goldene Henne, den Deutschen Fernsehpreis und den Herbert-Award für den besten Sportmoderator. © imago stock&people | imago stock&people
Fußballexperten unter sich: Reiner Calmund, Rudi Völler und Günther Jauch bei einer Pressekonferenz vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Jauch, der schon zu Beginn seiner Karriere beim Hörfunk Sportmoderator war, berichtete immer wieder von Sport-Events. Legendär war seine Moderation beim „Torfall von Madrid“, als vor dem Fußball-Champions-League-Spiel von Borussia Dortmund bei Real Madrid ein Tor einknickte und den Spielbeginn damit über eine Stunde verzögerte. Jauch und Marcel Reif überbrückten die Zeit mit einer improvisierten Moderation – und bekamen dafür am Ende den Bayerischen Filmpreis.
Fußballexperten unter sich: Reiner Calmund, Rudi Völler und Günther Jauch bei einer Pressekonferenz vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Jauch, der schon zu Beginn seiner Karriere beim Hörfunk Sportmoderator war, berichtete immer wieder von Sport-Events. Legendär war seine Moderation beim „Torfall von Madrid“, als vor dem Fußball-Champions-League-Spiel von Borussia Dortmund bei Real Madrid ein Tor einknickte und den Spielbeginn damit über eine Stunde verzögerte. Jauch und Marcel Reif überbrückten die Zeit mit einer improvisierten Moderation – und bekamen dafür am Ende den Bayerischen Filmpreis. © imago stock&people | imago stock&people
Am 11. September 2011 empfing Günter Jauch erstmals (hochkarätige) Talk-Gäste in einer nach ihm benannten ARD-Talkshow. Die Sendung lief bis Ende 2015 und hatte regelmäßig um die fünf Millionen Zuschauer.
Am 11. September 2011 empfing Günter Jauch erstmals (hochkarätige) Talk-Gäste in einer nach ihm benannten ARD-Talkshow. Die Sendung lief bis Ende 2015 und hatte regelmäßig um die fünf Millionen Zuschauer. © imago/eventfoto54 | imago stock&people
Günther Jauch im Mai 2014 beim „Rosenball“ zugunsten der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Berlin. Jauch engagiert sich schon immer für gute Zwecke, nach eigenen Angaben spendete er über die Jahre alle seine Werbeeinnahmen. Das Magazin „Frau im Spiegel“ berichtete, Jauch habe allein seit dem Jahr 2000 rund 75 Millionen Euro dem guten Zweck zukommen lassen.
Günther Jauch im Mai 2014 beim „Rosenball“ zugunsten der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Berlin. Jauch engagiert sich schon immer für gute Zwecke, nach eigenen Angaben spendete er über die Jahre alle seine Werbeeinnahmen. Das Magazin „Frau im Spiegel“ berichtete, Jauch habe allein seit dem Jahr 2000 rund 75 Millionen Euro dem guten Zweck zukommen lassen. © imago/Sven Simon | imago stock&people
Ans Aufhören denkt Günther Jauch noch nicht. „Beim Fernsehen sollte man zwar immer genügend Rückgrat haben, aber die wahren Knochenjobs, wo sie mit 60 an die Rente denken, sind nun wirklich andere“, sagte er kurz vor seinem 60. Geburtstag im Juli 2016 der „Bild“-Zeitung.
Ans Aufhören denkt Günther Jauch noch nicht. „Beim Fernsehen sollte man zwar immer genügend Rückgrat haben, aber die wahren Knochenjobs, wo sie mit 60 an die Rente denken, sind nun wirklich andere“, sagte er kurz vor seinem 60. Geburtstag im Juli 2016 der „Bild“-Zeitung. © imago stock&people | imago stock&people
Wer hätte es gedacht? Seit 19. März 2018 hat Aldi sein Wein-Sortiment um einen Rot- und einen Weißwein des TV-Moderators erweitert – für jeweils 5,99 Euro. „Meine Weinkreationen bei Aldi – ein schönes Projekt, mit dem wir hoffentlich viele Menschen begeistern werden. Die Cuvées erlauben uns, beste Qualitäten aus unterschiedlichen Rebsorten der deutschen Anbaugebiete zu verwenden. Gemeinsam mit meinem Kellermeister Andreas Barth haben wir zwei exklusive Weine für ein ganz besonderes Geschmackserlebnis entwickelt“, erklärt Jauch die Weine, die nach seinen Qualitätsansprüchen produziert werden. „Unser Anspruch war es, sanfte Weine mit einem niedrigen Alkoholgehalt zu kreieren, die trotz der Leichtigkeit eine intensive Frucht aufweisen und harmonisch schmecken.“
Wer hätte es gedacht? Seit 19. März 2018 hat Aldi sein Wein-Sortiment um einen Rot- und einen Weißwein des TV-Moderators erweitert – für jeweils 5,99 Euro. „Meine Weinkreationen bei Aldi – ein schönes Projekt, mit dem wir hoffentlich viele Menschen begeistern werden. Die Cuvées erlauben uns, beste Qualitäten aus unterschiedlichen Rebsorten der deutschen Anbaugebiete zu verwenden. Gemeinsam mit meinem Kellermeister Andreas Barth haben wir zwei exklusive Weine für ein ganz besonderes Geschmackserlebnis entwickelt“, erklärt Jauch die Weine, die nach seinen Qualitätsansprüchen produziert werden. „Unser Anspruch war es, sanfte Weine mit einem niedrigen Alkoholgehalt zu kreieren, die trotz der Leichtigkeit eine intensive Frucht aufweisen und harmonisch schmecken.“ © ALDI | ALDI
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Droht jetzt die Klage von Otto Rehhagel?

Selbst Moderator Günther Jauch, der ja bekanntlich keinen Hehl daraus macht, wenn ihm Kandidaten nicht grün sind, schien Eryigit zu mögen. Was wohl auch an dessen Nähkästchen-Plauderei lag. Der Mann, der so gerne kunterbunte Karohemden trägt, war nämlich mal bei zu Hause bei Otto Rehhagel, dem erfolgreichen Fußballlehrer, dem mehrfachen Deutschen Meister und Europameister mit Griechenland, der ebenfalls aus Essen stammt. Dort hatte Eryigit mitbekommen, wie Ehefrau Beate ihren Gatten nennt. Schatzi? Schmusi? Mausi? Jauch stand die Spannung ins Gesicht geschrieben. Doch Frau Rehhagel kost ihren Mann liebevoll mit „Trainer.“ Das hat Jauch gefallen. Genauso wie der Kommentar von Ömer Eryigit zum Geheimnisverrat: Vielleicht verklagten ihn die Rehhagels jetzt. „Ist ja mittlerweile ein bisschen was zu holen.“

Jauch und sein Kandidat plauderten und quizzten. Doch dann war Schluss. In einer Temporunde musste der Essener drei Mal passen. Raus. Schade. Für Nachfolger Marcus Gärtner sah es anfangs gar nicht gut aus. Von sechs Fragen beantwortete er gerade einmal drei richtig. Doch irgendwie kämpfte er sich durch den Fragen-Marathon – und schaffte die erste Runde mit 50 Fragen. 36.000 Euro hat er damit gewonnen, die er in einen Nackt-Fallschirmsprung investieren will. Nackt? Wahnsinn!

„Nullnummern“ bekommen zweite Chance bei „WWM“

Doch in der zweiten Runde scheiterte er dann recht zügig. Was abzusehen war, die Sendezeit neigte sich dem Ende. Schade eigentlich, dass RTL nur fünf Folgen aufgezeichnet hat. Denn mit Manfred Lachmann stand ein neuer und vor allem potenziell spannender Herausforderer in den Startlöchern. Der Tanzlehrer/Klavierlehrer/Nachhilfelehrer ist Deutscher Quiz-Vizemeister und erinnerte mit seinem Bart und der schlanken Figur an eine Mischung aus Catweazle und Rasputin. Ein verrückter Typ, den man sofort ins Herz schließen musste. Vielleicht ist RTL mit den Einschaltquoten der ersten fünf Sendungen ja so zufrieden, dass es eine Fortsetzung der Show gibt. Eine Chance für Manfred Lachmann!

Jetzt legt der Sender erst einmal eine Quiz-Sommerpause ein. In vier Wochen startet dann „Wer wird Millionär?“ in die nächste Runde. Zum Auftakt dürfen die Nullnummern noch einmal ran. Die Kandidaten, die in den vergangenen Shows mit 0 Euro nach Hause mussten, bekommen eine zweite Chance.