Mendig. Ein Unwetter führte zum Abbruch des Festivals „Rock am Ring“ im Juni. Nun muss der Betreiber zahlreiche Besucher dafür entschädigen.

Nach dem Abbruch des Musikfestivals „Rock am Ring“ Anfang Juni wegen Unwetters lassen sich sehr viele Besucher entschädigen. „Unser Angebot wird sehr gut angenommen“, sagte Festival-Erfinder Marek Lieberberg. Zahlen nannte er nicht. Der Aufwand für die Rückzahlung von 40 Prozent des Eintrittspreises sei hoch: „Es ist leichter, Karten zu verkaufen, als sie rückabzuwickeln.“

Auf den Konzertveranstalter Marek Lieberberg kommen viele Entschädigungsforderungen zu.
Auf den Konzertveranstalter Marek Lieberberg kommen viele Entschädigungsforderungen zu. © dpa | Thomas Frey

Zunächst hatte die Marek Lieberberg Konzertagentur (MLK) Betroffene gebeten, bis zum 31. Juli ein Formular mit Ticket und Rechnung einzusenden. Viele konnten jedoch wegen der Gewitter mit Starkregen kein Ticket mehr vorlegen. In diesem Fall reichen laut der MLK bestimmte andere Dokumente plus das Armbändchen für den Nachweis. Einsendungen nach dem 16. September 2016 könnten nicht mehr berücksichtigt werden.

Verhandlungen mit der Versicherung

„Rock am Ring“ in Mendig in der Osteifel wurde vorzeitig abgebrochen, weil die Gemeinde nach Blitzschlägen mit 71 Verletzten die Genehmigung entzog. MLK wollte das Festival eigentlich fortsetzen. Die MLK verhandelte danach mit ihrer Schadenversicherung Ergo. Bei einer Multiplikation der Zahl von mehr als 90.000 Besuchern mit den Preisen der Tickets könnte sich bei der Teilrückerstattung insgesamt eine Millionensumme ergeben. (dpa)

„Rock am Ring“ versinkt im Schlamm

Ausgelassene Stimmung beim Auftakt von „Rock am Ring“ 2016: Beim Auftritt der US-Band „Disturbed“ hatten die Festivalbesucher noch richtig viel Spaß. Noch rechnete niemand mit dem Verlauf, den das Festival nehmen sollte.
Ausgelassene Stimmung beim Auftakt von „Rock am Ring“ 2016: Beim Auftritt der US-Band „Disturbed“ hatten die Festivalbesucher noch richtig viel Spaß. Noch rechnete niemand mit dem Verlauf, den das Festival nehmen sollte. © dpa | Thomas Frey
Das schlechte Wetter nahmen die Festivalgänger erst noch mit Humor.
Das schlechte Wetter nahmen die Festivalgänger erst noch mit Humor. © dpa | Thomas Frey
Regen hatte den Boden des Konzertgeländes aufgeweicht und in eine Matschlandschaft verwandelt.
Regen hatte den Boden des Konzertgeländes aufgeweicht und in eine Matschlandschaft verwandelt. © dpa | Thomas Frey
Mit Gummistiefeln und Regencapes trotzten die Gäste dem Wetter...
Mit Gummistiefeln und Regencapes trotzten die Gäste dem Wetter... © dpa | Thomas Frey
..und verbreiteten gute Festivalstimmung.
..und verbreiteten gute Festivalstimmung. © dpa | Thomas Frey
Doch am Freitagabend schob sich ein Gewitter direkt über das Festival.
Doch am Freitagabend schob sich ein Gewitter direkt über das Festival. © dpa | Thomas Frey
90.000 Fans harrten auf dem Flugplatz Mendig in Rheinland-Pfalz aus. Die Live-Auftritte waren etwa eineinhalb Stunden lang unterbrochen.
90.000 Fans harrten auf dem Flugplatz Mendig in Rheinland-Pfalz aus. Die Live-Auftritte waren etwa eineinhalb Stunden lang unterbrochen. © dpa | Thomas Frey
Rettungskräfte waren im Einsatz.
Rettungskräfte waren im Einsatz. © dpa | Thomas Frey
Bei einem Blitzeinschlag wurden 71 Menschen verletzt, 15 davon schwer.
Bei einem Blitzeinschlag wurden 71 Menschen verletzt, 15 davon schwer. © dpa | Thomas Frey
Das Gelände wurde zu einer einzigen Matsch-Landschaft.
Das Gelände wurde zu einer einzigen Matsch-Landschaft. © dpa | Thomas Frey
Manche hatten auf ihrem Weg zurück zu den Zelten viele Probleme und sanken im Schlamm ein.
Manche hatten auf ihrem Weg zurück zu den Zelten viele Probleme und sanken im Schlamm ein. © dpa | Thomas Frey
Der Starkregen hatte viele Zelte zerstört.
Der Starkregen hatte viele Zelte zerstört. © dpa | Thomas Frey
Und auch auf dem Zeltplatz riesige Matschpfützen hinterlassen.
Und auch auf dem Zeltplatz riesige Matschpfützen hinterlassen. © dpa | Thomas Frey
Am Samstag wurde das Festival dann für sieben Stunden unterbrochen. Das Festivalgelände blieb lange leer.
Am Samstag wurde das Festival dann für sieben Stunden unterbrochen. Das Festivalgelände blieb lange leer. © dpa | Thomas Frey
90.000 Menschen sind bei „Rock am Ring“.
90.000 Menschen sind bei „Rock am Ring“. © dpa | Thomas Frey
Der Festivalzeltplatz.
Der Festivalzeltplatz. © dpa | Thomas Frey
Am Samstag begannen die Aufräumarbeiten. Arbeiter verteilten vor den Bühnen Holzbretter, um den nach heftigen Regenfällen von Schlamm bedeckten Festivalplatz wieder nutzbar zu machen.
Am Samstag begannen die Aufräumarbeiten. Arbeiter verteilten vor den Bühnen Holzbretter, um den nach heftigen Regenfällen von Schlamm bedeckten Festivalplatz wieder nutzbar zu machen. © dpa | Thomas Frey
Ein Durchkommen war schwierig.
Ein Durchkommen war schwierig. © dpa | Thomas Frey
Manche Festivalbesucher versuchten, das Beste aus der Situation zu machen...
Manche Festivalbesucher versuchten, das Beste aus der Situation zu machen... © dpa | Thomas Frey
... und starteten eine Schlammschlacht.
... und starteten eine Schlammschlacht. © dpa | Thomas Frey
Am Samstag traten dann nur noch die Band „Red Hot Chili Peppers“ und „The BossHoss“ auf.
Am Samstag traten dann nur noch die Band „Red Hot Chili Peppers“ und „The BossHoss“ auf. © dpa | Thomas Frey
Sonntagmorgen wurde das vorzeitige Ende von „Rock am Ring“ bekannt. Die Verbandsgemeinde Mendig entzog die Genehmigung für die Fortsetzung der Veranstaltung.
Sonntagmorgen wurde das vorzeitige Ende von „Rock am Ring“ bekannt. Die Verbandsgemeinde Mendig entzog die Genehmigung für die Fortsetzung der Veranstaltung. © dpa | Thomas Frey
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