Stuttgart. Über 70 Jahre lang galt ein Kupferstich von Albrecht Dürer als verschollen. Nun tauchte das Kunstwerk wieder auf – auf einem Flohmarkt.

Ein ganz besonderer Fund: Auf einem Flohmarkt im französischen Sarrebourg hat ein elsässischer Sammler einen echten Kupferstich von Albrecht Dürer (1471-1528) entdeckt. Da das Werk auf der Rückseite den Stempel der Staatsgalerie Stuttgart trug, schenkte der Sammler das Bild der Grafischen Sammlung des Museums. Das teilte die Staatsgalerie am Donnerstag mit.

Die Direktorin der Staatsgalerie, Christiane Lange, hob Fachkunde und Ehrlichkeit des Finders hervor. Sie sei dankbar, „dass das Blatt nach über 70 Jahren in die Hände eines Kunstliebhabers kam, der seinen wertvollen Fund nicht für sich behielt, sondern der Öffentlichkeit zurückgibt.“

Gemälde wurde als Kriegsverlust geführt

Das Blatt mit der hoheitsvollen Mutter Gottes wurde in der Lost Art-Datenbank des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste als Kriegsverlust geführt. Vermutlich sei das auf 1520 datierte Werk bereits an seinem Auslagerungsort in der französischen Besatzungszone nach Kriegsende 1945 gestohlen worden.

Der Kupferstich zeigt Maria mit dem Kind, gekrönt von einem Engel. Er gehört zu einer Reihe von 15 Kupferstichen mit der Darstellung der Maria und dem Jesuskind, die Albrecht Dürer zu verschiedenen Zeiten schuf. (dpa/epd)