Berlin. Comedian gegen Comedian: Nach einem Facebook-Posting über die Anschläge der vergangenen Tage greift Michael Mittermeier Mario Barth an.

Mario Barth hat Angst, seine Gefühle auszudrücken. „Es wird immer schwieriger zu schreiben, wie man etwas empfindet“, klagt der Comedian in einem Posting auf Facebook, „da man entweder dann ein „Hetzer“, ein „Angstverbreiter“, ein „Natzi“, ein „Publizist“ oder ein „Idiot“ ist.“ Der 43-Jährige versucht es trotzdem – und hat mit seinen Aussagen Comedy-Kollege Michael Mittermeier veranlasst, ihn öffentlich zu kritisieren.

Mit vielen Ausrufezeichen und einigen orthografischen Problemen macht Barth, was er gut kann – etwas schwafelig das Gefühl einer größeren Gruppe von Menschen wiederzugeben: „Ich verstehe die Welt momentan nicht!!! Unserer Innenminister, der sehr „sympathische“ Thomas de Meiziere, sagt so etwas wie“...alles soweit in Ordnung bla bla...“ oder so etwas wie „...wenn ich Ihnen alles sagen würde, würde Sie das beunruhigen bla bla“. Erst Würzburg, jetzt München, vorher Nizza. Was kommt denn als nächstes??“, fragt Barth auf seiner Facebook-Seite, und schließt mit dieser Aussage: „Ich weiß ich bin eigentlich für Comedy zuständig. Ich werde immer wieder gefragt, ob es auch andere Momente gibt. Ja, dieser!!! Ich bin sprachlos.“

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Mittermeier wirft Barth vor, Ängste zu schüren

Michael Mittermeier, für differenziertere Kommentare zu Politik und Gesellschaft bekannter als Barth, teilte das Posting seines Kollegen auf der eigenen Facebook-Seite – nicht ohne deutliche Kritik zu üben. „Ich bin auch sehr geschockt von den aktuellen schlimmen Ereignissen der letzten Wochen“, schrieb der 50-Jährige, und erklärte dann, dass Barths Aussagen für ihn eine gute Illustration der Grenzen von Comedy seien: „Wie dieser Post geschrieben ist, gespickt mit Best-Of-Besorgte-Bürger-Floskeln, das nennt man Fan-Fischen am billigen Rand“. Mittermeier glaubt, dass Barth dieses Ziel verfolgt: „Es soll keinen Komiker rechts von mir geben.“

Dabei wolle er Barth nicht als „Natzi“ bezeichnen, greift Mittermeier die Rechtschreibfehler auf, auch ein Idiot sei er bestimmt nicht – „weil er genau weiß, was er mit dem Ganzen tut. Wer angeblich sprachlos und kein „Angstverbreiter“ ist, der sollte dann aber auch nicht mit einem Post Ängste schüren, verkleidet als Verunsicherungs-Mitgefühlsnummer.“

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Mittermeier wirft Barth „billige Stimmungsmache“ vor und nimmt sogar den Bundesinnenminister in Schutz: „Ich bin wahrlich kein Fan von de Maizière, aber der Mann steht immerhin an vorderster Front im Kampf gegen den Terror und versucht, uns Bürger zu schützen. Nur ein Lügner oder Autokrat verspricht 100%ige Sicherheit.“ Wenn Barth keine konkreten Vorschläge habe, wie man den Job besser machen könne, solle er sich lieber an das Motto seiner eigenen Fan-T-Shirts halten: „Janz wichtig! Fresse halten angesagt.“

Mittermeier mahnt „Besonnenheit und Würde“ an

Der bayerische Comedian schließt mit einem direkten Appell: „Lieber Mario, hier geht es nicht um eine Autobahnbrücke bei der Steuergelder verschwendet wurden. Hier geht es um den Zusammenhalt und das Weiterbestehen unserer Gesellschaft mit Besonnenheit und Würde.Die Basis eines guten Comedians ist Haltung! Einen nebulösen Populismus sollten wir lieber der Gegenseite überlassen.“

Mittermeier hatte sich am Tag nach dem Amoklauf eines 18-Jährigen in München schon auf Facebook zur Stimmungslage geäußert.

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Mario Barth scheint mit Mittermeiers harscher Kritik weniger ein Problem zu haben als mit den Berichten in den Medien. Sagt er Berliner jedenfalls so – auf Facebook. (moi)

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