Miami. In Florida hat ein Polizist auf einen Schwarzen geschossen, der mit erhobenen Händen am Boden lag. Er wollte einem Patienten helfen.

Erneuter Fall von Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA: Ein Polizist im Bundesstaat Florida hat Medienberichten zufolge auf einen am Boden liegenden Mann geschossen, als dieser sich um einen psychisch kranken Patienten kümmerte. Der Therapeut schwarzer Hautfarbe wurde am Bein schwer verletzt, ist aber nicht in Lebensgefahr. Die North Miami Police in Florida bestätigte am Donnerstag, dass es zu einem Vorfall gekommen sei, sucht aber weiter nach Zeugen.

Der autistische Patient hatte sich nach Darstellung des Angeschossenen in die Mitte einer Straße gesetzt und mit einem Spielzeugauto gespielt. Er habe versucht, ihn von der Straße zu holen, sagte der Therapeut. Offenbar hatte zwischenzeitlich jemand die Polizei gerufen. Als ein Polizist seine Waffe zog, habe der Therapeut die Hände erhoben und gerufen: „Es ist nur ein Spielzeugauto, Waffen sind unnötig.“ Der Polizist, der die Schüsse abgegeben hat, ist nach Darstellung lokaler Medien in Florida vorläufig vom Dienst suspendiert worden.

Der Zwischenfall in Florida ist ein weiterer in einer Reihe von Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA. Mehrere Vorfälle in den vergangenen Wochen hatten zu Gegengewalt, Demonstrationen und zu zwei tödlichen Attentaten auf Polizisten in Dallas (Texas) und Baton Rouge (Louisiana) geführt. Insgesamt starben mindestens acht Polizisten. (dpa)