Lampedusa. Bei aller Not der Menschen auf dem Mittelmeer hat sich eine Frontex-Crew auch um Tierleid gekümmert. Eine Schildkröte ist gerettet.

Sonst ziehen sie verzweifelte Menschen aus dem Wasser oder holen sie von Schiffen, die jederzeit untergehen können. Jetzt haben norwegische Einsatzkräfte im Mittelmeer ein Lebewesen gerettet, das unbedingt abtauchen wollte. Die Besatzung hat einer vom Aussterben bedrohten Meeresschildkröte wieder die Freiheit schenken können. Ein etwas anderer besonderer Moment der Einsätze auf den Flüchtlingsrouten.

Wie Kripos, die nationale norwegische Kriminalpolizei, gegenüber unserer Redaktion erklärte, brachte die Besatzung eines Schlauchboots gerade Migranten von deren Schiff auf die „Siem Pilot“ der Norweger, als die zappelnde Schildkröte neben dem Boot auftauchte. Das Tier hatte sich mehrfach in einer Schnur verfangen, an der auch noch eine Plastikflasche hing.

Ein Mitglied der aus Polizisten, Soldaten und medizinischem Personal bestehenden Crew bekam die Schnur zu fassen. Die Schildkröte strampelte wie wild um sich, peitschte mit ihren Paddelbeinen auf das Wasser. Schließlich gelang es, die Schnur dicht am Körper der Schildkröte zu durchtrennen. Sofort tauchte sie mit kräftigen Zügen ab in die Tiefe. Kripos veröffentlichte ein Video der Aktion.

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Wasserschildkröten haben keine natürlichen Feinde, sind aber dennoch vom Aussterben bedroht. Viele Tiere sterben in Fischernetzen, andere weil sie Plastikmüll mit Quallen verwechseln.

Die Crew, die die Schildkröte rettete, verrichtet ihren Dienst auf dem gecharterten Bohrinsel-Versorger „Siem Pilot“. Das Schiff, auf das 1000 Menschen passen, ist Teil der Frontex-Operation Triton. Unter den Missionen im Mittelmehr ist Triton eigentlich vor allem auf den Schutz der Grenzen und die Jagd auf Schlepper ausgelegt, aber auch hier bestimmt die Rettung von Menschen in Not die Arbeit. Die Mission für die „Siem Pilot“ war bis Ende April ausgelegt, ist aber um sechs Monate verlängert worden. (law)