Berlin. Tom Currie hat seinen Job als Barkeeper in Auckland hinter sich gelassen. Nun fängt der 24-jährige Neuseeländer Pokémon. In Vollzeit.

Seine Eltern hätten ein bisschen verdutzt reagiert, sagt Tom Currie. Seinem Chef hat er erst gar nicht erst erzählt, warum er ihm die Kündigung vorlegte. Insgesamt aber, erzählt der 24-Jährige jetzt, also rund zehn Tage danach, wäre es die richtige Entscheidung gewesen. Tom hat sich gegen die Arbeit als Bartender entschieden – und für einen Hype. Der Neuseeländer ist jetzt Pokémon-Jäger. In Vollzeit.

Currie ist einer von den Millionen Menschen auf der Welt, die dem neuen Smartphone-Spiel „Pokémon Go“ verfallen sind. Dabei läuft man mit dem Smartphone durch die Gegend und sucht nach Pokémon, also kleinen Fabelwesen, die die App auf dem Handy-Display in die reelle Umgebung einfügt. Bestenfalls fängt man sie ein – und sammelt und sammelt und sammelt.

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20 Bustouren in einer Woche

Tom Currie hat mittlerweile 91 der 151 verfügbaren Pokémon gefangen, sagte er der BBC. Dafür hat er 20 Bustouren quer durch Neuseeland hinter sich gebracht – binnen einer Woche. „Ich habe Teile von Neuseeland gesehen, in denen ich vorher noch nie war“, erzählt Currie. Teilweise bis 3 Uhr nachts sei er auf die Jagd gegangen, berichtet er gegenüber „The Guardian“. Der Vorteil nach all den Stunden und all den Kilometern: Currie schläft tief und fest.

Aus allen Teilen der Welt würde er mittlerweile zu seinem Jobwechsel beglückwünscht. Und mit Menschen aus allen Teilen der Welt träfe er auch auf seiner Jagd zusammen, erzählt Currie. „Ich habe eine Haufen Leute kennengelernt, viele Touristen, die einfach nur durch die Straßen ziehen und Pokémon jagen.“ Ein schönes Gruppenerlebnis, sagt Currie. „Wenn man zusammen die Anstrengung auf sich nimmt und richtig lange laufen muss, bis man einen seltenen Pokémon gefangen hat, das ist ein Highlight.“

„Ich wurde schon nach Fotos gefragt“

Currie ist klar, dass der Trip eines Tages enden wird. Dann will er zurück nach Auckland gehen und sich eine neue Arbeit suchen. Bis dahin allerdings geht die Jagd weiter. Schließlich ist er mittlerweile durch Medienberichte in aller Welt so etwas wie ein Star der Szene. „Ich wurde schon nach Fotos gefragt. Einer hat mich sogar seinen ‘Helden’ genannt“, sagt Currie.

Und selbst die Eltern hätten mittlerweile ihren Frieden mit seiner Entscheidung gemacht. „Mein Vater hat mir eine Nachricht geschrieben“, erzählt Tom Currie, „er hat gesagt, er wusste immer, dass ich mal berühmt werde.“ (ba)